("John Brown", Bob Dylan unplugged, 1963)
Hans Braun ging in den Krieg in ein fernes Land
Und seine Mutter die war überglücklich
Wie er strammstand und salutierte mit der Hand
Da strahlte sie über ihr ganzes Gesicht
Ach Sohn ich bin so stolz auf dich
du bist ein Mann, in deiner schmucken Uniform
du kämpfst für Ehre, kämpfst für mich
und Mädchenherzen, du wirst sehen, eroberst du im Sturm
Und als Hans dann da am Bahnhof stand
Da erzählte sie es einem jeden
Der Hans kriegt Orden in dem fernen Land
Er ist ein Held ihr werdet sehen
Hin und wieder kam ein Brief und sie freute sich so sehr
Über die Fotos von ihrem Sohn, mit Stiefeln und Gewehr
Sie ging in die Nachbarschaft und zeigte sie gleich her
Dieser Krieg ist fast romantisch und Hans ein Kavalier
Mein Gott, er ist ein Kavalier!
Dann blieben die Briefe aus und die kurzen Zeilen
Es kam kein Foto mehr vom Kavalier im Krieg
Und auch dann kein Weihnachtsschreiben
Endlich die Nachricht: Ihr Sohn kommt mit dem Zug
Da freute sich die Mutter und ging zum Bahnsteig hin
Doch nirgendwo war ihr Sohn, sie konnte ihn nicht sehen
Als die Menge sich zerstreute, da blieb einer stehen
Und sie ging auf ihn zu, nein, das darf es doch nicht geben
Dieses Gesicht das war zerschossen, ein Bein war abgetrennt
Ein blanker Orden hing ihm um seinen Hals
Und dann die Stimme, leis‘ und fremd:
Mama, ich bin wieder zu Haus
Mein Gott, er ist wieder zu Haus!
Sag Sohn, was haben sie dir angetan, wie ist das nur passiert?
Er versuchte klar zu reden, das Reden fiel ihm schwer
Die Mutter schaute weg, sie war wohl zu schockiert
Es ist nicht viel geblieben, vom Soldaten mit Gewehr
Weißt du nicht mehr Mutter, damals deine Worte
Für Vaterland und Ehre, das wär das höchste Gut
Da stand ich dann am Feld, beging gut tausend Morde
Und verdiente mir die Orden mit Schmerzen und mit Blut
Oh und ich dachte mein Gott was mache ich hier
Ich versuche zu töten und selbst zu sterben
Ich versuche zu verletzen und verwundet zu werden
Und ich fürchtete mich, denn der Feind - der schaut aus wie ich
Mein Gott, genauso wie ich!
Und zitternd lag ich im Schützengraben, am Ende und alleine
Bauernopfer, Kanonenfutter, Puppe im Spiel
Eine Splittergranate zerfetzte mir die Beine
Von unserem Zug, Mutter, überlebte einer zu viel
Und als er sich mühsam auf die Krücke lehnte
Spürte sie wie er sich nach Hause sehnte
Und er nahm ihren Arm wie er sich langsam fortbewegte
Und sie spürte wie er ihr den Orden in die Hände legte
Rr 13.10.00