Nehmen, ohne zu besitzen. Teilen, ohne zu fragen. Halten, ohne zu fesseln. Das ist Liebe.
Viele haben schon versucht, die Liebe in Worte zu fassen. Ganze Bücher kann man darüber lesen und oft ist der Leser am Ende immer noch nicht schlauer. Und doch gibt es sie. Wir spüren sie in uns, wenn wir glücklich sind, rücksichtsvoll miteinander umgehen, uns zärtlich berühren, freundlich zueinander sind, unsere Kinder umarmen und uns um Tiere und Pflanzen sorgen und kümmern. Sie ist in unserem Leben in den unterschiedlichsten Formen und Situationen allgegenwärtig. Nun müssen wir uns also nur noch fragen, was alle diese wunderbaren Momente gemeinsam haben. Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage fiel mir auf, dass wir uns in diesen Momenten besonders wohl fühlen, uns im Einklang mit uns selbst und unserer Umwelt befinden und eine wunderbare Ruhe und Harmonie verspüren.
Die Liebe ist also nichts anderes als die höchste Form der Harmonie, des Gleichklangs der Herzen, der Übereinstimmung von harmonischen Gefühlen und Gedanken, die uns zu liebevollen Handlungen führen. Sie ist das Licht des Lebens, erzeugt in uns wundervolle Gefühle und harmonische geistige Zustände.
Jeder Mensch hat die Macht in sich, die Liebe in den unterschiedlichsten Formen zu erzeugen, denn jeder von uns kann bestimmen, was er denkt. Das ist die einzige wirkliche Macht, die in uns wohnt. Leider ist das den Wenigsten bewusst. Sie glauben, dass die äußeren Umstände ihre Gedanken bestimmen, doch das ist nicht wahr. Es ist einzig und allein unsere alleinige Entscheidung wie und was wir denken. Wir haben in jeder Situation die Wahl auf einen Reiz in der verschiedensten Art und Weise in unseren Gedanken und den daraus resultierenden Worten und Handlungen zu reagieren. Wir können auf eine Beleidigung aggressiv oder mitfühlend reagieren. Das alles liegt einzig und allein in unserer Hand. Wir müssen nicht wütend, gewaltsam oder sogar tätlich werden. Wir können uns auch für eine gelassene Reaktion entscheiden. Das sind die unumstößlichen Fakten.
Wir beherrschen das jedoch oft nicht, weil uns dabei unsere Gefühle im Weg stehen. Doch wir sollten dabei auch nicht vergessen, dass auch sie aus unseren Gedanken entstehen und damit auch durch das Denken änderbar sind. Es ist und bleibt also die bewusste Steuerung unserer Denkprozesse der alles entscheidende Vorgang. Dabei sollte jedem bewusst sein, dass wir nur in der Lage sind, in einem Moment über eine Sache nachzudenken. Wir können nicht im gleichen Moment verschiedene Gedanken denken. Das kann nur nacheinander geschehen. Welche wir auswählen hängt im entscheidenden Maß von unserer Grundstimmung und die wieder von unseren ethischen Maßstäben ab. Sind diese liebevoll, dann sind wir auch in einer unangenehmen Situation in der Lage, heiter und gelassen zu reagieren. Vielleicht erahnen sie erst jetzt die ganze Tragweite dieses obersten Gebotes. Wenn es Ihnen gelingt, dass es Ihr ganzes Wesen durchdringt, dann wird es Ihnen immer leichter fallen, mit Problemen und Konflikten gelassener umzugehen. Die wirkliche Hauptaufgabe besteht also darin, möglichst viele liebevolle Gedanken zu produzieren. Dabei ist von größter Wichtigkeit bei sich selbst anzufangen. Liebe dich selbst, dann werden dich auch die anderen mögen! Ein liebevolles Miteinander und Füreinander beginnt damit, dass du dich um dich selbst kümmerst, darauf achtest, dass du dir nicht weh tust oder dich verletzt, auf deinen Körper achtest und dich um ihn kümmerst, denn er versorgt dich mit allem, was du brauchst, um das Leben zu leben. Funktioniert dein Körper nicht mehr gut, hat das einen sehr großen Einfluss auf deine Gedanken- und Gefühlswelt.
"Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand." (Blaise Pascal)
"Höre mit den Ohren der Toleranz. Sehe durch die Augen des Mitgefühls. Spreche mit der Sprache der Liebe."
"Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." (Friedrich Nietzsche)
"Liebe ist das Einzige, was nicht weniger wird, wenn wir es verschwenden." (Richarda Huch)
"Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt." (Dalai Lama)