Systemanalyse

Beitrag in:

Management Enzyklopädie, Bd. 5, S.664 ff, Verlag Moderne Industrie, München, 1971;

Management Enzyklopädie, Bd. 9, S. 3018 ff, Fischer Taschenbuch-Verlag, München, 1975;

Management Enzyklopädie, 2. Auflage, Bd. 8, S. 923 ff, Verlag Moderne Industrie, Landsberg, 1984

Der aus dem angelsächsischen Sprachgebiet übernommene Begriff Systemanalyse (systems analysis) und das damit bezeichnete Arbeitsgebiet hat in den letzten Jahrzehnten eine steigende Bedeutung bei der Planung und Beurteilung großer und komplexer Systeme bekommen. Die Systemanalyse wird zunehmend als Hilfsmittel bei der Entscheidungsfindung in vielen Bereichen der Wirtschaft und Industrie, des Verkehrs, der Forschung und Entwicklung, der Verteidigung und des Umweltschutzes eingesetzt. Dem liegt die Einsicht zugrunde, daß die Wechselwirkungen menschlicher Aktivitäten mit dem technologischen Fortschritt so vielfältig und für Einzelindividuen unüberschaubar werden. Damit bedarf es einer besonderen Anstrengung, um die Wechselwirkungen in ihrer Entwicklung unter Kontrolle zu halten. Gerade die deutlich werdenden Fehlentwicklungen z.B. großer sozio-technischer Systeme mit ihren Auswirkungen auf Umwelt und Sicherheit zeigen die Notwendigkeit einer über die Grenzen einzelner Fachdisziplinen hinausgreifenden Analyse, die das gesamte System im Sinne einer möglichst umfassenden Ganzheitsbetrachtung zu erfassen sucht. Der systemtheoretische Ansatz wird zunehmend auf alle Bereiche der Erkenntniswirklichkeit angewendet und ist damit auch eine wesentliche Basis neuzeitlicher wissenschaftstheoretischer Überlegungen.