Jesus der Erlöser

Wir Menschen von heute tu uns schwer, mit dem Wort "Erlösung" etwas anzufangen. Anderseits weiß jeder, wie "erlößt" jemand ist, wenn der erwartete ärztliche Befund meldet "Kein Krebs!" (oder wenn die Schularbeit besser als befürchtet ausgefallen ist.) Im religiösen Bereich aber? Ein altes Weihnachtslied beginnt "Menschen, die ihr wart verloren, lebt auf, erfreuet euch!" Die Vorausetzung für die Erlösung ist diese Verlorenheit, die Heil-Losigkeit auf ewig. Auf uns Heutige machen diese Wörter wenig Eindruck, und doch bilden sie den inneren Kern des Christentums. Im ersten Buch des Alten Testament (Genesis) steht die Geschichte vom Sündenfall der ersten Menschen, die als Vertreter der ganzen Menschheit dargestellt werden. Die Versuchung durch Satan in Gestalt der Schlange: "Ihr werdet sein wie Gott, wenn ihr von diesem Baum eßt (und damit Gottes Gebot übertretet)!" Beide Menschen essen und begehen damit die "Ursünde", die Übertretung des Gottesgebot. Gott läßt sich das nicht gefallen, weil damit das Gleichgewicht der Gerechtigkeit nicht mehr besteht, und schließt die Menschen aus der Gemeinschaft mit sich aus:

Vertreibung aus dem Paradies,

schweres Leben und schließlich Tod,

Verlust der Freundschaft, der Verbindung mit Gott,

keine Ewigkeit im Himmel.

Aber schon beim Verlassen des Paradiedes kommt die Verheißung ("Prot-Evangelium" = die "Vor-Frohbotschaft"): Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten, das heißt der Teufel wird nicht für immer der Herr der Menschen sein, sondern die Menschheit wird aus der Gefangenschaft des Teufels befreit, "erlöst" werden. Christus, der Sohn Gottes ist als Mensch "gehorsamm bis zum Tod"

(Phil 2,8)

[Das Beispiel Christi

5 Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:

6 Er war Gott gleich, / hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,

7 sondern er entäußerte sich / und wurde wie ein Sklave / und den Menschen gleich. / Sein Leben war das eines Menschen;

8 er erniedrigte sich / und war gehorsam bis zum Tod, / bis zum Tod am Kreuz.

9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht / und ihm den Namen verliehen, / der größer ist als alle Namen,

10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde / ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu

11 und jeder Mund bekennt: / "Jesus Christus ist der Herr" - / zur Ehre Gottes, des Vaters.]

und leistet dadurch die Wiedergutmachung für die Sünden der ersten und aller Menschen.

In der Annahme des Glaubens und in der Durchführung der Taufe wird der Mensch "Kind Gottes" und "Erbe des Himmels" (Röm 8,17),

[Das Leben der Christen im Geist

1 Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind.

2 Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.

3 Weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht, zur Sühne für die Sünde, um an seinem Fleisch die Sünde zu verurteilen;

4 dies tat er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.

5 Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht.

6 Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden.

7 Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht. 8 Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.

9 Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.

10 Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.

11 Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

12 Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder, so dass wir nach dem Fleisch leben müssten.

13 Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.

14 Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes.

15 Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!

16 So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.

17 Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und sind Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.]

ist er "erlöst"!