Verwendetes Equipment für meine privaten Seen Projekte
Für Tauchfahrten wurde zu Beginn ein open Source Unterwasserroboter (openROV) eingesetzt. Der Roboter war als Bausatz erhältlich und konnte in vernünftiger Zeit zusammengebaut werden. Es waren zudem viele eigene Ausbaumöglichkeiten vorhanden (externer Robotergreifarm, Planktonsammler, externes zusätzliches Licht...).
OpenROV V 2.8: http://www.openrov.com/
Im 2019 hatte ich das ursprüngliche openROV komplett neu aufgebaut und und mit Komponenten von BlueRobotics überarbeitet (https://bluerobotics.com).
Seit Februar 2021 verwende ich neben meinem Eigenbau ROV (basierend auf der open ROV Elektronik) den Gladius Mini von Chasing. Dieses ROV ist zwar nicht geeignet um Sensoren etc. einzubauen. Dafür hat dieses kleine ROV eine hervorragende Mannöverierbarkeit, erreicht Tiefen bis 100m und liefert sehr gute Bilder der Unterwasserwelt. Die angegebenen Tauchzeiten von bis zu 2 Stunden sind jedoch eher optimistisch.
5 Antriebsmotoren
+ / - 45° Tilting und Lock
100m max. Tauchtiefe
4k Kamera
2 Stunden Tauchzeit
Komponenten: Tether, WiFi Hub, Controller mit Smartphone Halterung
Im Februar 2022 habe ich ein FiFish V6s von QYSEA beschafft. Dieses ROV hat eine Weitwinkelkamera von 166 Grad und dank den 6 Motoren volle Bewegungsfreiheit. Es ist sehr einfach unter Wasser zu kontrollieren und erlaubt entlang von Objekten ohne Sichtkontakt-Unterbruch zu manövrieren.
Zudem hat es einen Greifer, der mir in der Zukunft helfen sollte, Objekte vom Seegrund bergen zu können.
Komponenten: Tether (100m), ROV, Greifarm, Controller
Spezifikationen
Die kleinen Seen der Schweiz sind oft noch nicht gut kartographiert. Deshalb gibt es keine öffentlichen Karten für die kleinen Seen. Um einen ersten Eindruck für die kleinen Gewässer zu erhalten, habe ich deshalb ein Sonarsystem gekauft, mit welchem einfach die Beschaffenheit und die Tiefen dieser Gewässer kartographiert werden kann. Ich verwende dabei ein Einsteigermodell von Lowrance, welche mit Dual Beam Technolgie und 83/ 200 oder 455 kHZ Skimmer gute Aufnahme vom Gewässergrund machen kann.
Folgende Sonargeräte habe ich für jeweilige Einsatzgebiete in Gebrauch
Erste Karten wurden mit diesem Sonar erstellt. Der HDI Geber liefert hervorragende Down Scan Qualität und das GPS is äusserst genau, was dieses Gerät zu einem idealen Mapping Device macht. Heute verwende ich dieses Sonar in meinem Futterboot um sehr kleine Gewässer zu kartographieren.
Für Side Scan Mosaic und deren overlays in den erstellten Reefmaster Karten, verwende ich ein Lowrance Hook Reveal Gerät.
Gerät welches erlaubt 3D Darstellung des Seebodens und Strukturen sowie lokalisierte Fische darzustellen. Zudem hat das Gerät eine sehr hohe Frequenz (1.2 MHz) für fotorealisitische sidescan und downscan Bilder darzustellen und auf allen Kanaälen (Sonar, Side Scan, DownScan) Chirp Technologie. Ich verwende das Sonar auf meinem Boot um Wracks zu lokalisieren oder Tauchgänge mit dem ROV zu planen. Für die Kartographie und Planung ist das Gerät leider nicht geeignet, da sich keine Sonar Rohdaten für einen späteren Review im Reefmaster speichern lassen. Eigentlich echt schade, da dieses Gerät ansonsten sehr überzeugt.
Um Strukturen am Boden besser ausfindig zu machen und die erstellten KArten zu verbessern, verwende ich ein Side Scan Sonar von Lowrance und Raymarine. Das Lowrance Gerat (Hook-2 Reveal Tripleshot) erlaubt die Sonar Logdateien direkt in Reefmaster einzulesen und mit Side Scan Mosaiy eine gute Darstellung des Seegrund in den erstellten 3D Karten anzuzeigen.
Um die gewonnen Sonardaten in ein 3D Modell umzurechnen und in einem Projekt zu speichern, verwende ich die REFFMASTER Software. Diese low cost Software ist ideal für Sonargeräte von Lowrance oder Humminbird. Sie erlaubt einen einfachen Import der GPS/ Sonar Tracks und rechnet diese gleiche in eine 3Dimensionale Karte um. Ein Sonarviewer und weitere Analysetools stehen ebenfalls zur Verfügung. Für den Preis von ungefähr 150 CHF kriegt man wirklich eine
sehr gelungene Software, welche Spass macht, die Daten zu visualisieren und zu analysieren.
ReefMaster Software zur Sonardaten Auswertung
Da es vor allem auf kleinen Tümpeln schwierig wird, mit einem Ruderboot die Sonarfahrten durchzuführen, wurde zuerst ein Bait Boot / Köderboot von Amewi (Jabo V3) modifiziert, um das Mark 4 HDI aufzunehmen.
Da die Qualität des Amewi Futterbootes unbefriedigend war, habe ich 2018 auf ein Futterboot Tank2 aufgerüstet. Dieses erlaubt sehr gute Kartierung für kleine bis mittlere Seen. Nach wie vor verwende ich zum Aufzeichnen das Mark 4 HDI von Lowrance, an welches ich jedoch über NMEA und Funk die Positionen und Tiefe übermittlen kann, welches eine Online Kartierung über Reefmaster erlaubt.
Vorgänger Sonarboot in Aktion. Plotten des Wyhers und Testfahrt im Seeli Seelisberg. Das neue Tank II Sonarboot ist um einiges Besser bezüglich Laufzeit (etwa 2 Stunden) und Navigation. Zudem kann online eine Map in Reefmaster erstellt werden. Die Postion sowie Tiefendaten werden per Funk aus dem Lowrance Mark NMEA Daten ausgelesen und gesendet.
Zum Erstellen von Tiefenprofilen in den Seen wurde eine eigene Sonde gebaut. Es handelt sich um einen Adafruit Feather 32u4 Datalogger mit I2C Bus und integriertem Ladegerät für LiPo Akkus, als auch eine SD Karten Schnittstelle. Für die Tiefenmessung wurde ein Sparkfun Drucksensor mit integriertem Temperatursensor verwendet. Zusätzlich wurde von Adafruit ein Farbsensor mit RGB Farberkennung und Gesamtlichtmessung verwendet. Die ganze Elektronik wurde in ein Batterie-Tube (gekürzt) des openROV eingebaut. Mit diesem Sensor System können gut die Licht- und Temperaturprofile in den Seen aufgenommen werden. Die Kosten für die Elektronik beläuft sich so auf die 150 CHF.
Mein Name ist Lucas Lüthy. Bereits als kleiner Junge haben mich die heimischen Seen und vor allem die darin lebenden Fische, Krebse, Muscheln und anderes Kleingetier immer fasziniert. Diese Faszination ist geblieben. Während dem Mikrobiologiestudium habe ich mich intensiv mit dem Lago di Cadagno im Kanton Tessin während meiner Diplomarbeit beschäftigt. Dabie habe ich die Schwefelverbindungs-Kreisläufe und die Umsatzraten bestimmt. Dabei wurde ein eigener Messaparat entwicklet.
Da ich unterdessen einen anderen Job in der Industrie habe, fröhne ich der Leidenschaft für die heimischen Gewässer nun als Hobby weiter. Mich interessiert vor allem die Topologie der Seen, das Leben der heimischen Fische und deren Mitbewohner. Aus diesem Grund möchte ich von ein paar kleinen unbekannteren Seen eine Sonarkarte erstellen und bei interessanten Stellen Tauchgänge mit dem OpenROV / ROV machen. Die Karten und das gesammelte Videomaterial werde ich auf den folgenden Projektseiten veröffentlichen.
Gerne nehme ich Anregungen, Feedbacks und weitere Kommentare entgegen:
MailTo: lucas.luethy@bluewin.ch