Die Glaubwürdigkeit der Apostel

Ein Zeuge kann - normalerweise - die Wahrheit sagen, weil er ein Geschehen oder irgendetwas mit erlebt hat. Bei wichtigen Dingen muß ich mir unter Umständen solch einen Zeugen näher ansehen, ob er wirklich an der Wahrheit interessiert ist, ob er vertrauenswürdig ist. Daß die Apostel die Wahrheit sagen konnten, zeigen die Stellen in der heiligen Schrift wo sie eigens auf ihre Rolle als Zeugen des Lebens Christi hinweisen: Apg 1,15 [Die Wahl des Matthias zum Apostel 15 In diesen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder - etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen - und sagte: 16 Brüder! Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids im voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen. 17 Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. 18 Mit dem Lohn für seine Untat kaufte er sich ein Grundstück. Dann aber stürzte er vornüber zu Boden, sein Leib barst auseinander und alle Eingeweide fielen heraus. 19 Das wurde allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; deshalb nannten sie jenes Grundstück in ihrer Sprache Hakeldamach, das heißt Blutacker. 20 Denn es steht im Buch der Psalmen: Sein Gehöft soll veröden, niemand soll darin wohnen! und: Sein Amt soll ein anderer erhalten! 21 Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, 22 angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und (in den Himmel) aufgenommen wurde, - einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. 23 Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.

24 Dann beteten sie: Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast,

25 diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.

26 Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias und er wurde den elf Aposteln zugerechnet. ]

Apostelnachwahl, Apg 3,13-15

[13 Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.

14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert.

15 Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.]

die Rede des Petrus nach der Heilung des Gelähmten am Tempeltor, Apg 5,29-32

[29 Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.

31 Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.

32 Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.]

Petrus vor dem Hohen Rat.

Daß sie die Wahrheit auch sagen wollten, belegen die Stellen, wo sie etwas berichten, was ihnen beim Erzählen eigentlich ganz schön unangenehm gewesen sein muß:

Mk 14,66

[Die Verleugnung durch Petrus

66 Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.

67 Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen.

68 Doch er leugnete es und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus.

69 Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen.

70 Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer.

71 Da fing er an zu fluchen und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.

72 Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen.]

die Verleugnung Christi durch Petrus in der Nacht vom Gründonerstag auf Karfreitag, oder

Mk 9,33

[Der Rangstreit der Jünger

33 Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?

34 Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei.

35 Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

36 Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:

37 Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.]

wie sie untereinander gestritten hatten, wer von ihnender wichtigste sei, und das obwohl Christus ihnen immer wieder eingetrichtert hatte, wie sehr sie zum Dienst an den Menschen bereit sein müßten.

Die Apostel lassen diese für sie peinlichen Dinge nicht einfach weg. Sie wollen den Menschen die ganze Wahrheit bringen, selbst wenn sie selber als schwach und versagend dabei erscheinen.

Die Apostel konnten es sich gar nicht erlauben, über Christus falsche Dinge zu erzählen, denn sie waren ja nicht die einzigen Leute, die erlebt hatten, was Jesus getan und gesagt hatte.

Christus hat ja seine Tätigkeit zum größten Teil in aller Öffentlichkeit ausgeübt. Um bei ihren Zuhörern Zustimmung zu finden, mußten die Aposteln bei der Wahrheit bleiben.

Das wird deutlich in der Pfingstrede des Petrus

(Apg 2,22),

[22 Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst -]

wo er seinen Zuhörer vorhält: "Ihr seid doch selber dabeigewesen!"

Paulus schreibt in

1 Kor 15,1

[1 Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, / gemäß der Schrift,

4 und ist begraben worden. / Er ist am dritten Tag auferweckt worden, / gemäß der Schrift,

5 und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.]

von einer Situation, bei der über 500 Menschen Christus als Auferstandenen erlebt haben.

Das bedeutet: Die Apostel, wenn sie bei ihren Zuhörer Glauben finden wollten, mu0ten bei ihren Aussagen über Christus bei der Wahrheit bleiben. Jeder andere Zeuge hätte sie sonst vor allen Leuten bloßgestellen können.

Noch ein Umstand weist auf die Glaubwürdigkeit der Apostel hin:

Von den 12 Aposteln ist nur einer an Altersschwäche gestorben, Johannes. Alle anderen haben den Märtyrertod auf sich genommen, ohne etwas von ihrer potschaft über Christus zurückzunehmen.

Das war nur möglich weil sie von der Überzeugung getragen waren:

Wir werden Christus den Weg ins ewige Leben nachgehen!