Rolands Graz-Hodan

(„New Orleans Rag“, B.D.)

Ich saß auf einer Bank

Beim Grazer Uhrturm oben

Ich fühlte mich ein bißchen krank

Und fühlte mich daneben

Da kam ein Mann daher

Und fragte nicht einmal

Sagte nur: Mein lieber Herr

Ich kenn da eine Famme fatal

Ich überlegte auch nicht lange

Ich sagte gleich na gut

Suchen wir die Dame

Und schaun was sie so tut

Dann gingen wir hinüber

Hinter eine Ziegelei

Da war eine Türe

Da stand 1-Oh-3

Ich wollte gerade läuten

Da kam ein Mann von drinn‘

Der konnte sich nicht halten

Und fiel der längs nach hin

Der konnte nicht mehr stehen

Er stöhnte und war blaß (he)

Dann versuchte er zu gehen

Und wankte durch die Gasse

Da kam durch die Türe

Der nächste schon daher

Der ging gleich in die Knie

Und das Reden fiel ihm schwer

Angst stand ihm ins Gesicht

Als ging es um sein Leben

Er stottert wenn er spricht

Und jammerte beim Reden

Da spähte ich durchs Schlüsselloch

Im Vorraum war ein Lebemann

Der schleppte sich gerad noch

Der musste eben gekommen sein

Er murmelte und klagte

In einer fremden Sprache

Er käme wie er sagte

Aus einer schlimmen Sache

Und spätestens dann

War ich ziemlich schockiert

Ich läutete nicht an

Tat als hätt‘ ich mich geirrt

Ich bewegte meine Beine

Ging rückwärts durch die Gasse

Stolperte über Pflastersteine

Ums Eck in die nächste Straße

Ich versuchte noch zu lächeln

Dann rannte ich schnell weg

Um wie ein Hund zu hecheln

Auf meinem langen Weg

Ich rannte wie ein Blöder

Bin gerannt als wär ich krank

Ich rannte wie ein Köter

Zurück in Richtung Bank

Da sah ich eine Straßenbahn

Und sprang noch schnell hinein

Da fragte mich ein alter Mann:

Mein Herr wo gehts denn hin –

Ich fahre nach St. Peter...

Ich sagte nur: weit fort

Ich lief die letzten Kilometer

In neuem Weltrekord

Drum: solltest du beim Uhrturm stehen

Und bist einsam in der Stadt

Laß dich bloß nicht überreden

Das ist mein guter Rat

Geh irgendwohin, ganz egal

nur nicht hinter die Ziegelei

Geh nicht hin zur Famme fatal

Auf Zimmer 1-Oh-3

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