Unsere Bibel ist echt

Das meiste, was wir von Jesus und den Aposteln wissen wir durch die Bibel, die Heilige Schrift. Bibel kommt aus der griechischen Sprache und heißt ganz einfach das Buch, deswegen wird sie oft das Buch der Bücher genannt. Sie umfaßt zwei Hauptteile: das Alte (heute sagt man auch oft das Erste) Testament und das Neue Testament. Testament heißt in diesem Zusammenhang Vertrag, Bündnis, Bund. Der Erste Bund handelt vom Bündnis Gottes mit dem Volk Isreal, in dem der Erlöser Mensch werden sollte. Das Neue Testament handelt vom Bund Gottes mit den von Jesus erlösten Menschen (dem neuen Volk Gottes), vom neuen und ewigen Bund, wie es im Abendmahlsbericht der heiligen Messe heißt. Dieser Bund ist also endgültig, und etwas anderes, neueres ist nicht mehr zu erwarten. Das älteste Stück Papyrus mit Texten des Neuen Testamentes ist der sogenannte Papyrus 52. Papyrusrollen wurden meistens in Tonkrügen aufbewahrt, um sie vor dem Vertrocknen und vor der Feuchtigkeit zu schützen. In späteren Jahrhunderten, besonders im Mittelalter, stellte man aus Schaf- oder Ziegenleder das Pergament her, das haltbarer war als Papyrus. Um das Material möglichst auszunutzen, machte man die Schreibbögen so groß wie möglich. So kommt es, daß die alten Bücher der Klosterbibliotheken so groß sind, weil ein Blatt aus der Haut eines ganzen Tieres erzeugt worden war. Mit der Erfindung des Buchdruckes, ca.1450, nahm die Verbreitung der Bibel schnell zu. Ein Vergleich der Handschriften und Bücher aus allen nachchristlichen Jahrhunderten zeigt uns, daß der Text des Neuen Testamentes, den wir heute vor uns haben, übereinstimmt und damit echt ist, so daß wir uns darauf verlassen können (Schreibfehler und Änderungen sind von der Wissenschaft genau katalogisiert). Schriften des Alten Testament sind noch älter. Was man wissen soll: Wenn in einer Abschrift eines Buches des AT nur ein Fehler war, konnte diese Schrift für den Synagogengottesdienst nicht genommen werden. Das erklärt, warum die Bibel relativ fehlerfrei überliefert ist. DER PAPYRUS P 52 Diese Urkunde aus dem trockenen Boden Ägyptens war schon im Jahre 1920 nach England gekommen. Der englische Papyrusforscher Grenfell hatte sie mit zahlreichen anderen Papyrusresten erworben. Bei der Durcharbeitung dieser Erwerbung starb er im Jahr 1926. Seinem Nachfolger Roberts fiel erst 1934 bei der Durchsicht jener Papyri ein kleiner 6 x 9 cm großer Papyrusfetzen auf, der nach seiner Schriftart in die erste Hälfte des 2.Jahrhundert gehören mußte. Roberts erkannte an dem wenig erhaltenen Text, daß es sich um ein Stückchen eines biblischen Buchblattes - und zwar aus dem Johannes Evangelium - handelt. Auf der Vorderseite stehen Bruchstücke von 18,31-33, auf der Rückseite 18,37+38. Er setzte das Blatt in der Zeit um 125 fest. Es ist damit der älteste Beleg des Neuen Testaments. Ein Vergleich zeigt, daß er mit dem aus den Mittelalter überlieferten Text genau übereinstimmt. Für den Forscher ist dieser Fund etwas ganz Unerhörtes. Wenn das Johannes Evangelium schon in der ersten Hälfte des 2.Jahrhundert von einer christlichen Gemeinde in Mittelägypten benutzt wurde, so muß es wirklich schon um 100 geschrieben worden sein! Nach solch kurzer Zeit war das Evangelium nicht nur in seinem Entstehungsland Kleinasien, sondern schon im fernen Mittelägypten in der Hand der Christen. An vielen Orten werden schreibkundige Männer gesessen sein, um das begehrte Evangeliumbuch immer wieder abzuschreiben!