Motorrad Touren 2019

Mittlerweile ist das Jahr 2020 angebrochen, ein paar Pläne für die bevorstehende Saison sind bereits geschmiedet, als erstes allerdings ein Rückblick zu den vergangen Touren des letztjährigen Sommers als kleines Revival.

Slowenien gewinnt hier klar das Rennen, bereits auf der ersten Tour über Ostern zeigte sich wieder einmal was für ein tolles Motorradland Slowenien doch ist. Im Norden angrenzend an Österreich getrennt von den Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen, in südlicher Ausdehnung zur Grenze ins italienische Friaul über den Triglav entlang der Soca bis hinunter zur kroatischen Grenze wo Slowenien bei Koper, Piran, Izola und Portoroz einen kleinen aber feinen Zugang zur Adria hat finden sich jede Menge an großen und kleinen Strecken in allen möglichen Zuständen von ganz brauchbarer Teerdecke über Flickwerk bis hin zum einen oder anderen Schotterweg.


Ein paar wenige Bilder gibt es von der ersten nennenswerten Runde aus der zweiten Osterwoche 2019. Zum Start weg folgte das Vorderrad brav dem von Navi diktierten Track durch das österreichische Mühlviertel, Waldviertel durch den Wienerwald über einen Abstecher nach Bratislava bis in die beschauliche ungarische Gemeinde Gönyű.

Nach einem kleinen Schlenker zu einer Ruine in Ungarn ging es weiter nach Neusiedel am See der Partnerstadt Deggendorfs.


Burgruine in Ungarn

Durch den, so früh im Jahr wenig besuchten Ort Semmering (984 m ü A) führt die gleichnamige Passstraße und trennt dabei auf natürlichen Wege die beiden Bundesländer Niederösterreich und die Steiermark. Als Übernachtungsort wählte ich die Gemeinde Ratten, in der wie in der restlichen Gegend in Österreichs, um diese Jahreszeit absolut wenig bis gar nichts los ist um diese Zeit.

In guten Zusammenspiel zwischen Wetterradar und Navi ging es am nächsten Tag über den Steirischen Seeberg nach Mariazell über Zellerrain bis nach Wildalpen über den Buchauer-Sattel und das Salzstrieglhaus bis Preitenegg.

Über unzählige kleine Straßen und Wege wie dem Pack-Sattel, hinauf zur Wolsberger Hütte...kein durchkommen...der Soboth Straße uvm landete ich in dem slowenischen Ort Cerklje.

KTM 1090R im Schnee

Auffahrt zur Wolfsberger Hütte !

KTM 1090R Adventure



Der vorletzte Tag, bei schönsten Frühlingswetter durch die Altstadt von Sloweniens Hauptstadt Ljubljana schlendern Kaffee trinken Eis schlecken und genießen.

Altstadt Straße in Ljubljana
Bear and Car

Bear and car

Streets of Ljubljana

Altstadt Ljubljana
Höhlenburg Predjama
Reifen KTM 1090R Pirelli STR Rally

Am frühen Nachmittag noch die letzte Etappe für diesen Tag für diesen abgesteckt. Erst einmal Richtung Süden bis zur Höhlenburg Predjama um von dort aus zurück Richtung Norden auf den kleinsten Nebenstrecken die sich so finden ließen dem Ziel Mojstrana entgegenzusteuern.

Die Heimfahrt am letzten Tag verlief absolut unspektakulär. Für die Statistik 2550 gefahrene Kilometer, keine Autobahn praktisch kaum Bundesstraßen, unzählige Kaffeestopps, zu wenig Zeit Lust und Muse zu Fotografieren.

Drei der Übernachtungsmöglichkeiten möchte ich hier noch als Tipp weitergeben:

-Gönyű / Ungarn die Unterkunft Hajóskert Vendégház, seht euch einfach die im Netz befindlichen Bilder an.

-Cerklje /Slowenien Hostel Mamas House Klein, sauber, familiär geführt, sehr gutes Frühstück.

-Mojstrana / Slowenien Hostel LUKN'A von zwei jungen Leuten geführt, liebevoll rustikal Eingerichtet, preislich absolut in Ordnung.


Anfang Juni, ein verlängertes Wochenende, erste Übernachtung in Mojstrana (der letzte Ort der Ostertour) von dort aus zum Wasserfall Petricnik über den zum Teil mit Kopfsteinpflaster belegten Vrisic entlang der Soca bis Kobarid. Von dort aus über Livek mit Blick nach Italien und wenig später über teils unbefestigte Strecken in die ehemalige Bergwerkstadt Idrija. Um Idrija herum gibt es übrigens jede Menge schön zu fahrender Kilometer durch das Vipava-Tal um es hier ein paar Tage auszuhalten. Rückreise nach Hause via Seebergsattel und Sölkpass.

Leider gibt es sehr wenige Bilder von dieser Tour...bleibt nur zu sagen selbst dorthin fahren und eigene Eindrücke sammeln.


vipavskadolina-motoristicnakarta.pdf
Tal in Slowenien
Schotterweg KTM 1090R

Bereits Ende Juni der Start zu einer etwas anderen Runde. Gut ein halbes Jahr vorher kam die Frage auf ob ich/wir nicht eine kleine Fahrradgruppe begleiten möchten bzw einen Teil ihres Gepäcks zu transportieren vermochten. Als Ziel wurde der Gardasee genannt. Kein Problem, wieso nicht die Strecken dorthin sind über jeden Zweifel erhaben. Die Zimmer wurden im voraus gebucht und wir treffen uns erst am Abend bzw späten Nachmittag, Tagsüber fahren Rad und Motorradfahrer getrennte Wege. Einziger kleiner Wermutstropfen...die KTM sah mit Koffern, Topcase und Tankrucksack etwas “überfrachtet” aus, zumindest für meine Verhältnisse.


Kühe am Kühtai

...der Name ist Programm, die Fahrt übers Kühtai :))

Auf der Mautpflichtigen Strecke von Jachenau vorbei am Walchensee, durch oder über das landschaftlich wunderschöne Kühtei in den Stubaier Alpen erfolgte die Anreise zum ersten Treffpunkt in Landeck.

Der Schottensee ein Bergsee im Schweizer Kanton St. Gallen.

Nach einem guten Frühstück verabschiedeten wir uns von den Radlern, zwei Damen inkl. einer männlichen Begleitung waren es übrigens, mit dem heutigen Ziel Reschen am See.

Wir fuhren erst einmal in Richtung Westen über die Silvretta Hochalpenstraße nach Feldkirch in Lichtenstein bis wir ein Stück nach Vaduz wieder zurück nach Osten fuhren, durch diesen kleinen Schlenker stieg der Tageskilometerzähler auf das fünffache der eigentlich rund 50 Km langen Strecke von Landeck zum Reschen.

Brütend Heiß war es an diesem Tag, da tat es gut, dass rund um den 2335m ü.NN gelegenen Schottensee am Flüelapass noch reichlich Schnee lag. Der letzte Teil der Strecke über die Norbertshöhe bis zum Reschensee war an diesem Tag die einzige Strecke die sowohl wir als auch unsere Freunde auf dem Fahrrad gleichermaßen, wenn auch etwas zeitversetzt zurücklegten.

Wildbach Sommer Flüelapass
Silvretta Hochalpenstraße

Silvretta Hochalpenstraße

Gruppenfoto mit Kirchturm

Als drittes Etappenziel lag Meran vor uns und den Radlern. Mit 75Km eine kurze Etappe, ein klein wenig mehr wurde es trotzdem. Wir suchten uns einige Strecken etwas abseits der Hauptstrassen die landschaftlich durchaus reizvoll waren. Nach etwa zwei drittel der Strecke zweigten wir nach links ab ins Schnalstal und zum Vernagt-Stausee, Kaffeepause inbegriffen, Fazit ganz nett dort.

Mit reichlich Zeit im Gepäck und dem Sinn nach Kultur und Wissen statten wir dem Messner-Mountain-Museum in Juvale einen Besuch ab, leider nur von außen, den wie sich bei der Ankunft herausstellte...es ist geschlossen...wer es besuchen möchte, zuvor bitte aktuelle Infos auf der Website einsehen. Der seit einer Weile andauernde Regen drückte ein klein wenig zusätzlich auf die Stimmung, oder besser gesagt war etwas lästig. Aber egal Regenklamotten an und ab Richtung Meran wo wir, nach einmal falsch abbiegen, an einem Dachvorsprung…”Regenschutz”... mitten in der Stadt unsere Radfahren stehen sahen.

Wir fuhren von dort aus direkt zur Pension, gingen ein Runden einkaufen, genossen unser gemeinsames Abendessen um den Abend bei mehr oder weniger Wein auf dem Balkon ausklingen zu lassen.

Schnalstal

Hinten im Schnalstal, oben an der Grenze zum österreichischen Ötztal wurde der Ötzi gefunden. Auf welcher Seite der Grenze ist immernoch ein hin und her.

Tramin an der Weinstraße lautet das Etappenziel am Tag Vier. Ganz klar stand fest, nicht auf direktem Weg, über den Mendelpass, durch Bozen, hinauf nach Seis, Kastelruth über den Passo Sella, vorbei am Karersee, Deutschnofen hinüber nach Tramin. Da das ganze an einem Dienstag war, hielt sich zumindest der Touristenverkehr am Sella in Grenzen. Gilt doch die Gegend dort als eher überlaufen.

Bei der Ankunft in der Unterkunft erwarteten uns neben dem hauseigenen Pool unsere sportlichen Kollegen mit einer leckeren Brotzeit aus Käse, Salami und Schinken aus der Region mitsamt Weinbegleitung. Zwischendurch fand sich sogar noch ein wenig Zeit um für den folgenden Tag eine weitere tolle Tour zusammen zu stellen, Kartenmaterial, Navi und das Chromebook in Kombination leisten hierbei wertvolle Dienste.

Sella Kaiserwetter

Kaiserwetter oben am Sella

Der vorletzte Tag, Trient ist das heutige Ziel. Wiederum mit einer Schleife in Richtung Osten, mit dem Passo Manghen eine Art persönliches Highlight,

...Zitat aus Alpenrouten.de…”Landschaftlich ein wunderschön zu fahrender Pass, der Teerbelag ist als einwandfrei zu bezeichnen. Rasen ist hier definitiv fehl am Platz. Im unteren Bereich wurde der Baumbestand durch die Natur (vermutlich Wind, Schneebruch) extrem in Mitleidenschaft gezogen. Oben an der Mangart Hütte lohnt es sich Einzukehren. Auf der Südseite ist mit Kühen auf der Straße zu rechnen.”

Nach dem der ganze Tag bereits relativ zugezogen war fing es zum Ende der Strecke an zu regnen, also wie meist kurz unterstellen, Situation beurteilen, Regenradar checken und dann doch die Regenklamotten drüberziehen was sich bis ans Ziel als gute Entscheidung herausstellte. Unserer Zimmer in Trient lag direkt in einer Fußgängerzone, im endeffekt kein Problem, langsam einrollen und einen Parkplatz zwischen den Fahrrädern suchen und gut ist’s. Die Innenstadt von Trient stellte sich als ganz angenehm heraus um hier eine ganze Weile herumzuschlendern, Kaffee zu trinken schön zum Essen zu gehen und den Abend ausklingen zu lassen.

Santuario Madonna del Boscaiolo località Piazzol

Santuario Madonna del Boscaiolo località Piazzol

Auffahrt zu Manghen Ostseite

Auffahrt zu Manghen von der Ostseite

Über den Manghen

Altstadt Gasse in Trento

Altstadt Gasse in Trento

Riva, Gardasee wir kommen, die letzte Etappe. Wie die Tage zuvor mit Start in Richtung Osten. Auf der SS349 nach Carbonare, Malga Laghetto, Roana, Pedescala, zurück nach Carbonare, Rovereto, weiter in südlicher Richtung bis kurz vor Affi, hinauf auf den Monte Baldo und zurück vorbei am Lago Pra da Stua und Lago di Loppio nach Riva. Muss wohl nicht mehr erwähnen das es kurz vor dem Ziel begonnen hat zu regnen. :))

Morgen ist ein Tag Fahrpause bevor es Tag’s darauf in einem Rutsch nach Hause zurück geht.


Während der Nacht verzog sich der Regen bereits am Morgen zeigte sich der Himmel blau und die Sonne lachte vom Himmel. Den freien Tag nutzten wir sinnvoll mit Sightseeing, Baden, Eis essen und Entspannen.

Zeitig aufstehen heißt es am Tag der Rückreise, Abfahrt um sieben. Nach einem kleinen Schlüssel Maleur mit einer viertel Stunde Verspätung:)) geht es trotzdem los. Die Strecke in groben Zügen ...Rovereto, Passo Brocon, Passo Falzarego über den immer wieder schönen Stallersattel nach Österreich durch Mittersill vorbei am Chiemsee direkt nach Hause und das bei traumhaften Wetter.

Wenn mich jetzt jemand fragt ob ich so eine Fahrt wieder einmal machen würde, ja klar gerne :)

Ein paar Bilder von den Radlern

https://www.instagram.com/p/BzV_oP8odt6O4XPPy9WpgGq3KgOxjyurUgAdrs0/


https://www.instagram.com/p/BzhjDLAoNU6EshaiGtQq8MqXiZrDCemKC0UDVY0/


https://www.instagram.com/p/BzjS33docs3SCGWv4DB53GeykuiuNt-3818yKI0/


Auf Höhe des Stallersattels, italienisch-österreichische Grenze.

Es ist Mitte August den Feiertag gepaart mit ein paar Überstunden ergeben ein langes Wochenende,

ab nach Österreich. Kötschach Mauthen wird zum zentralen Punkt erkoren. Von dort aus werden wir zwei Schleifen drehen, die eine nach Slowenien die andere ins Friaul. Als Guide sind wir dieses mal "angeheuert". Zusammen mit meiner Partnerin haben wir vorab zwei Touren ausgearbeitet ganz so wie es uns selbst am besten gefällt, auf kleinen Nebenstrecken, landschaftlich schön, mit einigen Highlights gespickt, plus Einer für die Anreise, die Abreiseplanung erfolgte erst am Vortag der Rückfahrt.

Abfahrt 07:00 Plattling, ausnahmslos auf Landstraßen führt uns Fünf die digitale Landkarte im Cockpit via Mattighofen, vorbei am Mondsee, über Obertauern wo wir die in Radstadt gekauften Leckereien in Form von Handwürsten verspeisen und einstimmig für sehr gut befinden.

Eines der Wunschziele, die gebührenpflichtige 18 Kilometer lange Malta Hochalpenstraße hinauf zur Kölnbreinsperre wird das nächste Zwischenziel. Einige Teile der Strecke sind nur einspurig befahrbar und mit Ampeln geregelt. An einem dieser Stopps bietet es sich an die Wartezeit (per Anzeigetafel, teils bis zu 20 Minuten) mit einem kurzen Weg zu Fuß zu überbrücken um einen der Wasserfälle hier im "Tal der stürzenden Wasser" näher zu betrachten.

Kein großes Highlight und trotzdem ganz flüssig und toll zu befahren ist die Strecke im weiteren Verlauf links und rechts entlang der Malta durchs Maltatal bis Villach. Von dort aus dem Wasser der Drau folgend bis Oberdrauburg über die Gailbergstraße bis Kötschach-Mauthen, Quartier beziehen beim Kirchenwirt Engl, Spiegel und Hebel ausrichten (ein klein wenig Übermut bei Regennasser Fahrbahn, Sturzbügel Test bestanden, alles gut).


Am Ende der Malta Hochalpenstraße die Kölnbreinsperre

Der Freitag morgen, aufbruch nach dem reichlichen Frühstück, die Sonne steht am blauen Himmel die Temperatur ist perfekt zum Motorradfahren. Über das Naßfeld von Österreich ins italienische Pontebba, hinauf auf den Neveasattel >Espresso-Stopp, weiter zum Predil-See und über den gleichnamigen Pass nach Slowenien. Der Abzweig nach links zum Wunschziel Nummer zwei, der Mangartstraße liegt direkt an der Abfahrt vom Predil-Pass. Die paar Euro Gebühr die hier fällig werden dienen dem Erhalt der Straße die hinauf zur Lahnscharte führt und sind damit gut angelegt. Die zwischen den beiden Weltkriegen angelegt Straße erreicht bei 2055 Metern den höchsten zu befahrbaren Punkt Sloweniens.

Etliches mehr als bei meinem letzten Besuch im Mai 2017 ist diesmal los, Feiertag lässt Grüssen.


am Nassfeld

Mangart, oben an der Lahnscharte

Den etwas verspäten Mittags Stopp legten wir in einem uns aus der Tour im Juni bekannten Gaststätte, die zu einem Campingplatz gehört der schön idyllisch an der Soca liegt ein. Auf der Karte des Familienbetriebs stehen fast ausnahmslos selbst produziere Leckereien aus der Region, wie allerlei Käse, Schinken, Speck, Wurst usw. Empfehlenswert...der Überraschungssalat...mit allem was die Küche hergibt und jedes mal etwas anders in sich hat.

Von hier aus standen ursprünglich zwei Optionen für die Weiterfahrt zur Auswahl nach Norden über den Vrsic oder nach Süden den Ucja-Pass der Zaga mit Uccea in Italien verbindet. Mehrere Faktoren, hauptsächlich aber die vielen Touristen die auf der Strecke über den Vrsic nach Kranjska Gora unterwegs sind und auf eine ganz gewisse Art und Weise dem Fahrspaß des Motorradfahrens trüben lassen die Entscheidung auf den südlichen Übergang fallen. Der geteerte, einspurige, oft unübersichtliche Übergang dort nach Italien ist topographisch gesehen weder ein Pass noch ein Sattel sondern ein Hochtal. Etwa auf halber Höhe der Strecke wird ein kleiner Stopp nötig, die Regenklamotten kommen zum Einsatz, nur kurz aber nicht unnötig.

Im weiteren Verlauf lag, laut unserer Planung der Lanzenpass von Pontebba nach Paularo vor unseren Vorderrädern. Leicht fortgeschrittene Zeit und dem Gruppenzwang gebeugt führte ich unsere kleine Truppe jedoch über den von der Fahrzeit her kürzeren Passo die Pramollo/Nassfeld zurück über die Wasserscheide vom Tagliamento/Fella und Gail/Drau/Donau nach Österreich.


Je nach Fahrer, Mimmi und Motorrad (einer älteren Transalp, zwei R1200R bzw RS, eine aktuellere Monster, eine F650GS Einzylinder u. meine 1090R) sind gewisse Vorlieben, was die beschaffenheit des Straßenbelags und der Streckenführung angeht zu erkennen, Spaß hatten wir am Ende allerdings alle.

Samstag Morgen schon fast direkt an der Haustür geht es hinauf auf den Plöckenpass so quasi Frühsport. Während die Nordrampe noch im kühleren Schatten liegt, beginnt bei der Abfahrt und dem weiteren Verlauf Richtung Zuglio die Sonne bereits angenehm zu wärmen. Bei Zuglio machen wir eine kleinen Schlenker nach rechts über Cazzaso. Via Verzegnis fahren wir ein Stück weit auf der SP1 bevor wir uns wieder den kleineren Nebenstrecken mit spärlichen Teerdecke durch leicht verwunschen wirkende Wälder und Almen-artig anmutenden Wiesenflächen fortbewegen.

Ein ganz klein wenig zügiger zu fahren, als die ruhigen beschaulichen Wege zuvor sind die Kehren hinauf auf den 1052 m hohen Passo Rest. Dieser, wirtschaftlich eher unbedeutende Übergang verbindet die Venezianische Tiefebene mit dem nördlich gelegenen Tagliamento von Ampezzo. Forstwirtschaft und Tourismus, inkl uns Motorradfahrern sind hier die Hauptnutzer dieser, mit etlichen Spitzkehren gespickten Nord/Süd Verbindung. Oben, noch auf der Südseite gibt es eine kleine Malga, was übersetzt soviel wie Alm bedeutet. Hier gibt es ein paar sehr einfache leckere selbstproduzierte Schmankerl die es wert sind zu hier einzukehren, den Anspruch an eine Gastwirtschaft darf man allerdings nicht stellen.

Um die 400 Meter höher als der Passo Rest und ebenfalls noch unterhalb der Baumgrenze führt der Passo del Pura kehrenreich zum Ostende des Lago di Sauris. Alternativ wäre hier die Fahrt durch die Lumiei Schlucht möglich.

Eine Fahrt ins Licht erwartet einem am Ende des Pura, die letzten paar hundert Meter führen durch einen spärlich beleuchteten schmalen Tunnel dessen Ausfahrt, fast schon spektakulär direkt auf der Staumauer des Lago di Sauris endet.

Durch die auf gut 1200 bis knapp 1400 Meter am höchsten gelegenen Gemeinden des Friauls Sauris di Sotto/unten und Sauris di Sopra/oben schlängeln wir uns auf der knapp zweispurigen Strecke nach oben zu den auf etwa 1800 Meter gelegenen Sella di Rioda und Sella di Razzo.


Das Wort Sella bedeutet übrigens “Sattel”, was ist ein Sattel? Im gegensatz zu einem “Pass” der allgemeinen als Übergang/Passage, Straße/ Weg zwischen zwei Tälern bezeichnet wird ist ein Sattel eine, landschaftlich gesehen breitere, vergleichsweise sanfte Senke zwischen zwei Gebirgs- oder Hügelzügen. Geografisch oder Kartographisch gibt es allerdings keine allgemeingültige Regel hierfür. Was einem schnell klar wenn man den Pass Lueg, einen "Talpass" im Salzburger Land befährt. Ach ja und ein “Joch” gibt es ja schließlich auch noch.

Auf der SS465 fahren wir in Richtung Osten um bei Ovaro die Westrampe des Monte Zoncolan zu erklimmen. Enge Serpentinen, Steigungen bis über 20%, im oberen Bereich einspurig, die Westseite ist auf alle Fälle anspruchsvoller als die seicht abfallende breit ausgebaute Ostseite nach Sutrio. Deutlich interessanter und fordender ist die alte Ostrampe hinab nach Priola (Tour 2019) zu fahren, mit 1140 Höhenmeter auf nur 8,9 Kilometern zu 1210 Höhenmeter bei 10,5 Kilometer gegenüber der Westseite. Das ergibt 12,8% zu 10,5% durchschnittliche Steigung.

Die heutig Tour endet wie sie begonnen, nur anders herum mit dem Plöckenpass. Nach dem Abendessen planen wir zusammen die Strecke die uns am nächsten Tag nach Hause führt.

Relativ unspektakulär und daher nicht näher beschrieben wie es die An-u.Abreise Fahrten oft so haben. Turracherhöhe, macht immer wieder Spaß, vor allem die steilere Anfahrt von der Ebene Reichenau aus und der landschaftlich tolle Sölkpass, wobei letzterer, der Sölkpass 2019 eine Sonderstellung einnimmt insgesamt dreimal bin ich den im letzten Jahr gefahren, zweimal mit dem Motorrad und im Oktober mit dem Auto bei der Rückfahrt aus Kroatien.


Die Kapelle am Sölkpass