Didgeridoo…
…ein außergewöhnliches Instrument mit gesunden Vibrationen
Das Didgeridoo ist wohl das älteste Blasinstrument auf unserem Kontinent. Es ist das traditionelle Musikinstrument der australischen Ureinwohner, und lässt sich heutzutage auf 20.000 Jahre alten Felszeichnungen wiederfinden. Ursprünglich von Termiten ausgehöhlter Eukalyptusast, wird es heute aus heimischen Naturhölzern, Bambus oder PVC hergestellt. Mit der touristischen Eroberung des 5. Kontinents hielt dieses Instrument auch in Europa Einzug. Mittlerweile wird es vermehrt in der Rock- und Popmusik eingesetzt, um dem ganzen eine exotische Note zu verleihen. In den letzten Jahren hat man belegen können, dass diese australische Musikröhre viele positive gesundheitliche Wirkungen bei Spielern und Bespielten erzielen kann.
Seit kurzem hält dieses Instrument auch in Wilhelmshaven, Friesland bzw. in ganz „Ostfriesland“ Einzug.
Im 1. Quartal 2017 wurden allein in Wilhelmshaven und Schortens 50 Interessierte Bürger in die Techniken des Didgeridoo-Spielens unterrichtet. 15 von Ihnen sind mit dem Didgeridoo Virus derart infiziert worden, das Sie von diesem Instrument nicht mehr loskommen.
Das Didgeridoo zählt wie das Alphorn zu den Instrumenten, die nur auf einem Grundton basieren.
Beim Spielen befinden sich die Lippen in einem völlig entspannten Zustand und vibrieren mit der ausgeatmeten Luft, und erzeugen dadurch einen Ton. Es ist vergleichbar mit einem Kind, welches mit seinen Lippen ein Auto nachahmt. Für den Klang sind Dicke, Härte und der Innendurchmesser verantwortlich. Über den brummenden, dunkel klingenden Grundton lassen sich durch Veränderungen des Resonanzraumes der Mundhöhle, und der Zungenstellung unzählig viele Obertöne produzieren. Die Klangwelten reichen von einfachen Windgeräuschen über Knurren und Grunzen bis hin zum Trällern und Hupen. Darüber hinaus lassen sich zu dem Grundton durch Zungen-, Gaumen-, und Kehlkopfbewegungen noch rhythmische Figuren, die vom sanften Akzentuieren bis zu harten und aggressiv klingenden Rhythmen reichen. Mit dem zusätzlichen Einsatz von Sprache können Ton und Klang - harmonisch und disharmonisch - moduliert werden. Ebenso lassen sich Tiergeräusche, z.B. das Bellen eines Hundes oder das Wiehern eines Pferdes oder das Rufen eines Schafes imitieren. Die Stimme selbst wird dabei so entfremdet, dass sie fast nicht mehr zu erkennen ist.
Die Besonderheit des Didgeridoo-Spielens besteht darin, dass - im Gegensatz zu traditionellen Blasinstrumenten - der Ton nicht abreißt. Mit Hilfe der Zirkularatmung entsteht ein quasi endloser Klang. Dabei hält man den Ton dadurch aufrecht, dass man mit der Restluft aus den Backen weiterbläst, während man gleichzeitig über die Nase einatmet.
Viele, die das Instrument zum ersten Mal hören, empfinden seinen Klang als "urig", "archaisch" oder "mystisch„. Zudem haben die Vibrationen des Didgeridoo eine belebende und massierende Wirkung auf den Körper.
Das Spiel auf dem Didgeridoo erfordert weder Noten noch komplizierte Grifftechniken oder Rhythmen. Jedes Spiel ist einzigartig und unverwechselbar, jenseits jedweder musikalischer Normen.
Damit lädt es den Spieler ein, zu experimentieren und selbst, ganz dem eigenen Tempo entsprechend, neue Klänge zu entdecken. Die Spielfreude, die dabei entsteht, ist therapeutisch gar nicht hoch genug zu bewerten. Bereits nach ein paar Versuchen kann man einen Grundton und verschiedene, einfache Obertöne erzeugen. Für die Zirkularatmung braucht man einen gewissen Grad an Fertigkeit und eine geraume Zeit der Übung. Sie ist jedoch nicht unbedingt notwendig, um daraus einen therapeutischen Nutzen zu ziehen. Besonders geeignet ist der therapeutische Einsatz bei Kindern, die noch relativ unbedarft mit Atmung und Stimme umgehen.
Viele andere Menschen mit überwiegend sitzender Tätigkeit (auch Rollstuhlfahrer), haben oft eine eingeschränkte und daher relativ flache Atmung. Mit dem Didgeridoo-Spielen wird eine gesündere, weil entspannte Atmung aus dem Bauch, die unter "Bläsern" bekannte Zwerchfellatmung, angeregt. Dadurch wird die Atmung bewusster und intensiver, und der Körper stärker mit Sauerstoff versorgt. Ebenso werden Gesichtsmuskulatur, Zunge und Kehlkopf gelockert und intensiver wahrgenommen. Aus diesen Gründen wird das Didgeridoo in immer zunehmenderem Maße auch von Atem-therapeuten eingesetzt. Für die Aborigines ist das Heilen mit dem Didgeridoo ein so natürlicher Vorgang, dass es nicht eigens hervorgehoben wird. Man spricht weniger darüber, sondern tut es einfach. Die Aborigines erzählen, dass das Didgeridoo die Stimme der Mutter Erde sei, welche mit ihrer geheimnisvollen und liebevollen Umarmung die Krankheit in sich aufnimmt und den Menschen wieder in einem gesunden Zustand freigibt. Krankheit bedeutet für sie, das der Energiefluss oder das Kraftfeld blockiert ist und dadurch zu schwach pulsiert. Durch die Tonvibrationen des Didgeridoos wird die Balance wieder eingependelt.
Die Musiktherapie…
…ist eines der ältesten Heilverfahren, bei dem Schwingungen (Töne , Rhythmen) verschiedener Musikstücke zur Heilung chronischer Erkrankungen eingesetzt werden.
Der Einsatz des Didgeridoos bei pulmonalen Erkrankungen
Schnarchen, oder das Phantom der Nacht kennt wohl jeder.
Schnarchen entsteht auf Grund einer Bindegewebs- Muskelschwäche im Rachen. Im schlimmsten Fall kommt es dabei zu einer teilweise oder kompletten Verlegung der Atemwege im Schlaf, zur sogenannten obstruktiven Schlafapnoe.
An der Universität Zürich wurde an Hand einer Studie die Wirksamkeit des Didgeridoo beim Schnarchen sowie bei der leichten Form der obstruktiven Schlafapnoe bestätigt. Aus dieser Studie heraus gründete Alex Suarez die Firma „ASATE-Medical Didge Therapie“.
Durch einen Arbeitskollegen wurde ich im Sommer 2015 auf diese Studie aufmerksam gemacht. Ein Musikinstrument was aus dem Bauch heraus gespielt wird und ganz ohne Noten …und dabei das Schnarchen und evtl. die eigene Schlafapnoe therapeutisch verbessert, das ist für mich genau das Richtige. Die regionalen VHS-Didgeridoo-Kurse, die mir den Einstieg in die Spielweise dieses Instrumentes erleichtern sollte, fielen 2015 und 20 16 alle samt mangels Teilnehmer aus. Ende 2016 nahm ich Kontakt zu einem Didgeridoo-Bauer und Lehrer in Bremen auf. Nach ein paar Stunden Unterricht und das Probespielen der vielen Didgeridoos in dieser Werkstatt war die Infizierung mit dem Didgeridoo-Virus passiert. Bereits nach 4 Wochen beherrschte ich die Zirkulieratmung und gab bereits einige Monate Später selbst Unterricht und hielt Vorträge. Mein Schnarchen ist verschwunden, und die Schlafapnoe Werte verbesserten sich.
Doch wie funktioniert das eigentlich mit dem Didgeridoo??
Durch das musikalische Zusammenspiel der beteiligten Muskelpartien im Hals (Kiefer,-Wangen,- Zungenmuskulatur) Kommt es zu einer Säulenkräftigung o. Straffung des lebenswichtigen Luftkanals. Durch diesen derart dauerhaft trainierten Halsbereich wird einer Schwachstelle oder Funktionseinschränkung aktiv entgegengewirkt. Ein ungehinderter Luftfluss wird durch die Beseitigung einer Barriere, statt einer von außen künstlich zugeführten Aufdehnung einer Engstelle (CPAP-Gerät) hergestellt.
Asthma
Asthma ist eine anfallsweise, oftmals hochgradige Atemnot, die verschiedene Ursachen haben kann. Asthma Bronchiale ist eine Verengung der Atemwege, die bei einem überempfindlichen Bronchialsystem durch äußere oder innere Reize ausgelöst werden kann. Die Lungenfachärzte der deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) empfehlen Eltern von Kindern mit Asthma bronchiale, den Nachwuchs ein Blasinstrument spielen zu lassen, um ihre Atemmuskulatur sowie ihre körperliche und physische Leistungsfähigkeit zu stärken.
COPD Die COPD ist eine dauerhafte chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die durch eine zunehmende Störung des Luftstroms der Atemwege gekennzeichnet ist. Im Dezember 2016 haben die Amerikanischen Mediziner des Louis Amstrong Centers New York eine Studie veröffentlicht, in der sie die Wirksamkeit der Musiktherapie im Rahmen der Lungenrehabilitation bei COPD nachgewiesen haben.
Die Cystische Fibrose (CF) …
… ist eine häufig vererbte Stoffwechselerkrankung, bei der durch ein Gendefekt bedingt zähflüssiger Schleim u.a. die Funktion der Lunge behindert.
Didgeridoo -Treff – Erfahrung Einige der Didgeridoo Spieler, die sich regelmäßig im „Pferdestall“ in Schortens –Friesland- treffen, sind auf Grund ihres Schnarchens zum Didgeridoo Spielen gekommen bzw. von Ihren Partnern geschickt worden. Bereits nach 6 Wochen täglichen Spielen verschwindet das Schnarchen, und der Frieden im Schlafzimmer oder vor dem Fernseher ist wieder hergestellt. Doch Vorsicht: Wird das Didgeridoo Training nicht aufrechterhalten, so kommt das Schnarchen und somit der Frust des Partners wieder zurück.
Hier 3 Erfahrungsberichte
1. Eine stark rauchende Arbeitskollegin mit einer starken COPD ist mit ihrer an CF erkrankter Tochter 2010 nach Berlin gezogen. 2011 nahm Sie mit ihrer Tochter und dem Sohn ihrer Freundin, der schwer an Asthma leidet, am 3-Tägigen internationalem Didgeridoo Event, welches zugunsten der Mucoviszidose EV in Berlin veranstaltet wurde, teil. Am Ende des Events waren alle 3 mit dem Didgeridoo-Virus infiziert. Nach 5 Jahren Didgeridoo Spielens kommt die COPD Kollegen mit nur einem Stopp in den 3. Stock ihres Altbaus, und Joggt intervallmäßig mit Ihrer „Muco“-Tochter durch die Parks von Berlin. Und der Asthma-Sohn ihrer Freundin, der vorher noch nicht einmal am Schulsport teilnehmen konnte macht mittlerweile leichte Leichtathletik.
2. Anlässlich des Deutschen Lungentages hielt ich im Nord-West-Krankenhaus in Sanderbusch einen Vortrag über die positive gesundheitliche Wirkung des Didgeridoos. Eine ältere Dame (65 Jahre) mit schwerer COPD und Asthma interessierte sich intensiv für das australische Instrument. Im Dezember erschien sie im Didgeridoo Treff „Pferdestall“ in Schortens mit ihrem Sohn. Dieser schenkte ihr dann zu Weihnachten ein Bambus-Didgeridoo. Im März traf ich sie als Teilnehmerin in einem VHS Kurs in Schortens wieder. Ich war überrascht über die Lungentrainings- Fortschritte, die diese Frau in der Zwischenzeit (3 Monate) vorzuweisen hatte. Ihr Atemhubvolumen hatte sich durch ein tägliches Üben von ca. 30 Minuten von anfänglich 125 ml. auf aktuell 260 ml Atemhubvolumen gesteigert. Ich kann nur sagen: Hut ab vor diesem Trainingserfolg !
3. 2011 wurde vom Universitätsklinikum Schleswig Holstein anlässlich einer Masterarbeit auf der Satteldüne auf Amrum ( Fachklinik für Lungen- und Hauterkrankungen)die Wirkung des Didgeridoo bei Kindern und Jugendlichen, die an Mucoviszidose leiden, untersucht. Fazit: Am Ende der 4-wöchigen Kur war der Anstieg der Lungenfunktionsparameter bei den Didgeridoo Spielern deutlich signifikanter als bei den Kindern der Kontrollgruppe ohne Didgeridoo.
Bei all diesen Erkrankungen findet das Didgeridoo therapeutischen Einzug.
Bei der Behandlung pulmonaler Erkrankungen ist die Physiotherapie ein unverzichtbares Element.
Die therapieziele sind:
· Sekretelemination: Das Freihalten der Atemwege, um die Lunge funktionsfähig zu halten und Bakterien den Nährboden zu entziehen
· Erhaltung der Thoraxbeweglichkeit und Dehnung.
· Entspannung und Kräftigung der Atemmuskulatur sowie die allgemeine Körperkräftigung.
· Übergeordnetes Ziel ist die Erhaltung einer guten Lungenfunktion, was durch aktive wie auch passive Techniken erreicht werden kann.
Das Ziel des Trainings:
· Kräftigung des Zwerchfells
· Optimierung der Atmung
· Nutzen vorhandener Reserven
· Steigerung der körperlichen Belastbarkeit
· Entspannung, (beruhigend und entkrampfend
· Stressminimierung
· Psychische Aufhellung (antidepressiv)
· Antriebssteigernd
Die Lungenfachärzte der deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) weisen darauf hin, dass das Spielen von Blasinstrumenten Patienten mit Asthma, Mucoviszidose und Schlafapnoe nachhaltig unterstützt. Es kommt zu einer Steigerung der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit. Die Atemmuskulatur wird trainiert, und die Lungenfunktion und die Lebensqualität wird gesteigert.
Diese Fachärzte schreiben:
· Das Spielen auf dem obertonreichen Blasinstrument des Didgeridoo ist ein ausgezeichnetes Training für Hals,- Mund,- und Atemmuskulatur.
Mit dem Griff zum Didgeridoo können zwei wichtige Lebensaktivitäten zurückgewonnen werden. Zum einen die Stärkung der Lungenfunktion, und zum anderen die Verbesserung der Lebensqualität.
Wir „zivilisierten“ Menschen atmen meist flach in die Lungen. Die aufrechte Haltung beim Spiel, die Atmung, die Klänge, die beim Spiel erzeugt werden, erzeugen ein kräftigendes, belebendes, entspannendes Gefühl von Freude und Genuss am Leben. Beim Didgeridoo-Spielen atmend wir tief in den Bauch, wodurch sich das Zwerchfell nach unten bewegt. Beim Ausatmen bewegt sich das Zwerchfell nach oben, Richtung Lungenflügel. Durch diese Bewegung wird es ermöglicht, dass die Luft aus den tieferen Lungenschichten ausströmen kann. Beim Einatmen haben die Lungen mehr Raum für eine größere Luftaufnahme. Dadurch entsteht ein besserer Sauerstoffaustausch in den Lungen. Diese gute Belüftung der Lungenflügel bemerken Raucher oft sehr schnell, denn der sogenannte Raucherhusten lässt sehr bald nach.
Die Wirkung des Didgeridoo
Bei dem Blasinstrument der Aborigines kommt es zu einer Tonerzeugung, die in der Physiotherapie der bekannten Lippenbremse entspricht. Durch die Tonerzeugung werden die Bronchien erweitert.
Durch die Verwendung der Lippenbremse und der Zirkularatmung zur Nasenatmung, entsteht eine intensive Zwerchfellbewegung und bewirkt so eine Kräftigung des Zwerchfells .
Durch die eng geschlossenen vibrierenden Lippen entsteht während des Spielens ein Wiederstand, wodurch ein positiver Druck in den Atemwegen aufgebaut wird, der sogenannte PEEP (positiv endexpiratorischer Druck).
Das Spielen eines Didgeridoos bringt starke Schwingungen hervor. Durch die Lippenvibration wird die Luftsäule in Schwingungen versetzt. Aufgrund dieser Bewegungsabfolge der Lippen entsteht eine Wellenbewegung in der Luftsäule, die das Material des Didgeridoos zum Vibrieren bringt. Gleichzeitig entsteht eine entgegengesetzte bis in den Mundraum weiterreichende Wellenbewegung, die eine Resonanz entstehen lässt. Diese Resonanz wird als Eigenschwingung oder Eigenresonanz bezeichnet.
Akustische Untersuchungen an der Universität Melbourne ergaben, dass der Grundton eine Mischung von Grundfrequenz und den Obertönen dieser Frequenz ist. Hat ein zylindrisch geformtes Didgeridoo eine Länge von 122 Zentimetern, liegt sein Grundton bei 70 Hertz (Lindner 2004).
Beim Ausatmen muss der Didgeridoospieler gegen einen während des Spielens entstehenden Widerstand im Didgeridoo-Innenrohr blasen. Dieser hält die Glottis, die oberen und unteren Atemwege sowie die interbronchialen Kanäle weit, gibt ihnen dadurch Stabilität und eröffnet bereits kollabierte Alveolen. Die Wellenbewegungen setzen sich fort bis zu den Bronchien, lösen Sekret, und zurückgehaltene Luft kann entweichen.
Eine ähnliche Wirkungsweise entsteht mit dem erweiterten PEP-System, dem Flutter.
Weitere Effekte des Didgeridoo Spielens:
Der Bauch, das Heim unserer Emotionen, wird über das Zwerchfell sanft massiert und entspannt sich.
In den Lippen laufen viele Nervenendigungen zusammen. Das Kribbeln der Lippen, was beim Spielen entsteht, hat eine beruhigende und zugleich belebende Wirkung auf den Körper.
Stress ist Gift für Lungenpatienten. Emotional aufrührende Situationen und psychischer Stress erhöhen die Atemfrequenz, das Atmen wird zudem unregelmäßig und anstrengend.
Durch das Didgeridoo Spielen kommt es zu einer Tiefenentspannung oder gar zu Trance-ähnlichen Zuständen.
Mit dem Blasrohr lässt sich Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Burn-out Patienten erleben sich häufig als sinnentleert, Freud- und erfolglos; klagen über mangelnden Antrieb, Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit.
Oft zeigten die Patienten auch Magen-, Herz-Kreislauf- oder Rückenbeschwerden.
Diese Patienten sind sehr oft in ihrer angespannten Situation verfangen.
Beim Spiel des Didgeridoos können Anspannungen im Körper gespürt und erfahren, und bald auch losgelassen werden, so dass der Körper wieder als Freund und Ratgeber wiederentdeckt wird. Ein Weg, der zu Wohlbefinden und Entspannung, Bewusstheit und Genuss führt.
Aufgestaute Emotionen, Hemmungen, Wut werden z.B. lauthals und aus voller Lunge ins Didgeridoo geblasen. Solche befreienden „Urschreie“ geben ein fantastisches Gefühl von kraftvollem Leben und Atmen, wodurch auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins eintritt.
Werden Menschen mit dem Didgeridoo bespielt, so werden sie von den Vibrationen eingehüllt. Die Schwingungen gelangen in den Körper, gehen gem. Klientenerfahrungen durch „Mark und Knochen“, und sorgen für Entspannung und Wohlbefinden. Lässt man die Schwingungen auf sich wirken, so entsteht ein Gefühl der völligen Entspannung. Man hat das Gefühl weit weg zu sein und zu schweben, und man kann mit Hilfe seiner Fantasie sich auf eine urtümliche Erlebnisreise begeben.
Auch Schlaganfallpatienten mit Gesichtsparesen profitieren von den Spielweisen dieses australischen Musikinstrumentes. Die Gesichts-, Wangen- und Rachenmuskulatur wird durch die spezielle Spielweise dieses Instrumentes direkt trainiert und gestärkt. Das Kribbeln der Lippen, was beim Spielen entsteht, sorgt bei diesen Patienten für ein Wiederentdecken ihres intimen Gesichtsbereiches.
Zusammenfassung
Das Didgeridoo ist hierbei ein ergänzender Baustein in einer umfassenden Physiotherapie bei der Behandlung von Lungenerkrankungen, deren oberstes Ziel die Kräftigung und Dehnung der Lunge und die Verbesserung der Lebensqualität ist.
Auch zur Unterstützung der logopädischen Arbeit ist dieses Instrument geeignet. Der Einsatz des Didgeridoos ist zudem unkompliziert, allerdings müssten in der therapeutischen Arbeit bestimmte Faktoren wie Hygiene und Atemtechniken berücksichtigt werden. u dem ist es relativ kostengünstig. (100-150€) und man muss keine Noten können.
Auch die möglichen psychosozialen Aspekte des Didgeridoos sind nicht zu vernachlässigen. Im Rahmen der Rehabilitation ist der Einsatz des Didgeridoo als ergänzende Maßnahme zur Physiotherapie bereits belegt. Der psychologischen Nutzen des Didgeridoos ist nicht außer Acht zu lassen: Jugendliche Patienten, die damit musizieren, werden lockerer. Sie haben zudem etwas Besonderes, was sie von vielen anderen Kindern unterscheidet. Das stärt das Selbstbewusstsein. Das tägliche Atem- und Lungentraining ist für Kinder oft belastender als die Krankheit selbst. Für Kinder und Jugendliche ist der Griff zum Atemtrainingsgerät immer ein Zeichen ihrer Krankheit“. Ganz anders das Didgeridoo. „Das ist cool, motivierend, spielerisch“ Die Kinder sind emotional leistungsfähiger und könnten so ihre Erkrankung besser bewältigen als Patienten, die nicht Didgeridoo spielen.
Insbesondere die Aspekte der Aktivität und der damit verbundenen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, müssen hier genauso betont wie die zu erwartende Lebens- bzw. Lebensqualitätssteigerung.
Wichtig ist: Das Didgeridoo kann Atemtrainingsgeräte nicht überflüssig machen, sondern nur ergänzen.
Beim Spielen wird man im Laufe der Zeit eins mit dem Instrument. Anfänglich spielt man das Instrument selbst, und später hat man das Gefühl, sobald man die Augen schließt, das man vom Didgeridoo bespielt wird. Das Atmen wird ruhiger, das Herz kann ruhiger schlagen und der Geist kann sich öffnen und eins werden mit den Klängen der Seele.
Lasst euch vom Didgeridoo Virus infizieren und…
versucht beim Musizieren oder bei eurer Krankheit in Zukunft den Ton anzugeben.
Das Didgeridoo hilft Euch dabei!!