Das Gebet

Bitte lesen Sie zuerst Jakobus 5,11-20.

Nachfolgend möchte ich gerne meine Gedanken zum Gebet mit Ihnen teilen. Ich möchte der Fragestellung nachgehen, wie das Gebet uns formen und verändern kann und wie wir durch das Gebet unsere Beziehung zu Gott festigen können.

Was ist ein Gebet?

Ein Gebet, also das Sprechen mit Gott, kann laut in Worten ausgedrückt, unhörbar im Herzen oder auch schriftlich erfolgen. Darin wollen wir unsere Gedanken zu Situationen, die uns oder andere betreffen, unserem himmlischen Vater mitteilen, wenngleich Gott alles kennt und genau weiß, welche Gedanken uns bewegen. Dennoch legen wir das, was uns beschäftigt, Gott im Gebet vor, um Ihn so um Hilfe zu bitten oder Ihm unseren Dank auszudrücken. Wir gehen davon aus, dass Gott unser Gebet erhört, unsere Bedürfnisse kennt und dementsprechend handelt. Im Gebet bemühen wir uns auch, unsere Gedanken nicht umherschweifen zu lassen und ausschließlich an unser Anliegen zu denken. Das heißt, wenn wir beten, schalten wir die Gedanken, die uns zuvor beschäftigt haben, aus. Wir konzentrieren uns darauf, mit unserem Schöpfer zu sprechen. Wir lassen alles Unwichtige beiseite und bemühen uns mit aller Kraft, Gott allein die Ehre zu geben. So hilft uns ein Gebet auch immer wieder, bewusst von den Dingen Ab-stand zu nehmen, die uns umgeben und im Alltag beschäftigen. Gott ist stets da und ansprechbar, nicht nur dann, wenn wir Ihn gerade brauchen. Er will, dass wir nicht nur bei unseren Problemen und Entscheidungen zu Ihm kommen, sondern dass wir Ihn in allen Lebenslagen miteinbeziehen. Manchmal sind wir uns allerdings nicht sicher, ob es nun richtig und vor Gott angenehm ist, dieses oder jenes zu tun. Vielleicht ist es ja gar nicht Gottes Wille, dass ich meine Pläne und Vorhaben ausführe? Aber gerade auch in diesen Situationen, in denen wir uns unsicher fühlen, hilft das Gebet.

Wir sind fest davon überzeugt, dass es Ihn gibt und dass Er auch alles so erfüllen wird, wie Er es in Seinem Wort verheißen hat. Er will, dass wir Sein Wort aktiv anwenden und das bedeutet zunächst, es zu lesen und darüber nachzusinnen – uns darüber Gedanken zu machen im Gebet, um daraus Begeisterung zu entwickeln, wissbegierig zu werden auf Sein Wort – kurzum Sein Wort und damit Ihn selbst zum Bestandteil unseres Lebens zu machen.„Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!“ (Mt 7,7)In Sprüche 2,3-5 wird es ähnlich ausgedrückt:„Ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verständnis erhebst deine Stimme, wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nach-spürst, dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen.“

Bitten, Suchen und Anklopfen

Bitten, Suchen und Anklopfen um zu verstehen heißt – in eigenen Worten – zu Gott beten, Sein Wort zu lesen und darüber nachzusinnen. Die größte und wohl auch die stärkste Wirkung – denke ich – hat das Geb et, jedoch ist auch das Nachsinnen über Gott und Seinen Plan der Erlö-sung sehr wichtig. Es muss nicht zwangsläufig ein Gebet sein, das wir laut aussprechen, sondern schon unser Bestreben, bewusst innezuhalten und Gott die Ehre zu geben, bewusst Ihn in unser Herz, in unsere Gedanken ein-zulassen, um Seine Absichten besser zu verstehen, stärkt uns auf dem ein-geschlagenen Weg. Und so möge uns folgender Vers helfen, im Beten nicht nachzulassen, sondern weiterhin daran festzuhalten:„Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer, und nicht zweifeln wird in seinem Her-zen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es wer-den. Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden“ (Mk 11,23.24).

Konversation mit Gott

Das Gebet ist eine Konversation mit Gott, in der wir alles offenlegen kön-nen, unseren Dank, aber auch unsere größten Sorgen und Nöte: die Sorge um den eigenen Leib, die Sorge um andere, um Glaubensgeschwister, um die Eltern, Kinder, Verwandte und leibliche Geschwister, aber auch Existenzängste, etwa die Sorge um den Arbeitsplatz. Durch das beständige Gebet, genauso wie auch die Besinnung und die Hoffnung auf die vor uns liegende Freude, nämlich die Verheißung des ewigen Lebens im Reiche Gottes, durch all diese Gedanken wird die Zukunft in unseren Köpfen gestaltet, indem wir sie uns immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Wiederholen und Verbindung

Das Gehirn wird geprägt von Wiederholungen. In jungen Jahren lernen wir zwar schneller als in späteren, doch je öfter wir eine Sache wiederholen, desto einfacher geht sie uns in Fleisch und Blut über. Und durch diese Wiederholungen werden in unserem Kopf, in unserem Gehirn Pfade gebildet und verstärkt, die es uns leichter machen, in unserem Alltag an Gott zu denken. Es soll sich bei unseren Gebeten natürlich nicht um (auswendig) „herunter-geleierte“ Standardgebete handeln. Aus jeder Situation ergibt sich immer wieder eine neue Formulierung: Worte, die aus dem Herzen kommen.

Das Gebet ist uns gegeben, um mit unserem Schöpfer in Verbindung zu treten, um uns Gewohnheiten anzueignen und die Gegenwart Gottes vor unserem inneren Auge zu erkennen. So werden wir mehr und mehr gewahr, dass Gott immer bei uns ist.

Zeiten und Anlässe zum Gebet

Das Morgengebet nach dem Aufstehen kann das erste Gebet des Tages sein. Dieses Gebet ist sehr wichtig, weil es uns schon mit den richtigen Gedanken in den Tag starten lässt. Dieses Gebet bringt eine gewisse Ruhe in unser Leben. Denn auch wenn ein hektischer Tag vor uns liegen mag, ist dieses Gebet ein Ruheanker – wir werden daran erinnert, wer an unserer Seite ist. Das Gebet vor dem Zubett gehen beschließt dann den Tag. Auch dieses Gebet ist sehr wichtig, um Gott zu danken und uns vor Augen zu führen, dass Er uns den Tag über behütet hat. So gewinnen wir Abstand von den Turbulenzen des Tages und gelangen in Einklang mit Gott und unserem Vorbild Jesus Christus. Spätestens jetzt besinnen wir uns darauf, dass wir nicht zwei Herren dienen können, sondern nur dem, den wir lieben und achten. Die Gedanken, die wir uns dabei machen, lassen es nicht zu, über irgendetwas Weltliches nachzudenken, denn wenn wir uns auf das Gebet besinnen, wird alles andere zweitrangig. So sind auch die Gebete zu den Mahlzeiten ein wichtiger Bestandteil in unserem Alltag, denn dadurch haben wir aus der Gewohnheit heraus wieder einen Impuls, der uns daran erinnert, wie wir unseren Weg gehen sollen – geführt an Gottes Hand.

Demnach sind sowohl die Abend- und Morgengebete als auch die Gebetefür unsere leiblichen Bedürfnisse geplante Gebete, in denen wir in erster Li-nie Dank und natürlich auch Bitten aussprechen. Es sind gewohnte Anlässe zum Gebet, Gewohnheiten, die wir uns als tägliche Routine angeeignet ha-ben und für uns selbstverständlich ausüben, sodass wir es sogar als irritie-rend empfinden würden, wenn wir diese Gepflogenheit einmal nicht einhiel-ten. Es geht darum, das Gebet zur Gewohnheit werden zu lassen – nicht hinsichtlich des Inhalts, sondern als regelmäßigen Bestandteil unseres Le-bens. Wenn wir allein diese fünf Gebete am Tag sprechen, haben wir schon eine gesunde Grundlage, den Tag zu meistern, weil wir dadurch in einem guten Verhältnis und in einer soliden Verbindung zu unserem Schöpfer ste-hen. Wenn diese Gebete schon fest in unserem Alltag verankert sind , so lasst uns daran festhalten. Wenn aber noch nicht, so lasst uns verstärkt daran arbeiten, diese Grundlage zu schaffen und in unser Leben einzubauen.Auch sind die Gebete vor und nach der Bibellese sehr wertvoll zur inneren Vorbereitung und als Ausdruck der Ehrfurcht vor dem Wort Gottes. Alle Ge-bete, ob im Familienkreis oder in der Gemeinschaft der Gläubigen beim Got-tesdienst sind geeignet, um unseren Glauben zu stärken. Treffend ist hier auch ein Zitat von Martin Luther: „Ich habe heute viel zu tun, darum muss ich heute viel beten.“ Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Spontane Gebete – meist Bitte

Wenn irgendetwas geschieht, das uns überfordert, ein Berg, der sich plötzlich vor uns aufbaut, sodass wir den Mut verlieren, dann rufen wir Gott an. Bei einem solchen Stoßgebet bitten wir um Hilfe oder um Bewahrung in der jeweiligen Situation. Und wenn wir erfahren, dass eine Sache unglücklich auszugehen droht oder wenn wir von einem Unheil hören, das uns traurig macht, dann flehen wir Gott in Stoßgebeten bewusst um Hilfe an.„Rufe mich an am Tag der Not; ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen“ (Ps 50,15).Gebete sollen jedoch in rechter Weise – „nach Seinem Willen“ – geschehen, denn es gilt: „Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten“ (1Jo 5,14).

Wer sich selbst jedoch nicht bemüht, an lebendiges Wasser zu gelangen, wer sich fernhält vom Wort Gottes, läuft Gefahr zu verdursten. Es fehlen die Nährstoffe, es fehlt die Grundlage, die Gott uns geben will. Und so kann es sein, dass wegen Mangel an Erkenntnis die Gebete auch nicht dem Willen Gottes entsprechen, weil die richtigen Nährstoffe fehlen. Bleiben wir in den für uns vorbereiteten Wegen Gottes! Und sinnen wir über die bevorstehende Rückkehr unseres Herrn nach! Lasst uns das Wort mit Freuden aufnehmen und lasst uns am Gebet festhalten, auf dass unsere Bitten erhört werden mögen! Denken wir über uns selbst nach und schauen uns folgendes Beispiel an:„Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen“ (Apg 16,25).Wir kennen die Geschichte: Nachdem Paulus und Silas mit Ruten geschlagen worden waren und nun im Kerker saßen, lobten sie Gott und beteten. Könnten wir singen und Gott lobpreisen, beten und danken, so wie Paulus und Silas das taten? Wären wir dazu imstande, in einer solchen Lage, Lieder zu singen, ohne Liederbuch und ohne musikalische Begleitung? Ja, sogar Dankgebete zu sprechen für all das, wofür man danken kann?

Paulus und Silas beteten. Wir würden vermutlich beten: „Gott hilf mir und hole mich hier schnell wieder heraus.“ Sie aber dachten über die augenblickliche Lage hinaus. Wir würden angesichts unseres Anliegens konkrete Hilfe erwarten. Sie jedoch lobten Gott in dieser Situation. Sie beteten und sangen Lieder. Ihre Herzen waren erfüllt mit Gottes Wort und mit Liedern, die sie auswendig singen konnten. Beim Singen und Beten konnten sie über Gottes Werk nachsinnen. Sie konnten sich auf Gott besinnen, sogar in dieser beklagenswerten Situation. Wir dagegen gehen üblicherweise nicht davon aus, jemals ins Gefängnis zu kommen. Auf die heutige Zeit übertragen, kann diese Situation zum Beispiel ein Arbeitgeber sein, der uns einmauert, sodass wir nicht hinausblicken können, Wände, die um uns herum aufgebaut werden und hinter denen wir uns wie eingekerkert fühlen. Wie reagieren wir in dieser Lage? Zeigen wir die gleiche Einstellung wie Paulus und Silas, die bekundeten: Gott ist mit uns, wer mag wider uns sein?

Das Nachsinnen ist sehr wichtig. Wie schnell lesen wir über dieses Ereignis hinweg oder messen ihm nicht genügend Bedeutung zu. Immerhin waren sie im Gefängnis, an einem Ort, an dem wohl keiner von uns gerne wäre. Sie hatten kein leichtes Leben. Schauen wir uns Paulus an und was ihm wider-fahren ist: „[ ...] oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von meinem Volk, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Mühe und Beschwerde, in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blöße“ (2Kor 11,26.27). Das alles zeigt, wie gefahrvoll sein Weg war. Doch die Aufzählung geht noch weiter:„In Mühen umso mehr, in Gefängnissen umso mehr, in Schlägen über-mäßig, in Todesgefahren oft. Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Schläge weniger einen bekommen. Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in Seenot zugebracht“ (2Kor 11,23b-25).


Behalten wir dies im Gedächtnis und suchen wir unsere Stärkung bei Gott! Versuchen auch wir in ausweglosen Situationen dennoch das gesamte Bild zu sehen. Setzen wir uns im Geist mit dem Lebenswandel des Paulus auseinander und erinnern uns an die Aufzählung der vielen Gefahren, bei denen es zum Teil um Leben und Tod ging. Das kann uns stärken für die Belange, in denen wir zu kämpfen haben.

Unsere Probleme und Anforderungen sind nicht unbedeutend. Das Gebet soll uns helfen, auf dem Weg zu bleiben. Und so ist es für Gläubige bei Problemen im Alltag besonders wichtig, eine Gemeinde, Brüder und Schwestern im Glauben, zu haben, um sich mit ihnen auszutauschen und füreinander zu beten und zu bitten.

Zugegeben, es fällt mir schwer, andere über meine Probleme, über meinen Gemütszustand zu informieren. Ich denke meist, je weniger es wissen, desto besser, aber das Gegenteil ist notwendig. Je mehr vertraute Glaubensgeschwister um meine Lage wissen, desto mehr Stimmen können darum beten und können mich so unterstützen. Die Gemeinschaft wird stärker und familiärer, auch dann, wenn wir denken, dass unser Problem unlösbar sei.

Auch im Korintherbrief werden wir dazu ermutigt, für einander zu bitten und zu danken: „Wobei auch ihr durch das Gebet für uns mitwirkt, damit von vielen Personen für das uns verliehene Gnadengeschenk gedankt werde, durch viele für uns“ (2.Kor 1,11). Denn genau in solchen schwierigen Situationen ist dieses Fundament der engen Beziehungen, die wir aufgebaut haben, äußerst wichtig. Wir sollten uns dessen immer bewusst sein. Was auch immer geschehen mag, in welcher Lage wir uns auch gerade befinden, sei es in einer Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber, mit dem Lehrer oder dem Vorgesetzten, seien es Ärger mit dem Nachbarn oder Auflagen durch den Vermieter: im Glauben an Gott können wir überwinden. Gott ist für uns, wenn wir uns Ihm, und nur Ihm anvertrauen. Gott und die Gemeinde der Gläubigen sind mit uns, wenn wir uns Gott und unseren Geschwistern im Glauben anvertrauen.

Gottes Wort lesen

Das Lesen Seines Wortes und das Beten darüber schafft eine Verbindung zu Gott, die uns trägt. Wir leben in einem Geflecht von Beziehungen durch die Familie, die Schule, das Berufsleben und die Gemeinde. Diese Beziehungen können wir mitgestalten und unseren Anteil dazu beitragen. Eine Beziehung, die wir nicht pflegen, geht über kurz oder lang zu Bruch. So gilt es in besonderem Maß, die Beziehung zu Gott und den Gläubigen in der Gemeinde zu pflegen. Durch das Gebet lassen wir uns auf die Beziehung mit Gott ein. Wir können und sollen Gott in allen Aspekten unseres Lebens mit-einbeziehen. Ist uns bewusst, dass wir für alles beten können, egal ob geplant oder spontan? Das kann ein Gebet vor der Urlaubsfahrt sein, ein Gebet um Bewahrung vor Gefahren im Alltag, bei schwierigen Aufgaben, die uns bevor-stehen, oder bei Entscheidungen, die wir treffen müssen. Beten wir zu wenig? Übersehen wir, dass Hilfe von oben schon bereitsteht? Grübeln und überlegen wir, wie wir es aus eigener Kraft schaffen können?„Und der König von Aram führte Krieg gegen Israel. Da sandte er Pferde und Kriegswagen dorthin und ein starkes Heer. Und sie kamen bei Nacht und umringten die Stadt [...] Und als der Diener des Mannes Gottes früh aufstand und hinausging, siehe, da umringte ein Heer die Stadt und Pferde und Kriegswagen. Und sein Diener sagte zu ihm: Ach, mein Herr! Was sollen wir tun? Er aber sagte: Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind.
Und Elisa betete und sagte: HERR, öffne doch seine Augen, dass er sieht! Da öffnete der HERR die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa herum“ (2Kö 6,8.14-17). Mit Hilfe der Schrift können wir alles sehen! Bedenken wir: Wie überwäl-tigend muss dies für den Diener gewesen sein! Noch sieht er die ganzen Feinde um sich herum, noch werden sie in Stellung gebracht und zusehends verlässt ihn der Mut. Doch dann, nachdem Elisa zu Jahweh gebetet hat, wer-den dem Diener die Augen geöffnet.

Durch die Schrift ist uns die Möglichkeit gegeben worden, alles zu sehen.Die Frage ist jedoch, ob wir tatsächlich alles sehen? Sehen wir den Sohn Gottes, unseren Herrn Jesus Christus? Wir kennen ihn, weil wir die Schrift kennen. Wir kennen sein Leben und wissen, was er getan hat. Wir glauben, dass Gott ihn von den Toten auferweckt und mit ewigem Leben überkleidet hat. Er sitzt nun zur Rechten Gottes und wir hoffen, dass er bald auf die Erde zurückkehren und das Reich des Friedens errichten wird. Bis dahin wollen wir in uns schauen, uns selbst betrachten und prüfen, ob wir bereit sind, uns formen zu lassen durch die ständige Verbindung zu Gott und unser aufrich-tiges Bemühen, Seinem Sohn Jesus Christus nachzufolgen.„Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach“ (Ps 119,97).

Tobias Wachauf