Didgeridoo und Gesundheit
Die Traumzeit-Mythologie der Aboridginal hat rund 150 tausend Jahre lang "eine Kultur genährt, die in Harmonie mit der Natur lebte und voller Kraft, Vitalität und Lebensfreude war". Für die Aborigenes ist das Heilen mit dem Didgeridoo ein so natürlicher Vorgang, dass es nicht eigens hervorgehoben wird.
Man spricht weniger darüber, sondern tut es einfach.
Das Didgeridoo ist das Musikinstrument der australischen Ureinwohner, der Aboridginal.
Nach Ansicht der Aboridginal bedeutet Krankheit, dass Naturgesetze verletzt wurden und dass Schwingungen des Körpers dabei verstimmt wurden.
Seit Jahrtausenden bringen sie durch das Bespielen des Körpers des „Klienten“ mit den Didgeridoos verstimmte Körperteile in die eigene natürliche Schwingung zurück.
Dabei ist das Hauptziel nicht nur die Behandlung einzelner, kranker Organe, sondern auch die Wiederherstellung der Harmonie des gesamten Organismus.
Das Didgeridoo ist eines der wenigen Instrumente, bei denen die Klänge auch als Vibrationen am Körper gespürt werden, und als belebend und massierend empfunden werden. Den Klang dieses Instrumentes empfinden viele Menschen als „archaisch“ oder „mystisch“. Sie erleben die Töne und Rhythmen als stark energetisierend.
Die Schwingungen des Didgeridoo-Klangs wirken generell ausgleichend, in dem sie unterbrochene Energieflüsse wieder zum Strömen bringen.
Der durchgehende, erdige Klang, weckt bei Menschen die unterschiedlichsten Emotionen.
Das spielen auf dem Didgeridoo hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. - belüftet die Atemwege - die Vibrationen lockern das Gewebe und lösen Blockaden auf - langsames Spielen wirkt sich positiv auf das vegetativen Nervensystems aus - Mikromassage - die Lebensenergie "Chi" (Qi) wird angeregt - Schnarchen, durch Stärkung der Atemmuskulatur, Zwerchfell, Wangen-, Rachen- und Kiefermuskeln werden Schnarchsymptome gelindert u.s.w. - und ... es macht Spaß! Das Spielen ist anstrengend für die Atmung und häufig kribbeln die Lippen beim Spielen.
Sehr interessant ist auch, dass das Didgeridoospielen sogar zu therapeutischen Zwecken empfohlen wird. Besonders bei Erkrankungen der Atemwege (Bsp: Atemapnoe, chronische Bronchitis, Mukuviszidose etc.) ist es durch gezieltes Training möglich, beachtliche Verbesserungen des Gesundheitszustands zu erzielen.
Die Schwingungen, die beim Spielen entstehen, werden auf die Organe des Körpers übertragen und können eine heilende Wirkung entfalten.
- Der Herzschlag verlangsamt sich und die Muskulatur entspannt sich.
- Die Atmung wird tiefer und ruhiger.
- Die Schwingung überträgt sich auf jeden Knochen und auf jede Zelle.
- Die Verdauung kommt in Schwung.
- Das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt.
- Nach längerem Spielen gelangt man in den sogenannten Alphazustand.
Das Didgeridoo kann bei Krankheiten wie z.B.:
- bei Schlafapnoe,
- Schnarchen
- Asthma
- Mucoviszidose
- Verdauungsbeschwerden
- Burn out
- und zum Stressabbau
eine Positiv Wirkung entfalten.
Das Musizieren auf einem Blasinstrument wie z.B. auf dem Didgeridoo ist sowohl aus atemphysiologischen als auch psychosozialen Gründen als eine beachtenswerte, zusätzliche Therapieoption bei Atemwegserkrankungen anzusehen.
Die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin weisen darauf hin, dass das Spielen auf Blasinstrumenten Patienten mit Asthma, Mucoviszidose und Schlafapnoe nachhaltig gesundheitlich unterstützt. Die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit wird gesteigert und damit die Lebensqualität trotz chronischer Erkrankung verbessert. Die Atemmuskulatur wird trainiert und die Lungenfunktion und die Lebensqualität wird gesteigert. In verschiedenen wissenschaftlichen Studie konnte bereits gezeigt werden, das z.B. asthmatische Kinder, die regelmäßig Blasinstrument spielen ihre Lungenfunktion deutlich verbessern können. Sogar Asthma bedingte Sklettverformungen wie die sog. Trichterbrust kann sich bei jugendlichen Spielern im Laufe der Jahre wieder zurückbilden. So sind hohe Blasinstrumente bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen im Kindesalter empfehlenswert, da sie verschiedene Anblasdrücke benötigen. Das Spielen auf diesem obertonreichen Blasinstrument des Didgeridoos ist ein ausgezeichnetes Training für die Hals-, Mund- und Atemmuskulatur. Wer z.B. mit einem Didgeridoo Töne entlockt, bringt gleichzeitig die Luftsäule in den Atemwegen mit einer Grundtonfrequenz von ca. 70 Hz in Schwingung, und sorgt z.B. bei Mucoviszidose Patienten zu einer Sekretmobilisation. Der so beim Spielen entstehende Überdruck öffnet die Bronchien in der Lunge. Der Schleim, der sich in den Lungenbläschen bei Mukoviszidosepatienten ansammelt, kann entweichen und abgehustet werden. Das Spielen trainiert die Bauchatmung. Durch die Vibrationen des Instruments und die besondere Atemtechnik (Zirkulieratmung) wird das Zwerchfell trainiert und gestärkt. Je kräftiger das Zwerchfell, desto besser können z.B. die Patienten mit Atembeschwerden atmen. Da das Didgeridoospiel einen steten Lippen- und Lungendruck erfordert, baut sich der sogenannte PEEP (Positive End Exspiratory Pressure) auf, der, begünstigt durch die starke Rückschwingung der Klangsäule im Didgeridoo, für Lungenpatienten einen günstigen gesundheitlichen Effekt mit sich bringt.
Didgeridoo spielen
Beim Didgeridoo Spielen wird ein Flattern der Lippen gebraucht. Der Luftstrom wird von der Lunge kontrolliert bis in das Instrument geführt. Das entspricht einer tiefen Ausatmung. Die vibrierenden Töne haben eine schleimlösende Wirkung. Der entstehende Ton erzeugt in den Atemwegen eine stetige Luftsäule. Im Didge entsteht durch die Tonerzeugung ein leichter Gegendruck, der die Atemwege offenhält. Die erdigen Töne erzeugen Alphawellen im Gehirn, diese tragen zu tiefer geistiger Entspannung bei.
Stress ist Gift für Lungenpatienten.
Emotional aufrührende Situationen und psychischer Stress erhöhen die Atemfrequenz, das Atmen wird zudem unregelmäßig. Daher sollten z.B. Asthma-Betroffene eine für sich wirksame Entspannungsmethode finden, um den Stress zu reduzieren und das Risiko eines Asthmaanfalls zu senken. Eine hervorragende Methode, sich zu entspannen, ist ein Musikinstrument zu spielen. Durch das Didgeridoo spielen kommt es zu einer Entspannung und gar zu Trance-ähnlichen Zuständen. Mit dem Blasrohr lässt sich Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Auch Raucher profitieren von diesem Instrument. Durch die bessere Belüftung der Lungenflügel bemerken Raucher oft sehr schnell, das der sogenannte Raucherhusten sehr bald nachlässt.
Es wurde nachgewiesen, dass das Didgeridoo gesunde und psychotische Menschen in einen veränderten Bewusstseinszustand und in tiefe Entspannungszustände versetzen kann.
Burn-out Patienten erleben sich häufig als sinnentleert, Freud- und erfolglos; klagen über mangelnden Antrieb, Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit.
Oft zeigten die Patienten auch Magen-, Herz-Kreislauf- oder Rückenbeschwerden.
Diese Patienten sind sehr oft in ihrer angespannten Situation verfangen.
Beim Spiel des Didgeridoos können Anspannungen im Körper gespürt und erfahren, und bald auch losgelassen werden, so dass der Körper wieder als Freund und Ratgeber wiederentdeckt wird.
Ein Weg, der zu Wohlbefinden und Entspannung, Bewusstheit und Genuss führt.
Aufgestaute Emotionen, Hemmungen, Wut werden z.B. lauthals und aus voller Lunge ins Didgeridoo geblasen.
Solche befreienden „Urschreie“ geben ein fantastisches Gefühl von kraftvollem Leben und Atmen, wodurch auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins eintritt.
In der Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern, Behinderten oder Autisten schafft der Klang des Didgeridoos neue Ebenen des Austausches und der Therapie. Ebenso reagieren Schlaganfall-Patienten emotional oft sehr stark auf das Didgeridoospiel. Daher wird es mittlerweile vielfach in der Rhythmisch akustischen Stimulation (RAS) eingesetzt.
Depressive oder in Sinnkrise befindliche Menschen berichten immer wieder von einer klaren Besserung ihrer Befindlichkeit durch das eigene Didgeridoospiel.
In der Klangmassage (der direkten Bespielung eines Körpers oder Körperteiles) kann die intensive Schwingungdes Didgeridoos Verspannungen und Heilprozesse begünstigen.
Das Didgeridoo Spielen zeigt bei Kleinkindern erstaunliche Wirkung. Als Schlaflosigkeitsknacker oder als Wiegelied leistet es hervorragende Arbeit. Innerhalb kürzester Zeit nachdem man mit dem Spielen begonnen hat beruhigen sich Kinder und schlafen anschließend ein.
Durch die komplexe und ungewohnte Atemtechnik beim Didgeridoo trainiert der Spieler die Muskulatur und Bindegewebe insbesondere auch im Halsbereich. Schnarcher und Schlaf-Apnoeiker (sowie ihre vom nächtlichen Geräuschpegel schwer gestressten Lebenspartner) berichten von signifikanten Verbesserungen.
Aktuelle Studie bei COPD
ÒMusiktherapie steigert Wirksamkeit der Lungenrehabilitation
ÒDie in der Zeitschrift Respiratory Medicine veröffentlichte Forschungsarbeit sah Verbesserungen bei den Symptomen, dem psychischen Wohlbefinden und der Lebensqualität verglichen mit Patienten, die nur die Standardrehabilitation allein erhielten ( Singen und Blasinstrumente u.a.)
ÒLouis Armstrong Center of Music and Medicine am Mount Sinai Beth Israel in New York Dez. 2015
Hygiene:
Nach dem Spielen sollte man penibel auf die Hygiene achten, damit man sich nicht mit Bakterien und Keimen iniziert. Das gilt auch für das Didgeridoo:
Nach dem Spielen muss das Mundstück an der Luft trocknen lassen, bevor man das Gerät ein-/oder wegpackt.