Vorwort

Martin Söchting-Lafère

DAS LOCH

Eine deutsche Satire

©edition hirnwin.de, 1999

in memorandum

Anna Romas

(die bis zuletzt die Veröffentlichung dieses Buches mahnend eingefordert hatte)

Zum Buch:

Am Anfang war nichts zu tun während eines langweiligen Büronachmittages. Der Herr blickte in ein leeres Pernod-Glas, füllte es auf, nahm einen kräftigen Schluck und sprach: „Es werde Loch. Und es ward gesprengt ein Loch in einem Braunkohle-Tagebau. Als aber das Loch ward, ward es gänzlich ohne Boden. (Hierbei schaute der Herr versonnen in sein abermals auf wundersame Weise geleertes Glas.) Und in jenes Loch soll allerlei Unrat hinein geworfen werden, einhundert Jahre lang, bis die Welt neu erblühet und von jeglichem Unrat befreiet sei. Und wenn das Loch seine Aufgabe erfüllet hat, soll es feierlich versiegelt werden. Und siehe, wenn das Loch verschlossen, wird der Himmel sich öffnen. Und das erste Stück Unrat von einst soll gehen hernieder auf den Lochdeckel und dort zerschellen. Und all der andere Unrat soll folgen. - Hehe.“ Der Herr schenkte sich den Rest des Pernods aus seiner Flasche in sein Glas, blickte mich an und sprach: „Und jetzt mache ein Buch daraus, mit einer Reihe aberwitziger Menschlein und einer Menge action, auf daß der Herr Emmerich viele special-effects in den Film zum Buch einbauen kann.“ Und abermals leerte der Herr sein Glas in einem Zug, „Dass issoch ma ne geile Sssdory, finsse nich?“, erhob sich wankend und schwankte aus meinem Büro. Und der Herr ließ mich allein zurück widmete sich seitdem der Erschaffung von Rückspiegeln und Fußmatten für Fahrzeuge der oberen Preisklasse und vergaß bald darauf seine berauschende Erkenntnis.

Zum Autor

Mensch deutsch-französischer Abstammung, gezeugter Bayer, gebürtiger Dortmunder (1959), gelebter Franzose, studierter Kölner, wohnhafter Nordhesse. Eigentlich Industriekaufmann.

Schreibt seit Kindeshänden querbeet aller Genres, spielt Theater, führt Regie und war in der Kommunalpolitik tätig.

Studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Romanistik und Philosophie.

War Rezensent der Europäischen Amateurtheater-Tage in Rudolstadt und belebte einige Jahre lang die Kulturszene seines Landkreises.

Zog sich 2000 aus der Öffentlichkeit zurück ins Privatleben und gönnt sich seitdem in unregelmäßigen Abständen einen literarischen Schluckauf, spielt und schreibt jedoch unermüdlich weiterhin für Bühnenprojekte unterschiedlichster Art.

Mein besonderer Dank gilt meinen Test-Lesern und -Kritikern Esther Falkenstein, Norbert Frensel, Christa und Rainer Helmbrecht, Ingrid Illig, Sabine Kampa, Wendy Kerstan, Elizabeth Kopff, Ann-Christin Ozwirk, Sven Schönherr, Rosel Strunk-Schütz, Christine Tiefel, dem einzig wahren Wornepicht, sowie allen Internetfreunden, die sich in meinen AOL-Chaträumen von meinem Humor nicht haben unterkriegen lassen.

Ebenfalls danke ich Frank Schabacker für dessen philosophisch-phänomenologischen Beiträge einer Loch-Wahrscheinlichkeits-Theorie, wie auch Sonja Wolff für ihre Erlaubnis, ihren Hintern namentlich hier erwähnen zu dürfen.

Darüber hinaus gilt mein herzlicher Dank der von mir geschätzten Autorin Anna Romas für ihre Erstrezension dieses Werkes – dessen Vollendung sie nicht mehr erleben konnte. Unvergessen bleiben sollen die langen Chatabende und -nächte, in denen wir uns gegenseitig literarischen Mut zusprachen.

Nicht minder unerwähnt bleiben sollen alle Mitwirkenden meiner Theatergruppe „Chamäleon“ – allen voran Matthias Heiwig – die über die Jahre hinweg engagiert meine satirischen und kabarettistischen Ausflüge auf der Bühne mit umgesetzt und unterstützt hatten und alle auf ihre Weise mit dazu beitrugen, daß ich selbst das Lachen und Hoffen noch nicht ganz aufgegeben habe. Ebenso erwähnen möchte ich Ebby, Hans und Rolf von der Theatergruppe Morschen, die mich bei der Uraufführung der Satire "Der Staatsfeind" darstellerisch unterstützten, wie auch die Mitwirkenden der Theatergruppe penina vagis für die Uraufführung meines Psychodramas "Verrückt - Du bist Zwei!".

Mein dankendes Erstaunen gilt meinem Publikum, das wider besseren Wissens und reichhaltigen Freizeitangebotes mir während meiner Auftritte und Lesungen über die Jahre treu geblieben ist.

Und Dich, lieber Leser, habe ich eigens dazu auserkoren, exklusiv mit mir eine Reise in die tiefsten ungeahntesten, rätselhaft abstrusen Katakomben des irdischen Seins anzutreten. Sei versichert, es wird das unvergessliche Abenteuer Deines Lebens und Du wirst mir ewig dafür dankend huldigen… sorry, ich meinte eigentlich die hübsche vollbusige Brünette hinter Dir …

Vorwort

In einem Land, in dem ehemalige Taxifahrer und Grundschullehrer zu regierenden Ministern werden, in dem zwei der höchsten Staatsmänner in dubiose Spendenaffären verstrickt sind, das Wahlversprechen einer angehenden Landesministerin nicht einmal die Halbwertzeit von 24 Stunden besitzt, in dem die Rechtschreibung durch richterlichen Erlaß diktiert wird und in dem allabendlich Millionen Bürger vor dem PC sitzen, um sich im Internet gegenseitig zu beleidigen, zu beschimpfen und zu belügen, so sie nicht vor dem TV-Monitor sitzen, um zuzuschauen, wie sich dort Menschen allabendlich in Talk-Shows gegenseitig beleidigen, beschimpfen und belügen, in einem solchen Land dürfte alles Denkbare möglich sein.

Sogar, daß es sich hierbei keinesfalls um eine Bananenrepublik auf einem Dritte-Welt-Kontinent handelt, sondern um eine Nation, in der sich dereinst die Denker dichter drängelten denn je anderswo. Als jedoch in diesem Lande sich die Meinung, Denken sei ein den Konsum heimtückisch zersetzender Virus, der in akuten Fällen sogar in pathologischer Intelligenz enden könne, als vorherrschend durchzusetzen begann, und sich nur wenige einschlägig als solche bekannten Sonderlinge und notorische Außenseiter das zweifelhafte und in der Menge unnütze Privileg einer ausgewogenen fundierten eigenen Meinung leisteten, ließ der mehrheitliche Menschenverstand mehr und mehr via Medienmogule für sich denken und vertraute blind der alle Alltagssituationen beherrschenden Lebensphilosophie eines gewissen Al Bundy. In jene bedenkwürdige Übergangszeit um das Jahr mit den drei Nullen, in der bezeichnenderweise nicht nur zwecks optischer Annäherung gerade Letztere das Sagen, Schalten und Walten in diesem Land der geistig begrenzten Unmöglichkeiten übernommen haben, fällt die auf den folgenden Seiten zu lesende Geschichte, die den Aberwitz des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Alltags jenes Landes, in dem Lehrer zunehmend von ihren Schülern vom Unterricht ausgeschossen werden, nur annähernd authentisch zu verreißen vermag. So mag es auch nicht weiter verwundern, daß sich Ähnlichkeiten mit verstorbenen, lebenden oder noch zu gebärenden Personen rein zufällig ... aufdrängen.

Martin Söchting-Lafère

DAS LOCH

Eine deutsche Satire

©edition hirnwin.de, 1999

in memorandum

Anna Romas

(die bis zuletzt die Veröffentlichung dieses Buches mahnend eingefordert hatte)

Zum Buch:

Am Anfang war nichts zu tun während eines langweiligen Büronachmittages. Der Herr blickte in ein leeres Pernod-Glas, füllte es auf, nahm einen kräftigen Schluck und sprach: „Es werde Loch. Und es ward gesprengt ein Loch in einem Braunkohle-Tagebau. Als aber das Loch ward, ward es gänzlich ohne Boden. (Hierbei schaute der Herr versonnen in sein abermals auf wundersame Weise geleertes Glas.) Und in jenes Loch soll allerlei Unrat hinein geworfen werden, einhundert Jahre lang, bis die Welt neu erblühet und von jeglichem Unrat befreiet sei. Und wenn das Loch seine Aufgabe erfüllet hat, soll es feierlich versiegelt werden. Und siehe, wenn das Loch verschlossen, wird der Himmel sich öffnen. Und das erste Stück Unrat von einst soll gehen hernieder auf den Lochdeckel und dort zerschellen. Und all der andere Unrat soll folgen. - Hehe.“ Der Herr schenkte sich den Rest des Pernods aus seiner Flasche in sein Glas, blickte mich an und sprach: „Und jetzt mache ein Buch daraus, mit einer Reihe aberwitziger Menschlein und einer Menge action, auf daß der Herr Emmerich viele special-effects in den Film zum Buch einbauen kann.“ Und abermals leerte der Herr sein Glas in einem Zug, „Dass issoch ma ne geile Sssdory, finsse nich?“, erhob sich wankend und schwankte aus meinem Büro. Und der Herr ließ mich allein zurück widmete sich seitdem der Erschaffung von Rückspiegeln und Fußmatten für Fahrzeuge der oberen Preisklasse und vergaß bald darauf seine berauschende Erkenntnis.

Zum Autor

Mensch deutsch-französischer Abstammung, gezeugter Bayer, gebürtiger Dortmunder (1959), gelebter Franzose, studierter Kölner, wohnhafter Nordhesse. Eigentlich Industriekaufmann.

Schreibt seit Kindeshänden querbeet aller Genres, spielt Theater, führt Regie und war in der Kommunalpolitik tätig.

Studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Romanistik und Philosophie.

War Rezensent der Europäischen Amateurtheater-Tage in Rudolstadt und belebte einige Jahre lang die Kulturszene seines Landkreises.

Zog sich 2000 aus der Öffentlichkeit zurück ins Privatleben und gönnt sich seitdem in unregelmäßigen Abständen einen literarischen Schluckauf, spielt und schreibt jedoch unermüdlich weiterhin für Bühnenprojekte unterschiedlichster Art.

Mein besonderer Dank gilt meinen Test-Lesern und -Kritikern Esther Falkenstein, Norbert Frensel, Christa und Rainer Helmbrecht, Ingrid Illig, Sabine Kampa, Wendy Kerstan, Elizabeth Kopff, Ann-Christin Ozwirk, Sven Schönherr, Rosel Strunk-Schütz, Christine Tiefel, dem einzig wahren Wornepicht, sowie allen Internetfreunden, die sich in meinen AOL-Chaträumen von meinem Humor nicht haben unterkriegen lassen.

Ebenfalls danke ich Frank Schabacker für dessen philosophisch-phänomenologischen Beiträge einer Loch-Wahrscheinlichkeits-Theorie, wie auch Sonja Wolff für ihre Erlaubnis, ihren Hintern namentlich hier erwähnen zu dürfen.

Darüber hinaus gilt mein herzlicher Dank der von mir geschätzten Autorin Anna Romas für ihre Erstrezension dieses Werkes – dessen Vollendung sie nicht mehr erleben konnte. Unvergessen bleiben sollen die langen Chatabende und -nächte, in denen wir uns gegenseitig literarischen Mut zusprachen.

Nicht minder unerwähnt bleiben sollen alle Mitwirkenden meiner Theatergruppe „Chamäleon“ – allen voran Matthias Heiwig – die über die Jahre hinweg engagiert meine satirischen und kabarettistischen Ausflüge auf der Bühne mit umgesetzt und unterstützt hatten und alle auf ihre Weise mit dazu beitrugen, daß ich selbst das Lachen und Hoffen noch nicht ganz aufgegeben habe. Ebenso erwähnen möchte ich Ebby, Hans und Rolf von der Theatergruppe Morschen, die mich bei der Uraufführung der Satire "Der Staatsfeind" darstellerisch unterstützten, wie auch die Mitwirkenden der Theatergruppe penina vagis für die Uraufführung meines Psychodramas "Verrückt - Du bist Zwei!".

Mein dankendes Erstaunen gilt meinem Publikum, das wider besseren Wissens und reichhaltigen Freizeitangebotes mir während meiner Auftritte und Lesungen über die Jahre treu geblieben ist.

Und Dich, lieber Leser, habe ich eigens dazu auserkoren, exklusiv mit mir eine Reise in die tiefsten ungeahntesten, rätselhaft abstrusen Katakomben des irdischen Seins anzutreten. Sei versichert, es wird das unvergessliche Abenteuer Deines Lebens und Du wirst mir ewig dafür dankend huldigen… sorry, ich meinte eigentlich die hübsche vollbusige Brünette hinter Dir …

Vorwort

In einem Land, in dem ehemalige Taxifahrer und Grundschullehrer zu regierenden Ministern werden, in dem zwei der höchsten Staatsmänner in dubiose Spendenaffären verstrickt sind, das Wahlversprechen einer angehenden Landesministerin nicht einmal die Halbwertzeit von 24 Stunden besitzt, in dem die Rechtschreibung durch richterlichen Erlaß diktiert wird und in dem allabendlich Millionen Bürger vor dem PC sitzen, um sich im Internet gegenseitig zu beleidigen, zu beschimpfen und zu belügen, so sie nicht vor dem TV-Monitor sitzen, um zuzuschauen, wie sich dort Menschen allabendlich in Talk-Shows gegenseitig beleidigen, beschimpfen und belügen, in einem solchen Land dürfte alles Denkbare möglich sein.

Sogar, daß es sich hierbei keinesfalls um eine Bananenrepublik auf einem Dritte-Welt-Kontinent handelt, sondern um eine Nation, in der sich dereinst die Denker dichter drängelten denn je anderswo. Als jedoch in diesem Lande sich die Meinung, Denken sei ein den Konsum heimtückisch zersetzender Virus, der in akuten Fällen sogar in pathologischer Intelligenz enden könne, als vorherrschend durchzusetzen begann, und sich nur wenige einschlägig als solche bekannten Sonderlinge und notorische Außenseiter das zweifelhafte und in der Menge unnütze Privileg einer ausgewogenen fundierten eigenen Meinung leisteten, ließ der mehrheitliche Menschenverstand mehr und mehr via Medienmogule für sich denken und vertraute blind der alle Alltagssituationen beherrschenden Lebensphilosophie eines gewissen Al Bundy. In jene bedenkwürdige Übergangszeit um das Jahr mit den drei Nullen, in der bezeichnenderweise nicht nur zwecks optischer Annäherung gerade Letztere das Sagen, Schalten und Walten in diesem Land der geistig begrenzten Unmöglichkeiten übernommen haben, fällt die auf den folgenden Seiten zu lesende Geschichte, die den Aberwitz des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Alltags jenes Landes, in dem Lehrer zunehmend von ihren Schülern vom Unterricht ausgeschossen werden, nur annähernd authentisch zu verreißen vermag. So mag es auch nicht weiter verwundern, daß sich Ähnlichkeiten mit verstorbenen, lebenden oder noch zu gebärenden Personen rein zufällig ... aufdrängen.