Brischke (1877) Deutsche Entomologische Zeitschrift 21. 285-287.

Hymenopterological notes

Hymenopterologische notizen

    Polysphincta boops Tschek. - During the last summer vacations I lived in a valley surrounded by forests about 3 miles from Danzig, from which I made excursions; on one of these, on July 25, my wife drew my attention to a spider (Teridium), which carried a maggot on the back of its abdomen. I immediately caught the same and hoped to raise from the maggot the Polysphincta carbonator Gr., which is known as a spider parasite. When I put the spider in a box, the maggot was about 3 mm long; the following day it had left the spider, which was sucked out and lay dead on the ground, was now 6 mm long, shiny, white with reddish spots. On July 27, the maggot had crawled a little further on the ground and had made a thin, translucent, white meshed, elliptical cocoon in which it lied; later I could see the yellowish pupa through the cocoon. On August 9, only 14 days after the death of the spider, a male Polysphincta flew around in the box, but it was not P. carbonator, but another species, which is neither described by Gravenhorst, nor by Holmgren, and of which a female with a broken ovipositor had been in my collection for years. To my joy I found the female by Tschek (Beitr. zur Kenntn. d. österr. Pimplarien Verh. der zool.-botan. Ges. in Wien 1868) described as Pol. boops, after an examination from Nieder-Oesterreich. The male raised by me is quite similar to the female in sculpture and coloration, and thus we possess the hitherto Austrian species in both sexes and know its natural history.

Polysphincta boops Tschek. - 昨夏の休暇中、私はDanzigから3マイル離れた渓谷で過ごしていて、そこから採集旅行を開始した;そのうちの一つに7月25日の出来事がある。妻が私に、ウジ虫を背負ったクモ(Teridium:おそらく、当時のTheridium=現在のTheridionのこと)を見つけたと言ってきたのだ。私はすぐさまそれを捕獲し、クモ寄生者として知られるPolysphincta carbonatorをその幼虫から育てたいと考えた。そのクモを容器に入れた時、幼虫は約3mm程度であった;その後幼虫は、カラカラに吸いつくされたクモを地面に捨て去り、6mmほどに成長した白くつややかで赤い斑点のある状態になった。7月27日、ウジ虫は地面に向かって這い進み、薄く透明で白いメッシュでできた長円形のまゆを作り蛹化した;その後黄色い蛹がまゆを通して見ることができた。8月9日、クモの死後14日しか経っていないが、オスのPolysphinctaが容器内を飛んでおり、それはP. carbonatorではなく、GravenhorstやHolmgrenが記載した種でもなく、壊れた産卵管を持ち、何年も私のコレクションに入っていたメスと同じ種であった。嬉しいことに、それはNieder-Oesterreichによる検鏡の結果、Tschekによって記載されたPol. boopsであった。私によって飼育されたオスは、体色や点刻からこの種のメスと極めてよく似ており、我々はオーストリアから本種の両性の標本とその自然史について得ることができた。

    Polysphincta boops Tschek. — Während der letzten SomII merferien wohnte ich in einem, von Wäldern umgebenen, etwa 3 Meilen von Danzig entfernten Thale, von welchem aus ich Excursionen machte; auf einer derselben, am 25. Juli, machte mich meine Frau auf eine Spinne (Teridium) aufmerksam, welche auf dem Rücken ihres Hinterleibes eine Made trug. Ich fing dieselbe sogleich und hoffte, aus der Made die Polysphincta carbonator Gr. zu erziehen, welche als Spinnen-Schmarotzer bekannt ist. Als ich die Spinne in eine Schachtel setzte, war die Made etwa 3 Mm. lang; am folgenden Tage hatte sie die Spinne, welche ausgesogen und todt auf der Erde lag, verlassen, mafs nun 6 Mm., war glänzend, weifslich mit röthlichen Fleckchen. Am 27. Juli war die Made auf der Erde etwas weiter gekrochen und hatte ein dünnes, durchscheinendes, weifses maschiges, elliptisches Gespinnst verfertigt, in welchem sie lag; später konnte ich die gelbliche Puppe durch das Gespinnst erkennen. Am 9. August, also nur 14 Tage nach dem Tode der Spinne, flog eine männliche Polysphincta in der Schachtel umher, war aber nicht P. carbonator, sondern eine andere Species, die weder von Gravenhorst, noch von Holmgren beschrieben ist, und von welcher seit Jahren ein Weibchen mit abgebrochener Legeröhre in meiner Sammlung steckte. Zu meinei' Freude fand ich das Weibchen von Tschek (Beitr. zur Kenntn. d. österr. Pimplarien Verh. der zool.-botan. Ges. in Wien 1868) als Pol. boops beschrieben, und zwar nach einem Ex. aus Nieder-Oesterreich. Das von mir erzogene Männchen ist dem Weibchen in Sculptur und Färbung ganz gleich, und somit besitzen wir die bisher österreichische Art in beiden Geschlechtern und kennen ihre Naturgeschichte.

    As Oedemopsis Rogenhoferi Tschek described the sharp-eyed, but unfortunately already deceased Dr. Tschek in his previously mentioned work a female, and later in the new Beitr. zur Kenntn. der österr. Cryptoiden 1870 a male. I have several 6-8 mm long ♀ and one ♂; the former agree completely with Tschek's description, but the 7 mm long ♂ differs from Tschek's data in that it has completely the same formation of the abdomen, as the female, of course with exclusion of the oviduct. This male was already described by Gravenhorst (Ichneumon, eur. II. p. 180, n. 119) as Tryphon scabriculus. He did not know the female with the same coloration, otherwise the strange facial saddle would not have escaped him. The male, which Tschek describes, does not belong to the female, because of the deviating sculpture, rather this is nothing else than Gravenhorst's Tryphon scabriculu.

    Als Oedemopsis Rogenhoferi Tschek beschrieb der scharfblickende, aber leider schon verstorbene Dr. Tschek in seiner vorher erwähnten Arbeit ein Weibchen, und später in den neuen Beitr. zur Kenntn. der österr. Cryptoiden 1870 ein Männchen. Ich besitze mehrere 6-8 Mm. lange ♀ und ein ♂; erstere stimmen ganz mit Tschek’s Beschreibung, das 7 Mm. lange ♂ aber weicht darin von Tschek’s Angaben ab, dafs es ganz dieselbe Bildung des Abdomen hat, wie das Weibchen, natürlich mit Ausschlufs der Legeröhre. Dieses Männchen beschrieb schon Gravenhorst (Ichneumon, eur. II. S. 180, n. 119) als Tryphon scabriculus. Das ganz gleich gefärbte Weibchen kannte er nicht, sonst wäre ihm der sonderbare Gesichtssattel gewifs nicht entgangen. Das Männchen, welches Tschek beschreibt, gehört also, der abweichenden Sculptur wegen, nicht zu dem Weibchen, vielmehr ist dieses nichts Anderes als Gravenhorst’s Tryphon scabriculu.

    The genus Oedemopsis is based on the female and is to be kept, therefore the species Oedemopsis scabriculus Gr. (Rogenhoferi Tschek). In spite of the different formation I would like to place it, like Gravenhorst, with the tryphonids, namely in the neighborhood of the genus Eclytus, which seems to be justified by the way of life of the animal. I raised it on Aug. 18, 1871 from larvae of Cladius difformis, and it is known that the tryphonids preferentially live as parasites in the wasp larvae. In females, the white antenna saddle is often limited to only 1.5-1.0 limb, sometimes missing completely, so that the antennae are then completely black.

    Das Genus Oedemopsis ist nach dem Weibchen aufgestellt und beizubebalten, mithin heifst die Art Oedemopsis scabriculus Gr. (Rogenhoferi Tschek). Trotz der abweichenden Bildung möchte ich sie doch, wie Gravenhorst, bei den Tryphoniden unterbringen, und zwar in die Nachbarschaft des Genus Eclytus, wozu die Lebensweise des Thieres zu berechtigen scheint. Ich erzog es nämlich am 18. Aug. 1871 aus Larven des Cladius difformis, und es ist bekannt, dafs die Tryphonen in den Blattwespen-Larven vorzugsweise als Parasiten hausen. Bei den Weibchen ist der weifse Fühlersattel oft nur auf 1.5-1.0 Glied beschränkt, fehlt zuweilen auch ganz, so dafs die Fühler dann ganz schwarz sind.

    In an earlier note I reported on 2 species of the genus Pimpla, which had shown themselves as parasites. Now I can also name 2 species from the genus Cryptus, which lead the same way of life, namely the Cryptus nubeculatus, which I raised from an Exetastes cocoon, and the Cr. titillator, which lived in cocoons of Campoplex pugillator.

    In einer früheren Notiz berichtete ich über 2 Arten der Gattung Pimpla, welche sich als Schmarotzer Schmarotzer gezeigt batten. Jetzt kann ich auch aus der Gattung Cryptus 2 Arten nennen, welche dieselbe Lebensweise führen, nämlich den Cryptus nubeculatus, den ich aus einem Exetastes-Cocon erzog, und den Cr. titillator, der in Cocons von Campoplex pugillator lebte.