Einleitung:
Tropfsteine gibt es in einer beeindruckenden Vielfalt an Formen und Größen. Jede Art von Tropfstein ist das Ergebnis spezifischer Umweltbedingungen und der chemischen Zusammensetzung des tropfenden Wassers. Hier sind die wichtigsten Arten von Tropfsteinen, die in Höhlen weltweit und in Deutschland vorkommen.
Details:
Stalaktiten:
Aussehen: Stalaktiten hängen wie Eiszapfen von der Höhlendecke. Sie sind oft spitz zulaufend und können von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern lang werden.
Entstehung: Sie bilden sich durch das langsame Herabtropfen von Wasser, das Kalk ablagert. Der Tropfen hinterlässt an der Unterseite des Stalaktiten immer wieder einen dünnen Kalkring, wodurch der Stalaktit in die Länge wächst.
Besondere Formen: „Soda Straws“ sind dünne, hohle Stalaktiten, die wie Trinkhalme aussehen. Sie gehören zu den zerbrechlichsten Tropfsteinen und können sehr lang werden, bevor sie sich zu massiveren Stalaktiten verdicken.
Stalagmiten:
Aussehen: Stalagmiten wachsen vom Höhlenboden nach oben und sind in der Regel dicker und stumpfer als Stalaktiten. Sie entstehen durch das Auftreffen von Wassertropfen, die Kalk am Boden ablagern.
Entstehung: Wenn ein Wassertropfen auf den Boden fällt, verteilt er den Kalk in einem kreisförmigen Muster, das sich mit der Zeit zu einem Stalagmiten aufbaut.
Besondere Formen: Manche Stalagmiten können eine pilzartige Form annehmen, wenn das Wasser gleichmäßig in alle Richtungen verteilt wird. Dies führt zu breiten, flachen Stalagmiten, die wie Tische aussehen.
Säulen:
Aussehen: Säulen entstehen, wenn ein Stalaktit und ein Stalagmit zusammenwachsen und eine durchgehende Verbindung von der Decke bis zum Boden bilden. Sie können beeindruckende Größen erreichen und oft die gesamte Höhle durchziehen.
Entstehung: Der kontinuierliche Tropfprozess führt dazu, dass beide Strukturen aufeinander zuwachsen. Sobald sie sich treffen, bilden sie eine stabile Säule.
Besondere Beispiele: In einigen Höhlen können diese Säulen so groß sein, dass sie ganze Räume strukturieren und das Erscheinungsbild der Höhle prägen.
Sintervorhänge:
Aussehen: Sintervorhänge ähneln dünnen, wellenförmigen Vorhängen, die sich an den Wänden von Höhlen bilden. Sie sind oft durchscheinend und in verschiedenen Farbtönen von Weiß über Gelb bis Rot gefärbt.
Entstehung: Diese Formationen entstehen, wenn kalkhaltiges Wasser an geneigten Oberflächen herabläuft und dabei Kalk ablagert. Die wellenförmige Struktur entsteht durch die langsame Bewegung des Wassers.
Besondere Merkmale: Einige Sintervorhänge sind so dünn, dass sie bei Berührung schwingen oder Geräusche erzeugen, wenn man leicht gegen sie klopft.
Heliktiten:
Aussehen: Heliktiten sind spiralförmige oder in alle Richtungen wachsende Tropfsteine, die scheinbar der Schwerkraft trotzen. Sie sind oft klein und sehr filigran.
Entstehung: Die Entstehung von Heliktiten ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass der Kapillareffekt des Wassers und mikroklimatische Bedingungen eine Rolle spielen.
Besondere Merkmale: Aufgrund ihrer bizarren Formen sind Heliktiten äußerst selten und oft in speziellen Bereichen der Höhle zu finden, wo die Luftzirkulation und das Wasseraufkommen ideal sind.
Sinterbecken und Höhlenperlen:
Sinterbecken: Diese Formationen entstehen durch die Ablagerung von Kalk in flachen Wasserbecken. Die Ränder der Becken wachsen langsam nach oben und bilden kleine, terrassenartige Strukturen.
Höhlenperlen: Diese kugelförmigen Tropfsteine bilden sich in Sinterbecken, wo sich Kalkschichten um einen Kern (wie ein Sandkorn) lagern. Die ständige Bewegung des Wassers sorgt dafür, dass die Perlen ihre runde Form behalten.