Auf alten Landkarten vom Ende des 19 Jh. ist gut ersichtlich, wo noch die alte Sägerei war. Der Wijer war damals noch nicht da und es gab bloss die oft überschwemmte Senke und den "Abfluss" aus dem Seeli.
Laut Berichten wurden die Bäume in den Wintermonaten oft am steilen Südufer am Fusse des Niederbauen geschlagen und dann über den gefrorenen See zur Säge transportiert. Die kleinen eingezeichneten Häuschen im Hinterweid beim Ostufer könnten noch klassische Kühlhäuser sein.
Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurde vor allem noch am östlichen Ufer in der Gegend von der Hinterweid am Fusse des Niederbauen sHolz geschlagen. Von dort wurden die Bäume im Winter über den Gefrorenen See vorbei beim Haus Aeschacker zur Sägerei transportiert. Das Seeli auf dem Seeliberg ist ideal dafür, da es sich hierbei um einen der grössten Kälteseen in der Schweiz handelt und er über die Wintermonate eigentlich immer zugefroren ist.
Da jedoch in der Gegend beim Ostufer unterirdische Zuflüsse vermutet werden, ist dort das Wasser nicht immer so kalt, so dass es sich in dieser eher untiefen Gegend das Eis nicht solange hält wie in der Gegend bei Gwand (Westufer).
Auch im Januar 2022 war das Seeli wie normalerweise jeden Winter gefroren. Da kein Sonnenlicht zwischen November und März das Seeli erreicht, stellt die Thermik ab und es schichtet sich die kalte Luft in der Senke des Seeli und fürht zu einem Kältesee, der das Seeli jedes Jahr gefrieren lässt.
Ein Tanneli auf dem Eis zeigt die Begehrbarkeit des Seeli an.
Wald in der Gegend vom Eglistein, der gegen Ende des 20 Jahrhundert für die Holwirtschaft genutzt wurde vom gefrorenen Seeli aus.
Auf dem gefrorenen Seeli unterwegs. Januar 2022.
Blick über das gefrorene Seeli Richtung Osten.
Noch im März 2022 war das Seeli gefroren. Grosser verfrachteter Holzblock von einem Wintersturm auf dem Eis des Seeli
Baumstamm welcher von einem Wintersturm auf das Eis verfrachtet wurde
Komplett zugefrorenes Seeli im März 2022.
Link zu den historischen Karten auf Map Geo Admin
Karten der Schweiz - Schweizerische Eidgenossenschaft - map.geo.admin.ch
Auf einer Side Scan Mosaiq Karte, welche im Frühling 2021 erstellt wurde, sind viele Spuren auf dem Grund zu erkennen, welche sicher zum Teil auf die Holzwirtschaft aus alten Zeiten zurück zu führen sind.
So wurden zum Beispiel auf ca 14 - 18 m Tiefe etwa 50 bis 100m vom Ufer / Schilf entfernt gefunden. Hier handelt es sich sicher um Bäume, welcher nach dem Schlagen beim Abtransport auf dem Weg zur Sägerei verloren gegangen sind.
Frühling 2021
Ein etwa 15m langer und schöner Baum (vermutlich eine Fichte).
Aufsicht auf dem Stamm mit gut erkennbaren Schlagspuren.
Mikrobenmatte auf dem Seegrund direkt neben dem Baum.
Lose aufliegende Holzstrümpfe auf dem Seeboden.
Grosser gesagter Baumstamm, welcher auf dem Weg über den See wohl verloren ging.
"Friedhof" von kleineren Bäumen. Bei allen wurden wohl bereits die Aeste für den weitertransport abgeschlagen.
Werkzeug eines Waldarbeiters / Flössers?
ganzer Baum auf ca.10m Tiefe. Hier ist unklar, ob es sich um einen beim Sturm gefällten Baum handelt. Er befindet sich relativ nahe beim Ufer.
Suche nach dem versunkenen Pferdegespann (nähe vom Eglistein, ca. 25m Tiefe)
Ice Road to Hell
Laut Ueberlieferungen ist Mitte des 19. Jahrhundert ein Pferdegespann beim abtransport einiger Bäume in der Nähe des Ufers im Eis eingebrochen. Die Männer konnten sich laut èberlieferung zwar retten. Das Pferd ist jedoch ertrunken und hat die Ladung mit sich in die Tiefen gezogen.
Reste eines Pferdes vom Gespann auf 25m Tiefe.
Wirbelfortsätze? Seil?
Der Schilfbestand war vermutlich gegen Ende des 19 Jahrhundert ähnlich wie heute . Obwohl mit den ganzen Stauexperimenten in den 1920-igern der Wasserspiegel um mehrere Meter angehoben wurde, dürften diese Tests einen beträchtlichen Schaden am Schilfbestand damals verursacht haben. Seit einigen Jahrzehnten ist zum Glück der Schilfbestand sich gut am erholen, so dass heute ein wieder ein dichter Schilfgürtel in den "untiefen" Gebieten des Seeli gibt. Schilf kann sich nur bis zu Wassertiefen von ca. 2m verbreiten und ist deshalb im Seeli nur an wenigen Gebiete des Nordufer (Badi) und beim Ostufer zu finden. Schilf ist ein hervorragender Lebensraum für viele Vögel, Amphibien, Reptilien und Jungfische. Schilf hat einige interessante Eigenschaften. So kann die Schilfplfanze durch den hohlen Stängel die im sauerstoffarmen Schlamm steckenden Wurzeln gut "belüften" und mit Sauerstoff versorgen, welcher über die Wurzeln abgegeben wird. Davon profitieren sauerstoffbedürftige Mikroorganismen, welche sich in der Nähe ansiedeln. Schilf Wurz hat auch keimtötende Substanzen und wirkt deshalb gewässerreinigend und wird auch in Kläranlagen eingesetzt. Zudem war Schilf früher "Baumaterial" für das bedecken von Dächern, heizen von Häusern oder Herstellung von Matten.
So dürften vermutlich bereits die Leute im 19 Jahrhundert die Ressource Schilf neben dem Holz für die eine oder anderen Verwendungszwecke genutzt haben.
Grosse verarbeitete Baumstämme
Alter gefällter Baumstamm, welcher durch Algen überwachsen ist.
Verarbeiteter Baumstamm ohne Wurzelwerk.