Weitere Visionen

"Jede Revolution war zuerst ein Gedanke im Kopf eines Menschen." (Ralph Waldo Emerson)

Weitere Visionen

Ein Visionär gilt solange als Spinner bis sich die Sache durchgesetzt hat. Meiner Meinung nach ist es wichtig, nicht nur über die Unzulänglichkeiten in unserer Gesellschaft nachzudenken, sondern vor allem neue Lösungsansätze zu entwickeln, auch wenn die vielleicht ziemlich utopisch erscheinen...

Revolution im Gesundheitswesen

Es ist leider ziemlich offensichtlich, dass alle Maßnahmen der Regierung bisher kaum Erfolg gebracht haben. Eine Gesundheitsreform jagt die nächste und bei allem bleibt immer ein fader Beigeschmack.

In unserer Gesellschaft stehen der Markt und damit das Geld im Mittelpunkt und leider nicht der Mensch. Würde er im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, dann wäre das Ziel aller Ärzte die Menschen dauerhaft gesund zu machen. Doch damit verlören sie ihre „Kundschaft“ und ihre Existenz wäre gefährdet.

Auch die mächtige Pharmaindustrie erzielt ihre Umsätze durch kranke und leidende Menschen. Sie hat deshalb kein ökonomisches begründetes Interesse, die Menschen wirklich zu heilen. Das ist kein Vorwurf, sondern schlicht und einfach eine Tatsache, die sich aus den marktwirtschaftlichen Gesetzen und Gegebenheiten ableitet.

Lesen Sie dazu auch den Stern-Artikel "Ärzte erfordern Rückbesinnung auf Heilkunst statt auf Profit"

Diese Widersprüche sind jedoch lösbar wie so viele andere auch, wenn auch nur mit sehr mutigen Schritten.

Der erste müsste damit beginnen, der Gesundheit und damit verbundenen gesunden Lebensweise einen wesentlich höheren Stellenwert in der Gesellschaft einzuräumen. Das könnte z. B. mit einer Grundgesetzänderung beginnen:

"Jeder Mensch hat das Recht auf den Schutz seiner Gesundheit und die Pflicht durch eine entsprechende Lebensweise seine Gesundheit zu fördern."

Als zweite Maßnahme müsste über die Steuern erreicht werden, dass ungesunde Nahrungs- und Genussmittel wesentlich teurer als gesunde werden. Die dadurch eingenommenen Mittel stünden zur Förderung des ökologisch sinnvollen Anbaus von Obst und Gemüse bereit. Obst- und Gemüsebauern erhalten eine Abnahmegarantie zu attraktiven Preisen.

Das Gesundheitswesen und die Pharmaindustrie werden verstaatlicht und damit den marktwirtschaftlichen Mechanismen entzogen. Ärzte werden staatlich angestellt, vielleicht sogar verbeamtet und damit dem Grundgesetz und ihrem Eid wirklich unterstellt. Damit hätten Sie nur noch das alleinige Interesse, ihre Patienten gesund zu machen. Sie werden dabei verpflichtet mit allen anderen auf diesem Gebiet tätigen zusammenzuarbeiten und mit gutem Beispiel voranzugehen. So ist es z. B. aus meiner Sicht unvereinbar, dass ein Arzt raucht, über die Maßen dem Alkohol zuspricht oder stark fettleibig ist.

Die verstaatlichte Pharmaproduktion hätte nicht mehr das Interesse, Maximalprofit zu erzielen, sondern wäre daran interessiert, dass die Menschen so wenig wie möglich Medikamente benötigen.

Die wissenschaftliche Forschung würde durch staatliche Aufträge verstärkt in die Richtung forschen wie es z. B. gelingen kann, den Nährstoffgehalt von Äpfeln auf natürliche Art und Weise wieder zu erhöhen oder sonnengereiftes Obst möglichst ohne Verluste an Vitaminen und Energie zu lagern und zu transportieren ohne, dass es erhitzt werden muss.

In den Krankenkassen wird ein gut durchdachtes Bonussystem eingeführt, das alle Menschen animiert, sich gesund zu ernähren und sportlich zu betätigen. Diejenigen, die nur wenige oder keine ärztlichen Dienstleistungen in Anspruch nehmen, erhalten einen Teil ihrer eingezahlten Beiträge zurück.

Die Massenmedien werden zur rückhaltlosen Aufklärung und unabhängigen Gesundheitsinformation verpflichtet. Die Werbemöglichkeiten für gesundheitsschädliche Produkte und Genussmittel werden rigoros eingeschränkt. Die riesigen Bierflaschen von heute suggerieren den Menschen von klein auf, dass es gut und cool ist, Bier zur trinken. Die Werbung ist einer der Hauptschuldigen dafür, dass die Menschen von heute glauben, sie könnten z. B. das Sodbrennen auf die Dauer ungestraft mit einem Medikament bekämpfen. Den meisten ist nicht mehr klar, dass sie mit einem eisernen Gesetz irgendwann die Quittung für ihre Verstöße gegen die von der Natur vorgesehene Lebensweise erhalten.

Dabei hätten wir zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte überhaupt die Möglichkeit, uns an jedem Ort der Welt wirklich gesund zu ernähren. Bisher mussten die Menschen auf die Nahrungsquellen zurückgreifen, die ihnen in ihren Breiten zur Verfügung standen. Sie hatten weder die Kommunikationsmöglichkeiten noch die Transportkapazitäten sich mit Lebensmitteln in großen Mengen aus entfernten Gebieten zu versorgen.

Heute ist das anders. Wir haben sowohl die kommunikations-, transporttechnischen und logistischen Möglichkeiten, jeden Menschen auf unserer Erde mit frischem, sonnengereiften Obst und Gemüse zu versorgen. Wenn wir aufhören, die Masse der geernteten pflanzlichen Produkte den gequälten Nutztieren zu verfüttern, stehen uns sofort Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung. Die riesigen Getreidefelder könnten sich in Obsthaine mit Gemüsebeeten und Beerensträucher verwandeln. Unsere Landschaften wären nicht mehr wiederzuerkennen. Die Sauerstoffproduktion würde wieder steigen, die Luft sauberer, die Menschen gesünder und viel glücklicher.

Das Prinzip wäre denkbar einfach: Die Menschen versorgen sich in erster Linie mit dem Obst und Gemüse, das bei ihnen wächst. Überschüsse geben sie an andere ab. Wenn es nicht mehr reicht, wird aus der kürzesten Entfernung hinzugekauft. Es gedeiht immer frisches Obst und Gemüse auf unserem Planeten und mit unseren heutigen und zukünftigen Möglichkeiten wäre es nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich, jeden Eskimo mit frischem sonnengereiften Obst und Gemüse zu versorgen. Das klingt zwar ziemlich illusorisch, ist aber bei genauerer Betrachtung nur eine Frage der Prioritäten. Die Menschen sind zu gewaltigen Leistungen fähig, wenn sie genügend motiviert sind. Und welche Motivation ist eigentlich stärker als die Gewissheit, damit wirklich etwas Gutes für die Erhaltung der Gesundheit zu tun, Krankheiten zu verhindern, ein langes, leistungsfähiges und glückliches Leben zu garantieren ohne Pflegefälle am Ende.

Wir brauchen eine neue Vernunft

Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, stellt viele beunruhigende Anzeichen fest, die darauf hindeuten, dass sich das Klima auf unserer Erde in den letzten Jahren ziemlich schnell verändert. Die Erwärmung schreitet immer schneller voran und die Wetterextreme nehmen zu. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt immer schneller und der Sauerstoffgehalt nimmt ab. Die Polkappen beginnen zu schmelzen. Keiner kann vorhersagen, welche Folgen das im Einzelnen haben wird.

Immer lauter wird dabei die Frage diskutiert: Ist es wirklich der Mensch, der das alles verursacht? Viele Wissenschaftler behaupten, dass es solche Veränderungen des Erdklimas schon immer wieder einmal gegeben habe. Die anderen behaupten das Gegenteil. Und das Land, das den größten CO2-Ausstoß verursacht, produziert in Hollywood die größten Untergangsszenarien und reagiert sonst in sehr geringer Weise.

Wer hat nun recht? Lassen wir uns bei der Beantwortung dieser Frage wieder von der Logik leiten.

Kein anderes Wesen hat das Antlitz unseres Planeten so nachhaltig verändert wie der Mensch. Aus seinen Trampelpfaden wurden Wege, aus den Wegen Straßen und aus den Straßen Autobahnen. Aus kleinen Ansiedlungen wurden Dörfer, aus Dörfern wurden Städte und diese wuchsen zu Millionenstädten heran, die mit bloßem Auge aus dem Weltall sichtbar sind. Am Anfang seines Weges hatte er nur die Muskelkraft. Die Maschinen von heute vervielfältigen diese Kraft tausendfach. Was früher hunderte Arbeiter mit Schaufeln schafften, erledigt heute ein Bagger in einem Bruchteil der Zeit. Die Blechlawine ist so gewaltig, dass wir mit dem Bau neuer Straßen kaum noch hinterher-kommen. Der Komfort unseres Lebens - und damit unser Energieverbrauch - ist so enorm gestiegen wie das noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar war. Der Hauptteil dieser Entwicklung ging in den letzten 500 Jahren vor sich und sie beschleunigt sich immer weiter. Erdgeschichtlich betrachtet ist das jedoch ein winziger Zeitraum.

Bisher glaubten wir, die Reserven unseres Planeten seien so unermesslich groß, dass wir tun und lassen könnten, was uns beliebt. Doch dem ist nicht so. Wir haben die Erde an die Grenzen ihrer Regenerationsfähigkeit gebracht. Die Lufthülle, die unseren Planeten umgibt ist dünn. Wenn wir so weitermachen wird der Sauerstoffgehalt noch schneller sinken und der CO2-Anteil steigen. Wir vergiften die Böden und verschmutzen das Wasser. An den Mündungen großer Flüsse kann das heute sogar schon aus dem Weltall sichtbar gemacht werden. Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen. Wir wissen es zwar, doch wir beschwichtigen uns mit der Gewissheit, dass alles gar nicht so schlimm sei. Wieder so eine irre Logik. Doch die Realität wird uns einholen, wahrscheinlich schneller als wir glauben.

Es ist an der Zeit, dass wir unserem Planeten wieder etwas zurückgeben. Wenn wir überleben wollen, brauchen wir eine neue Vernunft im Umgang mit den materiellen Gütern und im Energieverbrauch. Wir müssen der Erde helfen, ihre Regenerationskraft wieder zu stärken. Jahrtausende haben Menschen die Wälder gerodet. Nun ist es an der Zeit, ein weltweites Wiederaufforstungsprogramm zu starten, vielleicht unter dem Motto „Jeder Baum zählt“. Wenn wir die Bäume fällen konnten, dann können wir sie auch wieder pflanzen.

Wir brauchen dringend eine neue Vernunft im Umgang mit materiellen Gütern. Ist es vernünftig in jedem Supermarkt ausländische Butter anzubieten, wenn im engeren Umkreis genug produziert wird? Ist es vernünftig Getränke über hunderte von Kilometern zu karren, wenn sich in der Nähe genügend Hersteller befinden? Ist es vernünftig Äpfel aus dem Ausland zu importieren, wenn die eigene Ernte im Gang ist? Ist es vernünftig Wasser von den entferntesten Orten zu holen, wenn die eigenen Quellen vor der Haustür liegen? Uns würde nichts fehlen, unser Lebensstandard in keiner Weise beeinträchtigt. Was treibt uns nur zu solchen unvernünftigen Handlungen? Da fällt mir nur die Jagd nach Profit und die Weisheit der Cree-Indianer ein: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“

Freiheit hat viele Aspekte

Ein Sklave sehnte sich genauso danach wie ein Leibeigener oder ein Gefangener. Persönlich frei zu sein war lange Zeit für die meisten Menschen ein unerfüllbarer Traum. Doch die Freiheit des Individuums ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Glücklichsein.

Wer einem gesellschaftlichen Zwang gegen seinen Willen unterliegt, kann nicht dauerhaft glücklich sein. So gesehen war die Abschaffung der Sklaverei und der Leibeigenschaft ein großartiger Schritt der Menschheit hin zu einem glücklicheren Leben.

Doch leider gibt es auch heute noch politische Systeme, die die persönlichen Freiheiten vieler Mitglieder der Gesellschaft beschneiden. In Diktaturen wird die persönliche Freiheit des Einzelnen stark eingeschränkt. Wenn einem Menschen die freie Entscheidung unmöglich gemacht wird, weil ihm dann Repressalien, Gewalt oder sogar der Tod drohen, so ist Glück in weite Ferne gerückt.

Ich selbst bin in der DDR aufgewachsen, wurde im Sinne dieses Staates erzogen und war überzeugt, dass der Sozialismus der bessere Weg ist. So kam ich also kaum mit dem System in Konflikt und spürte nur geringe Freiheitsbeschränkungen. Mit der Wende brach für mich eine Welt zusammen. Mein gesamtes Überzeugungsgebäude fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ich brauchte zwei Jahrzehnte, um das zu verarbeiten und mein weltanschauliches Gebäude neu zu errichten. Heute schaue ich teilweise mit Reue und Unverständnis auf die damaligen Verhältnisse zurück. Ein Staat, in dem auch nur ein Mensch wegen seiner politischen Gesinnung drangsaliert und eingesperrt wird, ist es nicht wert, dass man ihm auch nur eine Träne nachweint. Das stalinistische Staatswesen der DDR war nichts anderes als eine Diktatur, die die persönliche Freiheit all jener beschnitt, die eine andere politische Auffassung hatten und dafür eintraten.

Natürlich hat auch unsere bundesdeutsche Gegenwart genügend Ecken und Kanten, aber die persönliche Freiheit jedes Einzelnen ist garantiert. Die Demokratie mit ihrem wesentlichsten Element der Mehrheitsentscheidungen ist und bleibt die einzige Staatsform, die das garantieren kann, wenn auch die Freiheit des Denkens garantiert wird. Doch damit sieht es ziemlich düster aus.

Was ich denke kann ich frei bestimmen. In diesem Satz steckt eine Menge Zündstoff, denn leider nutzen nur wenige Menschen diese Möglichkeit. Ihnen ist gar nicht bewusst, dass sie selbst bestimmen können, was sie denken. Wer das begriffen hat, wird sofort aufhören negative Gedanken zu kultivieren und seine Energie in liebevolle und optimistische Gedanken investieren.

Doch leider hat auch die Freiheit des Denkens einen machtvollen Gegenspieler: die Manipulation. Tagaus, tagein strömen auf uns Informationen ein, die uns mitteilen, was wir denken sollen. Ein riesiger Medienapparat arbeitet 24 Stunden am Tag daran, den Menschen die Gedanken in die Hirne einzutrichtern, die die Herrschenden wollen. Und wer glaubt, dagegen immun zu sein, der sollte mal überlegen, wie die folgende Frage beantwortet werden könnte: "Ist der neu? Nein …"

Noch nie in der Menschheitsgeschichte waren die Medienbeeinflussungen so stark wie in der Gegenwart. Schon von klein auf wird uns der Bier-Appetit genauso eingeimpft wie das Schönheitsideal.

Natürlich wurden auch die Menschen in früheren Zeiten beeinflusst und es ist schon schlimm, was damit alles angerichtet wurde. Millionen von Toten legen davon ein beredtes Zeugnis ab. Hinterher haben sich die Menschen dann immer die Frage gestellt: "Wie konnte das passieren?" Die Antwort darauf ist ziemlich einfach: Immer dann, wenn den Menschen der Maßstab der Liebe abhandengekommen war, konnten solche unmenschlichen Zustände entstehen.

Bis in die Gegenwart schlagen sich die Menschen buchstäblich die Köpfe ein, weil der eine seinen Glauben dem anderen aufdrängen will. Es führt also auch hier in die Irre von einer absoluten Freiheit des Denkens zu sprechen. Auch die Freiheit des Denkens muss sich am Prinzip der Liebe orientieren, sonst laufen dann auch unsere Handlungen aus dem Ruder, denn sie sind das Resultat unserer Denkprozesse und wirken wieder auf sie zurück. Jeder, der glaubte, dass seine Rache ihm das erwünschte Gefühl der Erleichterung und des inneren Friedens wiederbringt wurde enttäuscht.

Neid, Hass, Gewalt und Niedertracht haben allesamt ihren Ursprung in falschem, lieblosem Denken. Es kann nicht der Inhalt wirklicher Freiheit sein, das als Freiheit des Denkens zu definieren.

Solange jedoch mein Denken einen anderen Menschen nicht benachteiligt, verletzt oder beleidigt, kann ich denken, was ich will und ich sollte dieses Denken auch bei anderen akzeptieren. So entsteht wirkliche Meinungsfreiheit. Ein Wettstreit der Argumente ist allemal besser als ein Wettstreit der Fäuste. In einem solchen Klima der Liebe, des Miteinander und Füreinander sollte jeder seine Meinung offen aussprechen können, ohne Nachteile irgendeiner Art zu fürchten.

Leider haben wir dabei noch einen gehörigen Weg zurückzulegen. Unsere Herrschenden scheinen immer noch alles dafür zu tun, um die Menschen gegeneinander aufzubringen, obwohl sie in der Öffentlichkeit etwas anderes verkünden. Unser Medien schüren immer noch tagtäglich Neid und Zwietracht. Sie verherrlichen das Gegeneinander und die Gewalt.

So treffe ich fast täglich auf Argumente gegen unsere asylsuchenden Mitmenschen, gegen Arbeitslose und andere Benachteiligte. Ein Berufsstand meckert über den anderen, ohne zu sehen, dass der andere genauso wertvolle und anstrengende Arbeit leistet wie der eigene. Das alles hat seinen Ursprung in herablassenden Denkprozessen unseren Mitmenschen gegenüber und führt uns nicht weiter.

Wenn jemand seine Heimat verlassen und in der Fremde sein Glück suchen muss, dann ist das schon schlimm genug. Das sind genauso Menschen wie Sie und ich. Sie haben das gleiche Recht für ein glückliches Leben und uns fällt nur ein, darüber nachzudenken wie wir sie uns vom Hals halten können. Wäre es nicht an der Zeit, darüber ernsthaft nachzudenken wie wir den Menschen wirklich helfen könnten, dort wo sie leben ein schönes, menschenwürdiges Leben aufzubauen. Doch statt Bildung und wirklicher Hilfe verkaufen wir lieber Waffen oder schicken nur Hilfslieferungen in Form von Nahrung usw. Das ändert nichts in diesen Ländern. Menschen, die nichts haben, können kein Geschäft eröffnen und ihre Eigeninitiative hält sich notgedrungen in Grenzen. So bleibt ihnen nichts weiter übrig als auf die nächste Essensausgabe zu warten. Würden wir diesen Menschen jedoch z. B. Küchenausrüstungen mit den Nahrungsmitteln übergeben, Bagger einer Dorfgemeinschaft oder vielleicht auch Geld, dann hätten sie eine Basis, mit der sie anfangen könnten, ihr eigenes Leben zu gestalten. Verbunden mit einer umfassenden Investition in die Bildung, würde das die wirtschaftliches Basis dieser Länder stärken und in wenigen Jahren würden sich viele von den heute scheinbar unlösbaren Problemen in Luft auflösen.

Die Freiheit des Denkens besteht also für mich in erster Linie darin, die Dinge nicht so hinzunehmen wie sie dargestellt werden, sondern mit dem Maßstab der Liebe zu beleuchten und zu hinterfragen. Ein Problem ist nur solange eins bis eine Lösung gefunden wurde. Dann löst es sich in Luft auf. Es ist wie es ist heißt doch nicht, dass es für alle Ewigkeit so bleiben muss. Vielleicht besteht die Kunst des Lebens darin, das Gegebene hinzunehmen, aber nicht zu akzeptieren, dass es unveränderlich sei und auf dieser Grundlage nach neuen Wegen zu suchen.

Die Freiheit beginnt schon im Familien- und Freundeskreis. Auch dort existieren oft Zwänge, die nicht sein müssten. Oft fühlt sich der Eine zu etwas verpflichtet, wozu er eigentlich keine Lust hat, jedoch nicht nein sagen kann, weil er dann mit negativen Folgen rechnen muss. Kinder haben oft genauso zu funktionieren wie der Ehepartner, sonst hängt der Haussegen schief. Wer die Erwartungen des anderen nicht erfüllt, wird mit Liebesentzug bestraft. Damit ist die persönliche Freiheit des Einzelnen auch im privaten Bereich eingeschränkt und beeinträchtigt das Glücklichsein oft beträchtlich.

Wer seine privaten Beziehungen auf Erwartungen aufbaut, die der andere zu erfüllen hat, erleidet damit früher oder später Schiffbruch und trägt nicht dazu bei, den anderen glücklich zu machen, weil es ihn ständig in Zwangssituationen treibt, in denen er sich nicht wirklich frei entscheiden kann.

Der einzige Weg zum dauerhaften Privatglück besteht in der Akzeptanz der Entscheidungen des Anderen, solange diese nicht die Prinzipien der Liebe verletzen und keinem anderen Schaden zufügen. Zu hohe Erwartungen beschneiden die persönliche Freiheit des anderen, weil er nicht mehr ohne Gewissensbisse nein sagen kann.

Die meisten Beziehungen gehen in die Brüche, weil einer oder beide glauben, ihr Glück hänge vom Verhalten des Partners ab. Doch stimmt das wirklich? Nehmen wir mal an, Sie kommen nach einem stressigen Arbeitstag ausgelaugt nach Hause und freuen sich auf einen schönen Abend mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner. Doch leider werden Sie enttäuscht. Sie werden mit einem missmutigen Gesicht und Verhalten empfangen sowie mit einsilbigen Bemerkungen abgespeist. Ist nun zwingend die Folge, dass Ihre Laune auch in den Gefühlskeller hinabrutscht oder könnten Sie auch anders entscheiden z. B. mit Mitgefühl, dass der oder die andere auch nicht den besten Tag hatte, es natürlich nicht schön, dass er oder sie das jetzt an Ihnen auslässt, aber Sie sich entscheiden, Ihre Laune sich davon nicht vermiesen zu lassen.

Bis zum heutigen Tage wird die Freiheit der Menschen durch ihre Brieftasche bestimmt und das erscheint den meisten als völlig normal, da das ja in der Menschheitsgeschichte schon immer so war. Doch auch wenn es schon Jahrtausende lang so war, ist das kein wirkliches Argument dafür, dass das bis in alle Ewigkeit so bleiben muss.

Fakt ist, dass die meisten Menschen auch in der heutigen Zeit keine wirkliche ökonomische Freiheit kennen. Leider kenne ich keine statistischen Erhebungen darüber wie viele Menschen einer Beschäftigung nachgehen, die sie lieber heute als morgen wieder aufgeben würden, wenn nicht ihr Einkommen und damit ihre Existenz davon abhinge.

Der Gang zum Arbeitsamt ist da auch keine wirkliche Alternative. Viele bürokratische Hürden, um nicht zu sagen Repressalien und die damit verbundenen Einkommenseinbußen stellen keine wirkliche ökonomische Freiheit dar. Sie schützen zwar vor Not, jedoch nicht mehr. Dazu kommt noch, dass Arbeitslose bis zum heutigen Tag in der Gesellschaft herabwürdigend betrachtet und behandelt werden. Die Schuld der Arbeitslosigkeit wird nach wie vor ihnen zugeschoben, obwohl jeder, der mit offenen Augen die Automatisierung und Digitalisierung verfolgt, früher oder später auf die Frage stößt, ob eine Vollbeschäftigung in Erwerbsarbeit überhaupt noch möglich ist.

Die freie Marktwirtschaft schafft für die meisten Menschen keine wirkliche ökonomische Freiheit und auch die soziale Marktwirtschaft kann dieses Ziel noch nicht erreichen. Doch was hindert uns eigentlich weiter zu denken, die soziale Marktwirtschaft auf eine neue Stufe zu heben? Ich habe diese neue Stufe "ethische Marktwirtschaft" genannt, weil sich im Begriff der Ethik das Miteinander und Füreinander am besten wiederfindet. (Siehe oben!)

Wohlstand für alle

Über ein Leben in Wohlstand gibt es viele unterschiedliche Vorstellungen. Für die meisten verbindet sich Wohlstand mit glücklich sein. Damit ist aber auch klar, dass mit Wohlstand nicht nur die materielle Seite des Lebens gemeint sein kann. Damit ist er nicht so leicht messbar wie z. B. der Lebensstandard. Für mich besteht Wohlstand aus den folgenden Elementen:

Gesundheit

Beschwerden, Krankheiten und Unwohlsein machen jedem Menschen schwer zu schaffen. Wenn man krank ist, tritt der Wohlstandsgedanke in den Hintergrund. Gesundheit ist ein höchst individuelles Gut. Jeder bestimmt das Ausmaß der Leiden, die auf ihn warten durch seinen Lebensstil selbst. Positives und liebevolles Denken, maßvolle und naturbelassene pflanzliche Ernährung, sauberes Wasser und wohldosierte sportliche Betätigung sichern ein gesundes Leben bis ins hohe Alter. Ich bin überzeugt, dass dafür die notwendigen Voraussetzungen und Bedingungen für jeden Menschen auf der Welt geschaffen werden können.

Freiheit

Wer frei ist kann seine Entscheidungen frei von jeglichen Zwängen treffen. Damit ist klar, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse einen sehr großen Einfluss auf den Grad der Freiheit der Menschen haben und dass es auf diesem Gebiet noch sehr viel zu tun gibt bis dieser Freiheitsgedanke sich für jeden Menschen auf der Welt manifestiert.

Zeit

Dieser Wohlstandsfaktor wird häufig übersehen und unterschätzt. Fakt ist jedoch, dass sehr viele Menschen ihr Leben zum größten Teil im Stress verbringen. Damit rinnt ihnen die wertvolle Lebenszeit durch die Finger und verhindert die bewusste Wahrnehmung und das genießen von Wohlstand. Unser Leben wird meist von ökonomischen Zwängen bestimmt, die uns Zeit rauben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch im Alltag viele Zeiträuber, für die wir selbst verantwortlich sind. Stundenlanges Fernsehen, sinnlose Smartphone- und Computernutzung, planloser Aktionismus und vieles andere rauben uns wertvolle Zeit.

Geld

Sehr viele Menschen auf der Welt können sich noch nicht einmal das allernötigste leisten. Viele von ihnen arbeiten sehr hart und sind trotzdem bettelarm. Durch ein bedingungsloses Grundeinkommen könnten wir sichern, dass jeder Mensch auf der Welt zumindest seine Grundbedürfnisse befriedigen kann.

Zufriedenheit

Das Streben noch mehr und der Forschergeist scheint in unseren Genen zu stecken. Trotzdem muss das nicht mit einer ständigen Unzufriedenheit einhergehen. Strebsamkeit und Zufriedenheit müssen sich nicht ausschließen. Zufriedenheit ist ein höchst individuelles Gut. Sie schafft eine innere Ausgeglichenheit, Ruhe und Heiterkeit, die Wohlstand erst wirklich wahrnehmen und genießen lässt. Sie dosiert unseren Tatendrang, reduziert Stress und hat einen nicht zu unterschätzenden positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit.

Ein Mensch, der in Wohlstand lebt ist gesund, kann sich frei entscheiden, hat Zeit für die Dinge, die er gern macht, verfügt über genügend Geld und ist mit sich selbst und seinem Leben zufrieden. Damit ist die Vision von einem Leben in Wohlstand für alle Menschen schon fast eine Illusion und trotzdem lohnt es sich meiner Meinung nach, immer mal wieder darüber nachzudenken.