SGA 7x02 – „Teldys Tagebuch“
Atlantis, Quartier
Ich wache auf. Ich denke an den bevorstehenden Tag. Mein Team wird Teyla und Doktor Beckett nach Neu Athos begleiten, wo die Athosianer seit etwa 1,5 Jahren wieder leben. Diese Mission wird eine Abwechslung zu all dem Stress und der Aufregung in letzter Zeit sein. Ich erinnere mich an den verheerenden Angriff der Pegasus-Asgard, der alle auf Atlantis völlig überrascht und den F-302er-Stützpunkt auf dem Festland vollständig zerstört hat. Wie ich im Nachhinein gehört habe, konnte dieser glücklicherweise noch rechtzeitig evakuiert werden. Und dann der Gegenschlag, der im Verschwinden der Daedalus endete. Viele von uns hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, doch dann kam die Daedalus mit allen vermissten Personen schließlich zurück. Ich öffne die Augen und stehe auf, gehe ins Bad und dann zum Frühstück.
Atlantis, Ausrüstungsraum
Mein Team rüstet sich aus. Sicherheitshalber nehmen wir auch Waffen mit, denn es kann immer etwas Unerwartetes passieren, und aufgrund der früheren Ereignisse würde Colonel Carter uns sowieso nicht ohne Waffen gehen lassen. Als Primärwaffe wähle ich für mein Team P-90er, und statt Pistolen nehmen wir Wraith-Blaster als Sekundärwaffen mit. Ich bemerke, dass Doktor Lindsay noch fehlt, doch sie hat noch etwas Zeit bis zum Missionsbeginn. Wenig später beschließe ich, Lindsay anzufunken, als Doktor Keller in Begleitung von Doktor Beckett zur Tür hereinkommt. Keller berichtet mir, dass es Doktor Lindsay nicht gut ginge, und sie deshalb nicht an der Mission teilnehmen kann. Ich nehme dies zu Kenntnis und funkte Colonel Carter an. Währenddessen höre ich, wie Beckett Keller beruhigt, da sie sich Sorgen macht, dass es zu Problemen kommen könnte, wenn zwei Chefärzte nicht auf Atlantis sind. Beckett sagt, dass sie sich ihren freien Tag, den sie mit McKay auf dem Festland verbringen möchte, wirklich verdient hat, und dass er vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten von Doktor Cole habe, die die Krankenstation in ihrer Abwesenheit leiten wird. Keller stimmt ihm in diesem Punkt schnell zu, verabschiedet sich und verlässt den Raum. Ich habe inzwischen von Carter erfahren, dass Lieutenant Laura Cadman als Ersatz für Lindsay einspringen wird. Beckett, der sich inzwischen fertig ausgerüstet hat, mein Team und ich begeben uns schließlich zum Gateraum.
Atlantis, Gateraum
Im Gateraum treffen wir auf Teyla, die die Kleidung ihres Volkes trägt, und auf jegliche Bewaffnung verzichtet hat. Carter, die sich im Kontrollraum aufhält, gibt grünes Licht für den Missionsstart und so durchqueren Teyla, Beckett, Mehra, Porter, Cadman und ich das Stargate.
Neu Athos
Teyla erklärt beim Erreichen des Planeten, dass sie McKay sehr dankbar für seinen Einsatz beim Schutz der Athosianer sei. Porter fragt, was McKay denn gemacht hätte, und Teyla erklärt, dass er mit seinem Team einen Schutzschild über der athosianischen Siedlung und der Umgebung errichtet hätte, der zwar erheblich schwächer als der Atlantis-Schild ist, aber den Athosianern bei einem Angriff durch verbesserte Wraith-Basisschiffe genug Zeit bietet, um durch das Gate zu fliehen. Um zu verhindern, dass dieses beim Angriff bereits von außen durch die Wraith ausgewählt wird, hat McKay Sensoren, die aus dem Hyperraum austretende Schiffe erkennen können, an das DHD gekoppelt. Dadurch wählt das Stargate automatisch Atlantis an, sobald ein Schiff aus dem Hyperraum austritt. Mehra, Beckett und Porter sind davon sehr beeindruckt, ich hingegen habe diese Informationen bereits auf der letzten Teamführer-Besprechung auf Atlantis erhalten. Cadman scheint dies ebenfalls nicht neu zu sein. „Kein Wunder, schließlich ist sie ja mit McKay im Team!“, denke ich.
Ich befehle Mehra und Cadman, das Gate zu bewachen, und folge Doktor Porter Teyla und Beckett auf dem Waldweg Richtung Siedlung der Athosianer.
Atlantis, Festland
„Rodney, ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ sagt Keller zu ihm. „Als ich gehört habe, dass die Daedalus zerstört worden ist…Ich war außer mir.“ - „Aber jetzt bin ich doch wieder da.“ antwortet McKay und schiebt sich ein Sandwich zwischen die Zähne. „Du weißt nicht, wie es war. Ich hätte fast meinen Posten aufgegeben.“ „Glaubst du, mir ging es an Bord der Daedalus nicht ähnlich?“ fragt McKay. „Eineinhalb Monate von dir getrennt zu sein, zudem ohne Aussicht auf Rettung.“ „Eineinhalb Monate?“ fragt Keller irritiert. „Es war doch einer?“ „Das Schwarze Loch hat die Zeit verlangsamt und ich habe sie durch einen Zeiterweiterungsfeld wieder beschleunigt. Daher ist auf der Daedalus letztendlich tatsächlich mehr Zeit vergangen als in der restlichen Galaxis.“ „Oh also….?“ „Ja.“ antwortet Rodney: „Jennifer. Ich möchte jetzt gerne zu dem Thema kommen weswegen ich wollte, dass wir diesen Ausflug machen: Wir sind jetzt schon seit mehr als achtzehn Monaten zusammen. Möchtest du mit mir den nächsten Schritt gehen?“ „Moment mal, Rodney.“ unterbricht ihn Keller, doch McKay redet unbeirrt weiter: „Jennifer, willst du mich heiraten?“
Neu Athos, Gate
Cadman setzt sich auf den weichen Boden neben dem Gate, behält aber ihre P90 noch in der Hand. Mehra, die Cadman kaum kennt, erzählt ihr nach einigen Minuten des Schweigens, wie sie ins Atlantis-Expeditionsteam kam: Nach einer harten, aber äußerst nützlichen Ausbildung im Stargate-Center wurde sie Colonel Reynolds Team, SG-3, zugeteilt. Das war zu der Zeit, als bereits einige Völker gegen die Ori rebellierten. SG-3 wurde häufig auf Missionen zur Unterstützung dieser Völker geschickt, wobei es auch nicht selten zu Gefechten mit den Ori-Soldaten kam. Mehra hatte zuvor noch gar keine Kampferfahrung mit Außerirdischen sammeln können, und machte deshalb am Anfang eine schwere Zeit durch. Mit der Zeit wurde sie routinierter, doch kurz vor dem Ende des Krieges mit den Ori traf sie das Schicksal sehr hart: Ihr bester Freund wurde bei einem Kampfeinsatz getötet, als der SG-22-Marine mit seinem Team SG-3 unterstützte. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe konnte man nichts mehr für ihn tun. Mehra war kurz davor, den Dienst zur quittieren, tat dies aber nicht. Einige Monate später hatte sie sich wieder etwas erholt, als sie hörte, dass das Atlantis-Expeditionsteam neues Personal suchte, darunter auch einige Soldaten mit Kampferfahrung. Eigentlich wollte Mehra auf keinen Fall wieder in ein Kampfteam unter Männern, doch aus irgendeinem Grund meldete sie sich schließlich doch. Sie erfuhr, dass Colonel Carter durchgesetzt hatte, dass ein reines Frauen-Team gegründet wurde, und hatte Glück, als Major Teldy sie als Teammitglied auswählte, da ihrer Meinung nach eine solche Soldatin perfekt ins Team passte, was sich später als richtig erwies.
Neu Athos, Siedlung
Nach etwa 15 Minuten Fußmarsch erreichen wir vier das athosianische Lager, wo wir sogleich von vielen Bewohnern freudig begrüßt werden. Beckett packt sein medizinisches Equipment aus, und beginnt damit, einige verletzte Athosianer zu verarzten und den Kranken Medikamente zu verabreichen. Porter unterstützt ihn dabei, und ich kann erkennen, dass ihr nicht wegen der Arbeit so glücklich dreinblickt… Teyla verschwindet mit Halling und einigen anderen in einem der Zelte, wo sie sich nach einem langen Wiedersehen sicher viel zu erzählen haben. Ich wundere mich, wieso Teyla eigentlich schon mehrere Monate nicht mehr hier war, obwohl sie doch durch ihren Austritt aus Sheppards Team genug Zeit haben müsste, und beschließe, sie später zu fragen.
Atlantis, Festland
„Also, Äh…Äh… Rodney, diese Frage kommt jetzt etwas unerwartet.“ Stammelt Keller, während Rodney ihr einen Ring hinhält: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ „Einfach nur Ja oder Nein.“ Sagt McKay verführerisch. „Na gut“ Antwortet Keller: „Ja.“ Sie schiebt sich den Ring auf den Finger.
Neu Athos
Nachdem ich mich bereits stundenlang in der Siedlung aufgehalten habe, beschließe ich, nach Mehra und Cadman zu schauen, und verlasse die Siedlung in Richtung Gate. Auf dem Waldweg komme ich an einer Lichtung vorbei, und bemerke dort einen Menschen, der am Boden sitzt. Es ist unmöglich ein Athosianer, da die Person ganz andere Kleidung trägt, nämlich dunkel, verdreckt, schäbig. Ich nähere mich geräuschlos der Person. Als ich nur noch wenige Schritte entfernt bin, dreht sie sich um, und ich kann nur mühsam einen Schrei unterdrücken: Es ist Alicia Vega! Plötzlich hat sie Atlantis-Einsatzkleidung an und fängt an zu sprechen: „Melde mich zum Dienst, Major!“ Entsetzt stammle ich: „Wie….? Wie ist das möglich?“ Vega antwortet: „Meinem Volk ist nichts unmöglich.“ – „Ihrem Volk? Alica, sie kommen von der Erde, vom gleichen Volk wie ich!“ Anstatt zu antworten, holt sie blitzschnell eine Waffe hervor, drückt ab und ich verliere das Bewusstsein.
12 Minuten später
Ich öffne die Augen. Schwarz, alles schwarz. Ich bemerke, dass ich mit dem Gesicht zur Erde liege. Neben mir liegt ein Stein, an dem eine Blutspur ist. Ich erinnere mich an das Geschehene, und taste mich ab. Mein Kopf blutet! Nach einem kurzen Schrecken stelle ich fest, dass es nur eine kleine Platzwunde ist. Notdürftig verbinde ich die Wunde und suche meine Waffe. Erleichtert stelle ich fest, dass sie noch da ist. Kein Schuss wurde damit abgefeuert. Ich untersuche die Lichtung nach Hinweisen auf Alicia Vega, kann aber nichts finden. Langsam kommen mir Zweifel, ob ich nicht alles geträumt habe. Das kann doch gar nicht sein, in der weichen Erde muss sie doch Fußspuren hinterlassen haben! Nachdenklich mache ich mich zurück auf den Weg zur Siedlung. Die Waffe, die Vega hatte, gleicht keiner mir bekannten Betäubungswaffe. Doch was, wenn ich nur gestolpert und auf den Stein gefallen bin und dadurch das Bewusstsein verloren habe? Ich muss seit Vegas Tod ständig an sie denken, und mache mir Vorwürfe, dass ich ihren Tod hätte verhindern können.
Neu Athos, Siedlung
Doktor Beckett versorgt meine Wunde, nachdem ich ihm erzählt habe, ich sei mit dem Kopf auf einen Stein geschlagen. Angesichts der Tatsache, dass ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass Vega nur eine Halluzination war, habe ich beschlossen, niemandem davon zu erzählen. Eine Stunde später mache ich mich mit meinem Team auf den Heimweg, während Teyla noch eine Weile bei den Athosianern bleibt. Am Gate treffen wir auf Cadman und Mehra, die sich langweilen, und froh über die Rückkehr sind.
Atlantis, Krankenstation
Nachdem ich mehrmals untersucht wurde, hat mich Doktor Keller in Absprache mit Colonel Carter aus aktivem Dienst genommen, da meine Platzwunde doch ernster als gedacht ist, und ich selbst um eine freie Zeit gebeten habe, die ich auf der Erde verbringen werde, nachdem ich aus der Krankenstation entlassen werde. Ich MUSS endlich mit Vegas Tod fertig werden!
Wichtige Stichpunkte
Jennifer Keller nimmt einen Heiratsantrag von Rodney McKay an.
Hintergrundinformationen
Der Rückblick am Anfang der Episode bezieht sich auf die Episoden Episoden SGA 6x19 „Rachefeldzug, Teil 1“, SGA 6x20 „Rachefeldzug, Teil 2“ und SGA 7x01 „Die Odyssee der Daedalus“.
Die meisten Absätze der Episode wurden aus der Sicht von Major Anne Teldy geschildert.
Diese Episode wurde bis auf die Absätze „Atlantis, Festland“, die von Naboo stammen, von D5B verfasst.
Stargate Atlantis Fortsetzung: Staffel 7