Didgeridoo und Schlafapnoe Mit Ur-Tönen gegen das Schnarchen und die Schlafapnoe??Eine attraktive Alternative!Bei Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom sind die Muskeln, welche die oberen Atemwege offen halten, schwächer ausgebildet. Beim Didgeridoo spielen wird genau diese Muskulatur dank der speziellen Atemtechnik stark beansprucht und trainiert.
Viele Patienten empfinden die CPAP Therapie oftmals als belastend und brechen sie nach kurzer Zeit wieder ab. Das Didgeridoo spielen ist eine attraktive Alternative. Denn Didgeridoo ist einfach zu spielen und das Spiel selbst ist entspannend.
Es klingt vielleicht im ersten Moment etwas abenteuerlich und journalistisch, aber es geht zurück auf einen Artikel im British Medical Journal, welches eine ernst zu nehmende Quelle ist.
Studie: British Medical Journal Dezember 2005
Forscher der Universität Zürich und der haben nun im Fachblatt die therapeutische Wirksamkeit des Instruments herausgefunden. Sie konnten zeigen, dass regelmäßiges Didgeridoo-Spielen den Schweregrad des krankhaften Schnarchens deutlich vermindert. Das Instrument, bei dem der Ton durch den Mund erzeugt wird, während der Spieler durch die Nase einatmet, könnte nach Ansicht der Mediziner Patienten zu Gute kommen, bei denen eine konventionelle Behandlung mit nächtlicher Überdruckatmung (CPAP-Therapie) nicht dauerhaft greift. Didgeridoo-Spielen könnte in solchen Fällen "eine attraktive Alternative darstellen.
Auf den Effekt aufmerksam wurden die Forschenden durch den Zürcher Didgeridoo-Lehrer Alex Suarez. Er hatte im Schlaf Probleme mit der Atmung und schlief entsprechend schlecht. Dies besserte sich jedoch, als er anfing Didgeridoo zu spielen. Nach mehreren Monaten schnarchte er deutlich weniger und war auch tagsüber weniger müde. Alex Suarez hatte sein krankhaftes Schnarchen erfolgreich selber therapiert.
Eine Untersuchung im Schlaflabor der Zürcher Höhenklinik Wald bestätigte den Erfolg seiner Methode. Um den Zusammenhang auch wissenschaftlich korrekt nachzuweisen, führte daraufhin das Forschungsteam um Milo Puhan vom Horten Zentrum der Universität Zürich und Otto Brändli von der Züricher Höhenklinik Wald eine randomisierte, kontrollierte Studie durch. Die Wissenschaftler untersuchten, ob sich das Didgeridoo-Spielen tatsächlich auf Folgeerscheinungen des obstruktiven Schlafapnoe- Syndroms wie vermehrte Tagesmüdigkeit und Störung der Schlafpartner auswirke.
Dazu teilten die Forscher 25 Patienten mit leichtem Schlafapnoe-Syndrom nach dem Zufallsprinzip entweder in die Didgeridoo-Gruppe oder eine Kontrollgruppe ein. Nach viermonatigem Spielen zeigten die Didgeridoo-Spieler eine signifikant geringere Tagesmüdigkeit als die Teilnehmer in der Kontrollgruppe. Die Schlafuntersuchungen bestätigten auch objektiv eine Verminderung des Schweregrads des Schlafapnoe-Syndroms. Zusätzlich fühlten sich die Partnerinnen und Partner der Studienteilnehmer deutlich weniger gestört.
Was will man mehr.
Bei Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom sind die Muskeln der oberen Atemwege schwächer ausgebildet, so dass diese im Schlaf kollabieren. Beim Didgeridoo-Spielen wird genau diese Muskulatur dank der speziellen Atemtechnik stark beansprucht und trainiert",
Eine neue Perspektive zur Therapie des Schlafapnoesyndroms?
Es ist keine anerkannte Therapie gemäß den S3-Leitlinien, aber:
vielleicht liegt der besondere Reiz der Therapie in der Musik selbst: Ein Didgeridoo zu spielen ist einerseits relativ einfach, andererseits empfinden viele Menschen die Töne als entspannend und wohltuend. Im Vergleich dazu erscheint die herkömmliche CPAP- Therapie geradezu für manche als Tortur, denn hierbei müssen Patienten nachts eine Maske tragen, über die sie mit Raumluft beatmet werden. Solche dauerhaften Therapien scheitern oft daran, dass sie für die Patienten belastend sind und nach kurzer Zeit wieder abgebrochen werden.
Muss man sich in sein ärztlich verordnetes Therapieschicksal für den Rest seines Lebens fügen? Muss man tatsächlich die CPAP-Schlafapnoetherapie bis zum letzten Atemzug durchführen? Oder darf man ruhig einmal ausbrechen, einmal etwas anderes ausprobieren, neben seiner sicheren Therapie eine Alternative Therapieform in seine Therapie mit einbeziehen??
Diese Behandlung mit dem Didgeridoo ist natürlich kein Standard in die klassische Behandlung der Erkrankung sondern lediglich ein Schritt zu Behandlung. Auch wird es wohl in absehbarer Zeit nicht über die Krankenkasse verschrieben werden.
Aus diesen Untersuchungen der schweizer Arbeitgruppe kann man jedenfalls folgern, dass es sinnvoll ist, bestimmte Teile der Rachenmuskulatur zu trainieren und weiter zu denken, dass es möglicher Weise noch andere Ansätze in dieser Richtung gibt, die hilfreich sein könnten.
Durch ein derartiges "musikalisches Zusammenspiel" der beteiligten Muskelpartien im Hals (Kiefer-,Wangen- und Zungenmuskulatur) kommt es zu einer Säulenkräftigung/ Säulenstraffung des lebenswichtigen Luftkanals. Durch diesen derart dauerhaft trainierten Halsbereich wird einer Schwachstelle oder Funktionseinschränkung aktiv entgegengewirkt.
Ein ungehinderter Luftfluss wird durch die Beseitigung einer Barriere,
statt einer von außen künstlich zugeführten Aufdehnung einer Engstelle (CPAP-Gerät), hergestellt.
Vorsicht!
Achtung Nachmacher:
Menschen mit starken Aussetzern raten die Ärzte unbedingt zur Schlafmaske. Deshalb ist bei Schlafproblemen der Gang ins Schlaflabor angesagt, bevor man mit einer Didgeridootherapie beginnt.