Gute imkerliche Praxis

Für die flächendeckende Blütenbestäubung heimischer Wild- und Kulturpflanzen benötigt die Natur gesunde Bienen. Die Bienengesundheit hängt stark von den Umweltbedingungen, dem Wandel in der Natur und den pflegerischen Maßnahmen des Bienenhalters ab.

Seit der Einschleppung der Varroamilbe und den deutlich sichtbaren Veränderungen der Kulturlandschaft haben sich die Bedingungen für die Bienen signifikant verschlechtert. Ohne die imkerliche Betreuung stirbt heute jedes Bienenvolk an den Folgen der Varroamilbe bzw. bei schlechten und einseitigen Nahrungsbedingungen haben Viren und Krankheiten ein leichtes Spiel. In Anbetracht dessen hat auch die imkerliche Praxis bzw. Völkerführung einen direkten Einfluss auf das Wohlergehen des Bienenvolkes. Die richtige Führung der Bienenvölker ergibt sich aus der Volksentwicklung im Jahresablauf.

Unter einer „Guten Imkerlichen Praxis" verstehen wir, dass die Bienenvölker entsprechend der veränderten Bedingungen/ Anforderungen tiergerecht geführt werden und dadurch gesund, leistungsfähig und vital bleiben. Natürlich spielen dabei auch tierethische und moralische Sichtweisen eine zentrale Rolle! Anderseits müssen zusätzlich auch noch gesetzliche Bestimmungen befolgt werden.

Welche Bedürfnisse haben die Bienen und was erwarten die Bienen von uns:

• einen gut ausgebildeten und motivierten Bienenhalter, der die Grundsätze der „Guten Imkerlichen Praxis" beherrscht

• einen Bienenhalter, der beim Umgang mit Bienen die entsprechende Ruhe, Beobachtungsfähigkeit und Liebe zur Natur mitbringt

• fundierte Kenntnisse über die Biologie und der Lebensweise der Bienen

• eine geeignete Bienenwohnung, die auf die aktuellen Anforderungen/ Bedürfnisse der Bienen angepasst werden kann

• einen geeigneten Standort mit günstigen mikroklimatischen Verhältnissen

• ein reichhaltiges und vielfältiges Nahrungsangebot während der gesamten Saison

• zu jedem Zeitpunkt ausreichende und geeignete Futtervorräte

• keine Stresssituation/ Übernutzung der Bienen durch ständigen Standortwechsel
  

• Sicherung der Bienengesundheit und eine gewissenhafte Gesundheitsvorsorge

• eine aktives Resistenzmanagement und eine nachhaltige Wirkstoffstrategie bei der Varroabekämpfung