(aktuell befinden sich keine schottischen Hochlandrinder mehr im Wacholderhain)
Als Naturschutzmaßnahme wurde der Wacholderhain seit dem
Jahr 2000 durch schottische Hochlandrinder beweidet. Ihr
Fressverhalten verhinderte eine Verbuschung durch
z.B. Schlehen, Eichen und Birken, die dem Wacholder
das nötige Licht nehmen und so vedrängen.
Im Wacholderhain waren sie ganzjährig im Freien und ernährten sich von Gras. Nur bei Hochwasser oder im sehr strengen Winter wurde mit Heu zugefüttert. Ohne Zufütterung sinkt zudem der Nährstoffgehalt in den Böden, was insbesondere seltenen Pflanzenarten Vorteile bietet.
Rinder und Pferde fressen ganz unterschiedlich und das wirkt sich auf den Pflanzenbestand und das Landschaftsbild aus.
Eine Kuh etwa umfasst mehrere Pflanzen mit der rauen Zunge, zieht sie ins
Maul und reißt die Pflanzenteile mit einem Ruck ab. Dabei werden die
Pflanzen gleichmäßig bis etwa zwei Zentimeter über dem Boden abgefressen. Für viele Arten reicht das aus, um schnell wieder nachzuwachsen.
Die Staubbäder der Pferde und der Rinder schaffen eigene Mini-Biotope, in den schwächer beweideten Teilflächen entstehen Pfade, die auch von anderen Tieren genutzt werden.
Das schottische Hochlandrind ist eine eigenständige Rasse , wie auch die bekannten Angus- und Galloway-Rinder. Man kann das Hochlandrind leicht von diesen unterscheiden, weil es mächtige Hörner trägt und die anderen hornlos sind.
Die schottischen Hochlandrinder, oder "Highland Cattle", sind zuerst dokumentiert im 18. Jh. und seit 1885 wird jedes Tier im Zuchtbuch registriert.
Es stammt aus dem kargen Hochland Schottlands, die "Highlands", wo es sich trotz eisiger Winde und immer wieder schweren Regenfällen zu einer besonders wiederständsfähigen Rasse entwickelt hat. Das Tier kommt ohne Unterstand, Zufütterung und Geburtshelfer aus und ist trotzdem besonders langlebig.
Die besonderen Eigenschaften des schottischen Hochlandrindes sind:
Robustheit, Langlebigkeit, Gutmütigkeit, aber auch Wehrhaftigkeit bei guten Mutterkuheigenschaften.
Die Hochlandrinder sind erstmals 1978 nach Deutschland zur landwirtschaftlichen Nutzung eingeführt. Das Vieh fand nicht nur wegen ihrer natürlichen Schönheit in den vergangenen Jahren schnell eine explosionsartige Verbreitung, sondern die Entwicklung in unserer Landwirtschaft und Flächenstilllegungen, der Naturschutz und der Wunsch Vieler, ihre Weiden extensiv zu bewirtschaften, brachten uns eine schon lange nicht mehr praktizierte, natürliche Form der Rinderhaltung, die extensive Mutterkuhhaltung, wieder.
Das Fleisch des Tieres ist ein langsam wachsendes, qualitativ sehr hochwertiges und gesundes Produkt, das absolut natürlich heranwächst. Es ist ein feinfaserig marmoriertes, cholesterinarmes Rindfleisch mit einzigartiger Geschmacksfülle.
Maße und Gewichte: Kühe Bullen
Widerristhöhe 110-120 cm 125-135 cm
Gewicht 400-580 kg 650-750 kg
Geburtsgewicht 20-25 kg 23-30 kg
365 Tagesgewicht 190-250 kg 220-300 kg
Erstkalbealter um 40 Monate
Im Wacholderhain sind nur Kühe und Kälber anzutreffen.