Nachdenkliches - 7
Leid und Freud
Wenn alle Berge Bücher wären
und alle Seen Tinte
und alle Bäume Schreibfedern,
noch wären es nicht genug,
all den Schmerz in der Welt
zu beschreiben.
Jakob Böhme
(deutscher Mystiker, 1757-1624)
Wenn die Erde schreien könnte,
wären wir alle taub!
Miriam, 15, Schülerin,
in: Musenalp Magazin Nr.3/1989, S. 14.
Das Leben ist eine Komödie für die,
die denken
und eine Tragödie für die,
die fühlen.
Jane Austen
(englische Schrftstellerin, 1775-1817)
Es lebt der Mensch zum höchsten hundert Jahre,
Davon vergeht die Hälfte ihm in Nacht,
Und von der anderen Hälfte wird die Hälfte
In Kindheit und im Alter zugebracht;
Des Lebens Rest bringt Krankheit ihm und Plagen,
des schweren Dienstes Mühe muß er tragen;
Solch Leben, unbeständig wie die Welle,
Wem kann es werden eine Freudenquelle?
Indische Geisteswelt.
.Eine Auswahl von Texten in deutscher Übersetzung.
Eingel. und hrsg. von Helmuth von Glasenapp,
Band II, Baden-Baden o. J., S. 66.
Im Grunde ist es ganz überflüssig,
zu streiten, ob des Guten oder des
Uebeln mehr auf der Welt sei:
denn schon das bloße Daseyn des Uebels
entscheidet die Sache;
da dasselbe nie durchdas daneben oder
danach vorhandene Gute getilgt,
mithin auch nicht ausgeglichen
werden kann ...
Denn, daß Tausende in Glück
und Wonne gelebt hätten,
höbe ja nie die Angst und Todesmarter eines Einzelnen auf.
Arthur Schopenhauer ,
Die Welt als Wille und Vorstellung II,
Kap. 46 (Zürcher Ausgabe II/2, S. 674).
Das sind die Starken,
die unter Tränen lachen,
eigene Sorgen verbergen
und andere fröhlich machen.
Franz Grillparzer
(1791-1872)
Weißt du, was in dieser Welt
Mir am meisten wohlgefällt?
Dass die Zeit sich selbst verzehret
Und die Welt nicht ewig währet.
Friedrich von Logau 1638
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