A-2 | Joachim Gauck

- Dokumentation -

Joachim Gauck in Bielefeld

ehem. Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

Lesung aus seinem neuen Buch 2009

Mittwoch, 14. April 2010 | 19.30 - 21.30 Uhr | Neustädter Marienkirche in Bielefeld

Einladung

Lesung von Dr. h.c. Joachim Gauck

vor 140 Besuchern in der Neustädter Marienkirche

in Bielefeld am 14. April 2010

Zur Person:

Joachim Gauck (*24.01.1940 in Rostock) ist Pfarrer, Mitbegründer des 'Neuen Forums' und Vorsitzender der Vereinigung 'Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.' Er war in der sog. 'Gauck-Behörde' der erste Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Joachim Gauck während seiner Lesung in Bielefeld

Alle Fotos: Bernd Ussner

Gauck studierte von 1958-1965 in seiner Heimatstadt Rostock Theologie. Nach dem Vikariat und der Ordination war Gauck als Gemeindepfarrer in Lüssow (Kreis Güstrow) und ab 1971 in Rostock-Evershagen tätig. Zusätzlich arbeitete er als Stadtjugendpfarrer in Rostock.

Als sich 1989 der Widerstand gegen die DDR-Regierung in der Bevölkerung formierte, wurde Gauck Mitglied des 'Neuen Forums' Rostock, zu dessen Sprecher er bald gewählt wurde. Er leitete die wöchentlichen Gottesdienste und führte die sich anschliessenden Grossdemonstrationen an.

Ab März 1990 bis zur Auflösung der DDR im Oktober desselben Jahres vertrat Gauck als Abgeordneter das 'Neue Forum' in der Volkskammer. Dort übernahm er die Leitung des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) / Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) und wurde zu einem der Initiatoren des Stasiunterlagen-Gesetzes der Volkskammer. Am 2. Oktober 1990, dem letzten Tag des Bestehens der DDR, wurde der parteilose Gauck von der Volkskammer zum Sonderbeauftragten für die personenbezogenen Unterlagen des ehem. Staatssicherheitsdienstes der DDR Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes in dieser Funktion bestätigt. Mit der Verabschiedung des Stasi-Unterlagengesetzes im Dezember 1991 wechselte die Bezeichnung dieses Amtes nochmals: Joachim Gauck war jetzt Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Die Behörde, die über 2000 Mitarbeitende umfasst, wird wegen ihres sperrigen offiziellen Titels umgangssprachlich oft als "Gauck-Behörde" bezeichnet. Die erste Amtszeit dauerte bis 1995; Gauck wurde danach für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Nach 2000 konnte sich Gauck aufgrund des Gesetzes nicht nochmals einer Wiederwahl stellen. Seine Nachfolgerin im Amt wurde Marianne Birthler. Angebote als Bundestagsabgeordneter für die SPD lehnte der Parteilose ab, so dass er seit 2000 keine politischen Ämter mehr besitzt.

Er ist Vorsitzender des Vereins 'Gegen Vergessen - Für Demokratie' und sieht sich selbst als "linken, liberalen Konservativen". Gauck setzte sich während seiner Amtszeit stets dafür ein, wesentliche Täter zu ermitteln und die Opfer zu schonen. Er sprach sich erfolglos dagegen aus, die Verjährungsfrist für mittelschwere Straftaten aus der DDR-Zeit, die ursprünglich am 31.12.1997 auslaufen sollte, zu verlängern, da er nicht genügend Erfolge bei der Aufklärung sah.

Dr. h.c. Joachim Gauck

am 14. April 2010

in der Neustädter Marienkirche in Bielefeld

Zitat von Joachim Gauck:

"Die Akten einer Diktatur sind die Apotheke gegen Nostalgie."

Pressespiegel:

Unsere Kirche (UK) Neue Westfälische Westfalenblatt

INFOS / LINKs

Biografie von Joachim Gauck

LITERATUR

1991: Die Stasi-Akten. Das unheimliche Erbe der DDR

1992: Von der Würde der Unterdrückten (Aufsatz)

1993: Verlust und Übermut. Ein Kapitel über den Untertan als Bewohner der Moderne (Aufsatz)

1996: Unterwerfung, Anpassung, Widerstand

2009: Winter im Sommer - Frühling im Herbst. Erinnerungen. München: Siedler-Vlg.

Joachim Gauck: Die Freiheit bindet sich an das Gemeinwohl

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Joachim Gauck:

Wahl zum Bundespräsidenten am 18.03.2012

Joachim Gauck:

Rede nach der Wahl zum Bundespräsidenten am 18.03.2012