Koran und Bibel als Baustelle?

Islam für Anfängerinnen, Bezug: Frankfurter Rundschau vom 21.6.06 (Leserbrief) und ein evangelisches Gemeindeblatt

Baustelle Koran?

Viele bezeichnen Koran und Bibel als eine Baustelle, aus der man sowohl, je nach Bedarf, friedliches oder kämpferisches Verhalten ableiten kann. Aber ist das so einfach? Die Bibel umfasst Literatur von gut einem Jahrtausend, der Koran und die Ereignisse, die in den Hadithen überliefert wurden, beziehen sich auf einen Zeitraum von nur 25 Jahren.

Bibel und Koran kann man besser verstehen, wenn man den Zeitbezug der Texte beachtet. Ferner gilt für Christen, das diese die Bücher der Bibel im Lichte des Evangeliums lesen sollen, in dem Jesus ganz klar die Gewalt kritisiert. Der Koran hingegen ist da weit weniger deutlich. Vor allem seine späten Suren enthalten Aufrufe zum Kampf und zum Beherrschen anderer Religionen! In Mekka war Mohammed schwach, er hatte gar keine Chance, etwas mit Gewalt zu erreichen, jeder Versuch dieser Art hätte sein Ende bedeutet. Dementsprechend findet man in der Zeit vor der Hidschra, der Auswanderung aus Mekka nach Jatrib (später in Medina umbenannt), sehr viele Aussagen, die zur Toleranz und zum erdulden aufrufen. Ferner sind Surenverse tolerant, wenn Mohammed damit sein gegenüber (Juden, Christen, Sabäer) dafür gewinnen will, ihn als Propheten anzuerkennen. Gelingt Mohammed das nicht, ändert sich schnell sein Stil und er verflucht die, die ihm widersprechen und führt, sobald er in Medina genug Kämpfer um sich geschart hat, Kriege gegen die Ungläubigen. Da das aggressive Verhalten Mohammeds das war, das er zuletzt vorgelebt hat, ist es auch das für die Zukunft verbindliche. Und Mohammed war nicht irgendwer, er ist der, der den Islam auf der Erde eingeführt hat! Sein Verhalten kann man nicht schön reden!

Eine der späten Suren aus Medina sagt in Vers 9.29: "Bekämpft diejenigen Schriftbesitzer, .... die das nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben und sich nicht zu wahren Religion bekennen so lange, bis sie ihren Tribut in demütiger Unterwerfung entrichten."

Neben dem Koran baut der Islam auch auf die Hadithen auf. Oft hört man die Aussage, das steht nicht im Koran und ist deshalb unislamisch! Aber die Hadithen erzählen, was Mohammed getan, angeordnet (Steinigung von Frauen, Töten von Leuten, die den Islam verlassen, Hand abhacken....) und gesagt hat, der Koran erzählt, was Allah Mohammed offenbart hat. Gemäß u.a. Sure 9.29 müssen Muslime dem Folgen was Allah offenbart und was Mohammed gebietet. Die Hadithen füllen gut 6 Bücher von der Größe des Koran und sind außer der Hadith Sammlung von Al Buhari (Reclam) m.W. noch nicht auf deutsch erhältlich.

Ibn Hischam überliefert die letzte Predigt Mohammeds in Mekka (aus: Jesus und Mohammed, Resch- Verlag): "Von heute an wird es keine zwei Religionen mehr in Arabien geben. Ich bin durch Allah herabgekommen mit dem Schwert in meiner Hand, und mein Reichtum wird vom Schatten meines Schwertes kommen. Und wer mir widerspricht, der wird gedemütígt werden." Besser kann nicht gezeigt werden, wie sich Mohammed von Jesus unterscheidet!

Diese Aussagen schließen nicht aus, das Muslime persönlich friedlich leben wollen. Aber man mache sich nichts vor, die islamische Ideologie enthält die Gewalt in ihren Fundamenten und sie kann wie ein schlafender Vulkan jederzeit ausbrechen. Friedliche Aussagen des Koran entstanden in einem Zustand der Schwäche und gelten heute nur solange, wie Muslime schwach sind.

Sätze, wie, "es soll keinen Zwang in der Religion geben", werden oft als Toleranzbeweis herangezogen. Der Satz geht aber weiter: "....damit der wahre Glaube vom Unglauben unterscheidbar ist". Dieser Satz und sein Textumfeld im Koran ist eine reine Abgrenzung, die nichts darüber aussagt, wie mit den Andersgläubigen umzugehen ist.

Auch Mission ist dem Islam bekannt und heißt dort Dawa! DieAussage, das der Islam keine Mission kenne, kann nur als gezielte Zwecklüge betrachtet werden, damit Christen es unterlassen, den Muslimen das Evangelium zu verkünden! Da kritisiert z.B. ein Ibrahim Rüschof bei Dialogveranstaltungen, das Christen Mission betreiben und gibt selber eine Broschüre heraus, wie man Christen zum Islam führen kann, von Frau G. Jacobs liegt auf dem www.katholikentag.de in Saarbrücken im Dialogzentrum eine Broschüre aus, wo drin steht, alle Muslime sind verpflichtet, anderen den Islam zu erklären (obwohl da einen Satz später steht, der Islam verbietet Mission!), Nadeem Elyas, damals Chef von Zentralrat der Muslime, sagte, das alle Muslime zu Dawa verpflichtet sind und wer nicht Dawa betreibe sei laut Koran verflucht. Vielleicht haben Muslime eine negative Definition von Mission, die ich eher Imperialismus nennen würde. Aber Mission im Sinne von Bekennen und Verkündigen, das kennen und betreiben auch die Muslime, sogar auf unseren Kirchentagen. Da sollten wir Christen im Zeugnis ablegen für unseren Glauben diesen in nichts nachstehen.

Ich würde mich ja freuen, wenn mir jemand mal darlegen kann, das meine Sorgen und Sichtweisen unbegründet sind.