Ewiges Leben – wann und wo?

Bis zu diesem Punkt haben wir eine negative Beweisführung verfolgt, um den weit verbreiteten Glauben an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele zu widerlegen.

Unser Hauptzeuge in dieser Beweisführung ist die Heilige Schrift. Sie ist dies auch, wenn wir nun den wahren Weg zum ewigen Leben aufzeigen. Die Bibel bezeugt, dass ewiges Leben kein angeborener Besitz, sondern eine Verheißung Gottes ist. Sie legt uns die Bedingungen dar, unter denen wir diese Verheißung erlangen können.

Auch der König David betrachtete es als sein kostbarstes Kleinod, dass ihm der Weg zum Leben geoffenbart worden ist:

„Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen“(Psalm 16,11).

Christus erklärte:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25).

Die Wahrheit dieses Ausspruches demon-strierte Jesus, indem er Lazarus von den Toten auferweckte. Außerdem wird diese Aussage des Herrn ergänzt durch andere Bibelstellen:

„Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben“(1.Joh 2,25).

„Paulus, auf Grund einer Hoffnung ewigen Lebens, welches verheißen hat der untrügliche Gott vor ewigen Zeiten“ (Tit 1,2).

„Gott, welcher vergelten wird einem Jeglichen nach seinen Werken; nämlich denen, die unter beharrlichem Gutestun Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit erstreben, ewiges Leben ...“ (Röm 2,6.7).

In diesen drei Bibelstellen wird ewiges Leben dem Menschen zugesprochen: 1. als eine Verheißung, 2. als eine Hoffnung und 3. als ein Lohn für Gerechtigkeit.
Ewiges Leben ist also etwas, das der Mensch erstreben und erlangen soll, nicht etwas, das er schon als Eigentum besitzt. Es wird nicht ohne Unterschied all denen gewährt, die sich einbilden, dass sie gerecht seien, sondern nur denen, die den Willen Gottes tun. Er hat mit aller Klarheit in der Heiligen Schrift die Bedingungen zur Errettung kundgetan und erklärt, was in diesem Zusammenhang unter dem Wort „Gerechtigkeit“ zu verstehen ist.

Als Nikodemus in der Nacht zu Jesus kam, erklärte er ihm:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“ (Joh 3,5.)

„Aus Wasser geboren werden“ heißt, sich nach abgelegtem Glaubensbekenntnis taufen zu lassen und fortan in den Fußstapfen Christi und seiner Apostel zu wandeln. Voraussetzung ist, dass ein Mensch Kenntnis von der wahren Bedeutung der Taufe hat. Paulus erklärte in Bezug auf die Taufe gläubiger Menschen:

„Gott aber sei Dank, dass ihr Knechte der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, dem ihr euch übergeben habt“ (Röm 6,17).

Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, ist die Frucht der Erkenntnis des göttlichen Willens und Seines Planes. Jesus lehrte seine Jünger:

„Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur! Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mark 16,15.16).

Daraus ist zu entnehmen, dass der Taufe das volles Verständnis der Lehre des Evangeliums vorausgehen muss, wenn die Taufe eine errettende Wirkung haben soll. Darum lehrt die Bibel, dass die Taufe ohne Glaubenserkenntnis wertlos ist.

Warum ist Erkenntnis so wichtig?

Weil Gott wünscht, dass Ihm sowohl Herz als auch Verstand und Leben von Seinen Kindern dargebracht werden. Je mehr wir uns gedanklich mit Gott befassen, um so mehr werden unsere Gedanken in die Bahnen Seines Denkens und Planens überführt, und der umgestaltende Einfluss der göttlichen Wahrheit wirkt sich fördernd auf unser Leben und Handeln aus.
Gottes Offenbarung ist nicht nur verkündet worden, um die Menschen zu belehren, sondern um sie gedanklich und moralisch umzuformen und vorzubereiten für die Aufgaben, die ihnen im Königreich Gottes zugedacht sind. Je mehr wir Gott Einlass in unser Leben gewähren, um so mehr wird Er unseren Charakter in Übereinstimmung bringen mit Seiner Gerechtigkeit, Seiner Güte, Weisheit und Liebe. Wer mit diesen Eigenschaften ausgestattet zuerst nach dem Reich Gottes trachtet, ist auch würdig, das ewige Leben zu erlangen (Matth 6,33). Wo ein solcher geistiger und moralischer Umwandlungsprozess ausbleibt, da ist diese Würdigkeit nicht gegeben, und der Mensch wird zum Staub zurückkehren, von dem er genommen ist.