Der Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. (VdHK) ist die zentrale Dachorganisation in Deutschland, die sich der Erforschung, Dokumentation und dem Schutz von Höhlen und Karstgebieten widmet. Der Verband wurde 1955 gegründet und vertritt die Interessen von Höhlen- und Karstforschern auf nationaler und internationaler Ebene. Er dient als Schnittstelle zwischen verschiedenen lokalen und regionalen Höhlenforschergruppen und fördert die wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie den Austausch von Forschungsergebnissen.
Der VdHK vereint unter seinem Dach eine Vielzahl von Höhlenvereinen und -gruppen sowie Einzelmitglieder, die sich mit der Erforschung von Höhlen, der Dokumentation von Karstphänomenen und dem Schutz dieser einzigartigen Naturgebiete beschäftigen. Die Aufgaben des Verbands sind vielfältig und umfassen unter anderem:
Förderung der wissenschaftlichen Höhlenforschung: Der Verband unterstützt Forschungsprojekte und organisiert Tagungen, auf denen aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und diskutiert werden.
Schutz von Höhlen und Karstlandschaften: Der VdHK setzt sich für den Erhalt und den Schutz von Höhlen sowie den umliegenden Karstgebieten ein. Dies beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit Behörden und Naturschutzorganisationen.
Öffentlichkeitsarbeit und Bildung: Durch Publikationen, Veranstaltungen und Vorträge trägt der Verband dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Höhlen und Karstgebieten zu stärken und die Allgemeinheit über deren Schutz zu informieren.
Koordination der Mitgliedsvereine: Der VdHK dient als übergreifende Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen regionalen und lokalen Höhlenvereinen und -gruppen.
Der Verband der Deutschen Höhlen- und Karstforscher ist bundesweit organisiert und gliedert sich in verschiedene Landesverbände, die jeweils in ihrer Region die Interessen der Höhlenforscher vertreten. Diese Landesverbände spielen eine entscheidende Rolle bei der Koordination der regionalen Forschungsaktivitäten und der Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Naturschutzorganisationen.
Landesverband Bayern
Der Landesverband Bayern ist einer der größten und aktivsten im VdHK. Bayern ist aufgrund seiner geologischen Vielfalt, insbesondere in den Alpen und im Fränkischen Jura, ein bedeutendes Gebiet für die Höhlen- und Karstforschung. Der Landesverband koordiniert zahlreiche Forschungsprojekte, wie die Vermessung und Dokumentation von Höhlen, die Untersuchung von Karstquellen und die Erforschung der Biodiversität in diesen besonderen Lebensräumen. Zudem arbeitet der Verband eng mit Naturschutzbehörden zusammen, um den Schutz der Höhlen und ihrer Umgebung sicherzustellen. Bayern ist bekannt für seine großen und komplexen Höhlensysteme wie die Schellenberger Eishöhle und die Wendelsteinhöhle, die sowohl wissenschaftlich als auch touristisch von großer Bedeutung sind.
Landesverband Baden-Württemberg
Auch die Mitgliedsvereine des Landesverband Baden-Württemberg sind sehr aktiv und widmet sich vor allem der Erforschung der zahlreichen Karstgebiete der Schwäbischen Alb. Diese Region ist reich an Karsterscheinungen, wie Dolinen, Trockentälern und unterirdischen Flusssystemen. Der Verband koordiniert und unterstützt die umfangreichen Forschungs- und Dokumentationsarbeiten der jeweiligen Vereine, um die Höhlen in diesem Gebiet zu erforschen und zu kartieren. Baden-Württemberg ist zudem bekannt für einige der längsten und tiefsten Höhlen Deutschlands, wie das Blauhöhlensystem oder die Falkensteiner Höhle. Der Landesverband fördert den wissenschaftlichen Austausch und organisiert regelmäßig Tagungen und Exkursionen, die der Weiterbildung und Vernetzung der Höhlenforscher dienen.
Neben Bayern und Baden-Württemberg gibt es weitere Landesverbände, die sich auf die spezifischen geologischen Gegebenheiten und Forschungsinteressen ihrer Regionen konzentrieren. Dazu gehören unter anderem die Landesverbände in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen. Jeder dieser Verbände trägt durch seine Arbeit zur Gesamtforschung in Deutschland bei und bietet eine Plattform für lokale Forscher und Interessierte, um sich zu vernetzen und gemeinsame Projekte durchzuführen.
IG Speleo Donau-Ries
Obwohl die IG Speleo Donau-Ries eine freie Interessengemeinschaft ist, die weder als Verein eingetragen noch rechtsverbindlich organisiert ist, sind die meisten der Forscher, die sich dieser Gemeinschaft angeschlossen haben, in einem Verein organisiert, der einem der Landesverbände angehört und somit auch dem übergeordneten Dachverband unterstellt ist.