Gemeiner Wacholder / Heidewacholder
Gattung : Juniperus
Art: Juniperus communis
Wer das botanische Wissen um den Wacholder vertiefen möchte, sollte hier klicken:
Der Wacholder - Ein Steckbrief:
:: War Baum des Jahres 2002 obwohl er eigentlich ein Strauch ist!
:: Hat keine einheitliche Wuchsform und kommt in vielerlei Gestalt vor.
:: Wächst meistens nur bis 6m kann aber bis 15m hoch werden
:: Kann bis 2000 Jahre alt werden, nur die Eibe wird manchmals älter.
:: Hat ein riesiges Verbreitungsgebiet, vom Flachland bis ins Hochgebirge.
:: Der gemeine Wacholder ist das weitverbreitetste Nadelgehölz auf der Erde, kommt in Deutschland jedoch verhältnismäßig selten vor.
Der Wacholder wächst größtenteils auf sandigen Dünen in ganz Mitteleuropa. Er bildete vor Jahrhunderten große Haine.
Der Wacholder ist ein Sonnenanbeter und liebt daher einen sonnigen trockenen Standort.
Im Schatten von großen Bäumen geht er ein.
Allgemein und Interessant :
Name:
Der deutsche Gattungsname leitet sich vom althochdeutschen Walhaltar oder vom mittelhochdeutschen Weholter oder Weckholter ab.
Im Volksmund trägt der Wacholder viele Namen - es sollen über 150 sein!
Hier sind nur einige zu nennen :
Knistestrauch
Kranewitt
Machandel
Reckholder
Weihrauchbaum
Krammetsbaum oder Krammetsbeerenstrauch
Wachtelbeerstrauch
und auf Platt : Knirk
Kulinarisches:
Die Zapfen enthalten ätherische Öle und finden vielfältige Verwendung, z.B. als Gewürz
für Wacholderschnäpse.
In England werden die Zapfen zur Herstellung von Gin gebraucht.
In den Niederlanden kennt man den Wacholder unter den Namen Jeneverbes.
Zum Räuchern von Fleisch- und Wurstwaren finden Wacholderzweige Verwendung.
Besonders als Zutat unserer „Nationalspeise“, dem Sauerkraut, sind die kleinen
Zapfen sehr begehrt.
Medizinisches:
Bekannt sind die Zapfen des Wacholders auch als altes Hausmittel gegen
Blähungen oder als Anregungsmittel gegen Verdauungsstörungen.
Die heilende Kraft der Früchte des Wacholders beruht höchst wahrscheinlich auf dem hohen Wert der ätherischen Öle.
Pfarrer Sebastian Kneipp schätzte die herben Zapfen als Mittel bei
Entwässerungskuren. Dazu mussten die kleinen Zapfen über mehrere Wochen in
unterschiedlichen Mengen gekaut werden. Eine Befürchtung, dass es durch die
Inhaltsstoffe der Zapfen zu Nierenschäden kommen könnte, konnte durch
wissenschaftliche Untersuchungen entkräftet werden.
Bei rheumatischen Beschwerden wirken Extrakte der Zapfen als Bademittelzusatz, die die Durchblutung fördern.
Brauchtum:
Auf der Insel Rügen wurde früher ein Wacholderzweig in das Fundament eines neuen Hauses gelegt, damit der Teufel fernbleibe.
Brennenden Wacholderstämmen wurde Schutz vor Ansteckung in Zeiten der Pest zugeschrieben.
In Pommern wird er auch als Knistestrauch bezeichnet, denn ins Feuer geworfene Zweige knistern beim Abbrennen.
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