Kapitel Neun

Deutschland lag ausschließlich unter einem klaren Sternenhimmel, der ab und an sich seiner überflüssigen Fussel entledigte und in die Atmosphäre schnuppte, die Nacht war lau und wie geschaffen für romantische Pärchen, Einbrecher und vereinsamte Werbestudio-Moderatoren, die ungeduldig nervend endlich die Frage „Was ist gestreift, fängt mit T an und hört mit iger auf?“[1] telefonisch beantwortet haben wollten. Ein immenser Fischer-Chor von Zillen grirpte unisono von Flensburg bis Garmisch, wie sich irgendwo zwischen Köln und Aachen gemütlich generatorenbrummend eine Gottesanbeterin riesigen Ausmaßes die noch wenig übrigen Meter zu ihrem Fressplatz bewegte, um ihre stählernen Kiefer in Mutter Erde zu schlagen, und in Weimar unterbrach eine Fledermaus ihren Flug, blieb flatternd zwischen einem Zick und Zack ihres Kurses in der Luft stehen und entleerte sich gezielt auf Goethes bronzenes Haupt, echolotete ein für menschliche Ohren nicht wahrnehmbares Kichern in die sonstige Ruhe des Marktplatzes und lufttaumelte weiter dem allein ihr bekannten Ziel[2] entgegen… warte nur, balde …

Kurz nachdem die EU wie ein zu früh aus dem Herd genommenes Soufflé in sich zusammengesunken war, in Altpapiercontainern nach Ersatzwährungen für den Euro gewühlt wurde, die Schweiz die Wiederaufnahme eines gewissen Herrn Ackermann strikt verweigerte, die Wall Street ihrem Namen gerecht wurde, als sie schlichtweg mit acht Meter dicken und 50 Meter hohen Betonwänden abgesperrt wurde, die Akropolis ein neues schönes Fundament in Form einer übergroßen Venusmuschel gleich in der Nachbarschaft von Eiffelturm und Kollosseum auf eigens künstlich geschaffenen Inseln vor der Küste Dubais fand und in deutschen Grundschulen das Erlernen des Mandarin-Alphabets auf den Stundenplan kam, also am 01.04.2014, beschlossen die noch drei verbliebenen Mitgliedsstaaten der UNO: Vatikan, Nordkorea und Las Vegas (in letzteres hatten sich die Broker aller Börsen geflüchtet und einen neuen Staat gegründet), der Welt, die nunmehr in Währungen wie Schneckenhäusern, Muschelschalen, Baumrinden und Kronkorken wenn auch nur noch rudimentären Handel betrieb, nicht nur eine bessere Zukunft, sondern auch eine bessere Vergangenheit zu schenken. Alles, was bisher zum Untergang der westlichen und restlichen Industrieländer, sprich des global vernetzten Geil-ist-Geil-Imperiums (vormals die sogenannten Doppel-G-20-Länder) geführt hatte, gehörte vergessen gemacht. Damit dies auch wirklich durchgeführt werden konnte, mussten logischerweise auch alle Kritiker, die bereits Jahrzehnte vor diesem Kollaps davor gewarnt hatten, vergessen gemacht werden. Was noch vor Erfindung des Internet schier unmöglich gewesen wäre, war jetzt lächerlich einfach durchzuführen: Mittlerweile verfügte jeder Mensch über mindestens einen Zugang zu einem Zooschel Nettwörk. Was also einfacher, als einen Trojaner rund um den Globus zu schicken, der alles, was an Daten vor dem ersten April 2014 abgespeichert war, löschte und durch neue ersetzte, die die Vergangenheit in einem humaneren, intelligenteren, sozialeren, frömmelnden und kapitalismuslosen Licht darstellte. (Auf letzteres Attribut hatte Nordkorea beharrt, man einigte sich dann auf eine katholisch-marxistische Neudeutung, kurz: Kathmandu. Las Vegas drohte zwar mit einem Veto, doch Vatikan und Nordkorea nahmen den Las Vegas-Delegierten kurzerhand die Jetons weg und drohten mit Zwangsrückeinweisung in den mittlerweile entstandenen Wall Street-Bunker). Daß die Weltbevölkerung diese Globalzensur ohne weiteres schlucken würde, darauf konnten sich die Initiatoren verlassen. Jedes Mitglied eines Internetzwerkes hatte sich eh bereits eine virtuelle Identität fernab der Realität geschaffen, so daß man nur noch die Realität dieser Avatare anzupassen brauchte. Und die wenigen Eremiten, die fernab jeglicher Bräking Njuhs[3] ihr bisheriges Dasein in entfernten Himalayatälern, Kleinstoasen der Zahel-Zone oder zwischen Thurn- und Unterhosbach[4] hausend gefristet hatten, hatten auch schon zuvor nichts von den Finanzmarktblähungen des aufgedunsenen Kapitaldarms mitbekommen. Selbst als sich dieser Selbstverdauungstrakt mit einem gewaltigen Furz (Finanz- und Rendite-Zerfall) in dünnflüssigen und sturzbächig schnell davon strömenden Devisenreserven entleerte (man achte auf den gemeinsamen Wortstamm von In-flat-ion und Flat-ulenz), erreichte – wenn überhaupt noch – nur ein laues Windchen die entlegendsten Winkel des Erdballs.[5] Abgesehen davon müffelte es schon immer in Thurn- und Unterhosbach leicht nach Dung.

Besagter Trojaner aber, der der Welt eine rosige Vergangenheit beschied, erreichte nie den Datenträger, der das Manuskript dieses Buches enthielt, da auch der Rechner, an dem dieser Text entstand, nie ans Internet angeschlossen war. Ergo ist alles, was der Leser als Realität wahrzunehmen meint, logischerweise in nichts mehr konform zu dem, was hier geschrieben steht. Da aber die ganze Welt (o. g. Zivilisationsfernabgebiete ausgenommen) die eigene Vergangenheit nicht mehr kennt, wird dementsprechend auch deren Zukunft eine völlig andere sein, als hier geschildert. Aber: Alles, wirklich alles, was hier zu Lesen ist, entspricht der Wahrheit, ist tatsächlich so geschehen und wird auch so geschehen gewesen sein. – Du glaubst mir nicht, lieber Leser? Dann reiche doch bitte dieses Buch an die hübsche vollbusige Brünette hinter Dir weiter. Oder willst Du jetzt mit einem Mal behaupten, die gäbe es auch nicht?

Beginn des zweiten Teils

Bereits der frühe Morgen des darauffolgenden Tages bescherte den Berufspendlern auf der Autobahn zwischen Köln und Aachen aufstauende Wut. Rasch hatten sich Rückstaus bis hin zum ewig überlasteten Kölner Ring, respektive in Gegenrichtung hin zur holländischen und belgischen Grenze gebildet. Da in aller Eile – nachdem jahrelang die neuen Umgehungstrassen des Schwarzweiler-Terrains in kautschukzähen Planfeststellungsverfahren zwischen Naturschutzbehörden, anliegenden Kommunen, Wasserwirtschaftsamt, RRAG, Bürgerinitiativen, Regierungspräsidium, Landesregierung, dem BUND, Greenpeace, Bundesverkehrsministerium, EU-Parlament und last not least der Redaktion der Verkehrssendung Der 7. Sinn (die die bisherige Trasse gern als Verkehrssünder-Vorzeigerennbahn dokumentierte) festgelegt, verschoben, neu beschlossen, wegen einer angeblich gesichteten Wildkatze über den Haufen geworfen und eine neue Trasse mit behindertengerechten Wildbrücken für asthmatische Frischlinge endlich von Land, Bund, EU, der Kirche und dem Dalai Lama abgesegnet worden war - die neue Westautobahn gebaut wurde, war bis zum Sprengungstermin des Tagebaus nicht mehr genügend Zeit gewesen, Zu- und Abbringer an die neue Rennstrecke zu legen, über die man, beispielsweise bei Stau, den Verkehr hätte ableiten können. Doch genau diesen Stau verursachte nun die Sperrung des Autobahnabschnittes, der Schwarzweiler am nächsten tangierte. Da man befürchtete, der umstrittene Tagebauanstich könne eine unkontrollierbare Masse an Demonstranten und zumindest leicht bewaffneten Gegnern anziehen, wurde der Ort des Spektakels großzügig gesperrt. Daß man dadurch eine völlig unkontrollierbare Masse an stinkwütenden Autofahrern geschaffen hatte, wurde in den nachfolgenden Erklärungen zu dem Schwarzweiler-Eklat, der dem Leser noch bevorsteht, von den Verantwortlichen beflissen heruntergeredet. Lediglich den geladenen Gästen zu dem Ereignis – so sie nicht per Luftfahrzeugen reisten – wurden zuvor Karten mit ausgeklügelten Schleichwegen durch Dörfer, Felder und über die Landkarte mäandernde Umwege überreicht, um das Terrain zu erreichen. Wie natürlich auch jedes noch so billige Navigationsgerät noch bessere Schnellverbindungen zu Schwarzweiler beliebig nennen konnte.

Einer, der weder Karte noch ein GPS-Gerät benötigte, um sein Ziel zu erreichen, war Majo. Er und Desideria hatten beschlossen, es noch einmal mit der Wünschelrute zu versuchen. Trotz Majos beharrlichen Insistierens, Desideria möge ihre Ahnung, was an der Sprengstelle ihrer Meinung nach nicht stimmen könne, zu erklären versuchen, war sie über die Neuentdeckung ihrer ganz persönlichen Anstichstelle und Majos Schürftalent auf der esoterischen Ebene in dieser Nacht nicht mehr erreichbar gewesen, dafür um so intensiver auf der erotischen. Da soll noch jemand behaupten, Frauen seien multi-tasking-fähig. (Männer können hingegen können gleichzeitig in der Nase bohren, den Sportteil der Bild lesen, sich am Gemächt kraulen und auf der Toilette sitzend ihre Notdurft verrichten. Das bringt die Evolution zwar auch nicht enorm weiter, aber ließ immerhin den Springer-Verlag entstehen, denn bekanntlich scheißen z. B. Silberrücken – die dem Manne nächsten Artverwandten - aufs Zeitungslesen während des Kackens.)

Dennoch stimmte Desideria, trotz reichlich kalorienverheizter Nacht bereits am frühen Morgen ebenso putzmunter wie Majo, dessen Vorschlag zu, möglichst rasch aufzubrechen und ungestört vor dem Medienansturm und Eintreffen der Gäste das Sprenggebiet nochmals mit der Wünschelrute abzuschreiten. Da Desideria weder über eine lederne Motorrad-Kluft verfügte, noch Majo sie einer Kamikaze-Fahrt auf dem Sozius aussetzen mochte und auch er etwas von Etikette verstand, was das passende blecherne Outfit zu einem Anlaß wie dem weltgrößten Tagebauanstich anbelangt, gönnte er seinem mühsam restaurierten und weltweit einzig noch fahrtüchtigen 11 CV Cabriolet in original beige-bordeauxroter Farbegebung – von dem selbst Citroën nicht einmal mehr wusste, dass es dieses Unikat noch gab – diese Überlandfahrt, die erste seit vielen Monaten, in denen die Limousine einsam unter eine Plane versteckt von längst vergangenen Zeiten träumte, als es noch in unzähligen Gangsterfilmen der 30er Jahre die Hauptrolle in den wildesten Verfolgungsjagden spielen durfte – zumindest hatte Majo diesem Gefährt dies während vieler Bastelstunden suggeriert, nachdem er es vor der Schrottpresse gerettet, das Dach abgeflext, die Karosserie vom Chassis getrennt, es durch einen DS-Unterbau (oh là là, la Déesse!) mit legendärer hydropneumatischer Federung ersetzt, Motor und Getriebe eines Maserati eingebaut, und von einem Sattler ein elektrisch betriebenes Faltstoffverdeck aufgepflanzt bekommen hatte. Kurzum: Der stinknormal schwarze 11 CV, Baujahr 1953, mit ursprünglicher Dreigangsschaltung und einem Wendekreis, der in etwa der dem Krebses in Ausdehnung entsprochen hatte, erfuhr seine Wiedergeburt als extrem wendiges buckelpistentaugliches Asphaltgeschoß, das so manchen im gemütlichen Tempo von 260 km/h überholten Nobelkarosseriefahrer blaßneid an den Randstreifen fahren und ihr Gefährt ohne rückzublicken für immer stehen lassen oder mit wütenden Fußtritten traktieren und alsdann die nächstbeste Tuning-Werkstatt ansteuern ließ, bis ihn eines Tages Majos lichthupend drängelnde Rennisetta überholen sollte. – Aber greifen wir nicht dem Folgeband („Goggo-Girls, noch faster und furioster“) dieses Buches vor.

Nachdem Sonja Robert ein delirium interruptus beschert hatte und Roberts Gehirn zumindest den Wachzustand eines Zombies wieder erlangt hatte, entführte Sonja ihn ins nächstbeste China-Restaurant, dessen Gäste den Verdacht hegten, Robert sei eine lebensgroße Bauchrednerpuppe, dessen Spielerin noch ungeübt in der Führung der künstlichen Gliedmaßen sei. Eigenartigerweise besaß diese Puppe eine wenn auch recht rudimentäre eigene Motorik, nachdem Sonja sie auf einem Stuhl abgelegt und sich ihr gegenüber an einen Tisch gesetzt hatte. Insbesondere die jüngsten Gäste beobachteten neugierig, wie Robert ungelenk die Stäbchen ergriff und sein Bemühen, die von Sonja bestellte Wan Tan Suppe mittels dieser an den Mund zu führen, nach einigen Versuchen aufgab.

»Die blön Chinesen wern völlig unnerschätzt.« kommentierte er sein Scheitern. »Sie hädnn längsss hohle Schdäbchen erfinnen könn!« Der Gang durch die frische Luft zum Restaurant hatte seine Sinne neu benebelt.

Sonja reichte ihm stumm den obligatorischen Porzellanlöffel.

»Damit kannse doch nicht blubbblubbern.« Immerhin, der Zombie erwachte allmählich zum Kind, was die ihn aufmerksam beobachtenden anderen Kinder amüsierte. Was wiederum Sonja nicht entging.

»JetztbenimmdichendlichundißdeineSuppewirwerdenbeobachtet.« zischte sie über den Tisch.

Robert schnappte sich den Löffel, salutierte mit diesem und richtete sich straff auf. »Zu Befehl, Frau Sir! Wenn ich jetzt meine Suppe nicht auslöffle, Wan Tan?«

Sonja schüttelte augenverdrehend den Kopf. Sie begann bereits, Ihren Vorschlag ins Restaurant zu gehen, zu bereuen. Robert schaffte es, seine längst erkaltete Suppe in Rekordtempo auszulöffeln, hob schließlich das Porzellanschälchen an und schlürfte geräuschvoll die letzten Tropfen ein, hinter dem Schälchen einem mit offenem Mund ihn anstarrenden Jungen zuzwinkernd.

»So, Mami, brav leer gemacht. Jetzt will ich Donald Duck süß-sauer.“

Sonja setzte bereits zu einem wütenden Konter an.

»Mama, guck mal, da ist der Mann aus dem Fernsehen, der mit der nackten Tante!« krähte es von einem der Nachbartische.

In rasantem Zoom fokussiert die Kamera auf Sonjas und Roberts Tisch, der sich samt beider Personen zu drehen beginnt, beide schauen sich erschrocken-verwirrt um, das Zischeln und Flüstern aus dem Off steigert sich in ein Raunen, einzelne Wortfetzen wie „unerhört!“, „unverschämt!“ „ungeheuerlich!“ und vieler weiterer „un-s!“ mischen sich in das anschwellende Stimmengewirr, eine hochtourige Trennscheibe frisst sich durch die Saiten eines weißen[6] Bechstein-Flügels, beginnend beim zweigestrichenen gis und endend beim tiefen h, während eine kaukasische Folkloregruppe im Oberton-Gesang einen leeren doppelwandigen 40 000-Liter-Öltank vom CNC-Tower wirft und just bei dessen Aufprallgeräusch[7] an dem jäh stoppenden Tischkarussell die Mutter aller Empörung, die empörteste Über-Mutter, in deren Gesicht Ekel, Entsetzen, Abscheu, Fassungslosigkeit, häßlichster Haß, rasendste Rage, furiose Wut und leichter botoxiner Lippenherpes Filmgeschichte schreibend eingemeißelt steht, sich vor dem immer noch verwirrten Robert aufbaut.

Stille.

Bumm-bumm. Bumm-bumm. Bumm-bumm.

Drei Herz-Schläge, Originalaufnahme durch ein Stethoskop an Vitali Klitsckos Brust vor seinem letzten Fight.

»Daß Sie es überhaupt noch wagen, in die Nähe meiner Kinder zu kommen. Sie perverses Schwein, Sie!«

Und schon fühlte sich Robert jäh aus seinem Stuhl gehebelt, im Fall einen Zimmerbambus mit sich reißend und sich verwundert die linke Wange reibend auf dem Fußboden wieder, während tosender Applaus das Restaurant erfüllte und nach einer Zugabe skandierte, die jedoch wegen verstauchter Hand der ohrfeigenden Mutter ausblieb. Nun wusste auch Robert den Begriff „Schlagzeile“ wörtlich zu deuten.

Bevor aber Robert als Handtuch-Ersatz seine Serviette werfen konnte, stieg die Meisterin des Kümmerns daselbst in den Ring.

Bamm bamm bamm baaaaaaaaaaaaam!

Kaum, daß die bis dato unbekannte Nebendarstellerin sich ihren Bambi für ihre gekonnt dramatische Mimik verdient hatte, sah sie sich bereits in der Hauptrolle in „Die mit der Wolff tanzt“ von Sonja spontan engagiert und sogleich, nachdem diese aufgesprungen, gekonnt über den Tisch gehechtet und mit einer gezielten Rechten ausholend gnadenlos an eine spanische Wand gespielt.

Cut! – Spanische Wand in einem China-Restaurant! Also nee, Kinder, das ist hier ein seriöser Dreh. Also wechselt die Kulisse und dann alles noch mal von vorn und diesmal in slow-motion, und Sonja, bitte könntest du beim Grätschen über den Tisch noch etwas mehr Hintern zeigen? Alles zurück auf Null, Trouble ….. uuuund: Action!

... Kaum, daß die bis dato unbekannte Nebendarstellerin sich ihren Bambus für ihre gekonnt dramatische Mimik verdient hatte ...

CUT! - Wer hat hier was von Bambus gesagt?! Ich meinte, die spanische Wand sollte durch ein fernöstliches Pendant ersetzt werden! - Also noch mal die Sequenz auf Null. Und jetzt bitte mit vollem Einsatz uuuuund: Action!

Kaum, daß die bis dato unbekannte Nebendarstellerin sich ihren Bambi für ihre gekonnt dramatische Mimik verdient hatte, sah sie sich bereits in der Hauptrolle in „Die mit der Wolff tanzt“ von Sonja spontan engagiert und sogleich, nachdem diese aufgesprungen, gekonnt über den Tisch gehechtet und mit einer gezielten Rechten ausholend gnadenlos an die Chinesische Mauer gespielt ...

CUT! CUT! CUT! - Welcher Idiot hat hier 6000 Kilometer Pappmaché hingestellt? Kinder denkt doch mal mit! Die krieg ich nicht mal mit Weitwinkel ins Bild. Ich will irgend einen Raumteiler Made in Hong Kong, ist das denn so schwer zu kapieren? Also das Ganze noch mal und steigt einfach ein, wenn Ihr soweit seid, Kamera ab. Und bitte, Sonja, denk an den Hintern.

Kaum, daß die bis dato unbekannte Nebendarstellerin sich ihren Bambi für ihre gekonnt dramatische Mimik verdient hatte, sah sie sich bereits in der Hauptrolle in „Die mit der Wolff tanzt“ von Sonja spontan engagiert und sogleich, nachdem diese aufgesprungen, gekonnt über den Tisch gehechtet und mit einer gezielten Rechten und mit dem Hintern ausholend gnadenlos an irgend einen Raumteiler Made in Hong Kong gespielt.

Na bitte, warum nicht gleich so - weiter! (Ich leihe mir nie wieder ein Film-Team beim RTL aus!)

Wird fortgesetzt ...

Wie eingangs versprochen, dürfen mir Kritiken jederzeit um die Ohren geschlagen werden. (Lob nehme ich nur nach ausführlicher Rücksprache mit der NSA entgegen.)

MartinSoechting@aol.com

Und wer noch nicht genug hat, hier weitere Seiten des selben Autors:

https://sites.google.com/site/jacarandadnaracaj/

https://sites.google.com/site/kwehrgedacht/

http://enormebrust-lastoderlust.de/

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[1] Antwort: Ein TreppensTeIGER, dem das sonnenbeleuchtete Geländer Schatten auf die Kontur wirft. Ach, was könnte das TV dessen Zuschauer noch mehr verarschen!

[2] Wahrscheinlich Transzielwahnien

[3] Die im übrigen so heißen, da man jedes Mal wieder neu kotzen könnte, was sich darin an Rechtschreibfehlern tummelt.

[4] Unterhosbach wird man vergebens bei Guhgel Örs suchen, landete es zuletzt in der Altkleidersammlung. Thurnhosbach jedoch fristet weiterhin ein in Sportlerkreisen zu wenig beachtetes Dasein, da das in dieser Gemeinde so beliebte Kuhschubsen (ein nordischer und weitaus sportiverer Ableger des Almabtriebs) bisher nicht als olympische Disziplin anerkannt wurde.

[5] Da unser Planet, wie die neuesten Satelittenvermessungen bestätigen, keinesfalls so rund ist, wie es der verstaubte Globus, den wir zur Konfirmation geschenkt bekommen und auf den Sperrmüll zu bringen immer wieder vergessen hatten, vorgaukeln will, sondern eher einer verschrumpelten Kartoffel gleicht, oder einer Ingwerknolle, bzw. der Kartoffelnase eines ingweressenden Walter Mattau, darf ich durchaus von Winkeln schreiben. Immerhin gibt es ja auch den Ort Reit im Winkl, der schon so hieß, als Walter Mattaus Nase noch eine Scheibe war. Bälle und Winkel stehen sonst nur in dem Zusammenhang, in dem Erste in die linke obere Zweite geschossen werden. – Was die meisten Torhüter eben deswegen immer wieder vergessen, weil auch sie von diesem Trojaner manipuliert worden sind. Quod erat demonstrantum!

[6] Die Unschuld der weißen Farbe in Dissonanz zur Spannung der Szene erhöht nur die Dramaturgie des Soundtracks, den Unterschied zu einem schwarzen Flügel hört der Musikkenner sofort heraus. Der handwerklich begabte Audiolaie hingegen sollte seine Flex zunächst in einem Musikhaus seiner Wahl austesten, auch Pianos aus Chinaimporten klingen gelegentlich für die kleine Hausmusik ganz tauglich. Wer jedoch „Zar und Zimmermann“ daheim nachspielen möchte, sollte eine zunftmäßige Zugsäge benutzen.

[7] Allein schon um dieses bisher ungehörte Klangereignis einem breiten Publikum zugänglich zu machen, schreit es geradezu nach einer Verfilmung dieses Buches in Dolby-Surround. Entsprechende Petitionen bitte direkt an MGM senden.