Jesus Christus ist nicht in die Welt gekommen, um uns zu richten (Johannes 3:16-18). Denn obwohl das Alte Testament uns sagt, dass der Herr kommen und die Völker richten würde (Psalm 98:8-9; Jesaja 51:5), aber auf welche Art es geschehen wird, das hat der weise Gott in Christus verborgen (Sprüche 25:2; Kolosser 2:3). Jesus richtete die Völker nicht sofort, wie die Juden von einem messianischen König erwarteten.
Das sagte Jesus zu den Pharisäern:
Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. (...) Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt. (Johannes 8:15-16. 26)
Während seines ganzen Lebens verließ sich Jesus beim Richten der Menschen stets ständig auf Gott. Wenn er also mit seinen Worten richtete, tat er das nicht allein, sondern durch den wahren Gott. Seine Lehre war als ein Reden mit Vollmacht erkennbar (Matthäus 7:28-29; Johannes 7:46), denn was er sagte, war nicht von ihm selbst gesprochen (Johannes 14:10). Jesus identifizierte seine Rede mit dem Wort Gottes, das diejenigen, die ihn verwarfen, am letzten Tag richten würde, weil er es sagte:
wenn jemand meine Worte hört und nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu erretten. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; (Johannes 12:47-49)
Jesus hat immer getan, was der Vater ihm befohlen hat (Johannes 14:31), und gesagt, was er von Gott gehört hat (Johannes 8:40-44). Er hat ihn ständig befragt und auf ihn gehört, weil er genau wusste, dass nur Gott allein immer weiß, was das Beste für alle Menschen ist, auch für die Toten und die Ungeborenen. Denn Jesus ist für uns gekommen, um uns zum Vater zu bringen (Johannes 14:6; 1. Timotheus 2:5-6; Epheser 2:18; 1. Johannes 2:1-2), nicht um sein eigenes irdisches Reich in dieser Welt zu verwirklichen, wo andere ihm als Herrscher dienen (Markus 10:45). Er widerstand (Jakobus 4:7) und wollte nicht auf den Vater der Lüge hören, der selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an (2. Korinther 11:14), und der versuchte, Jesu Gedanken auf sich selbst zu lenken, indem er ihn darauf hinwies, was er als Sohn Gottes in dieser Welt tun und empfangen könnte (Matthäus 4:1-11). Jesus blieb nicht nur in seinem Herzen rein, sondern sündigte auch nicht in Gedanken. Denn trotz seiner körperlichen Schwäche (Matthäus 26:41; Römer 8:3) richtete er seine Gedanken in der Versuchung ständig im Licht des Wortes, so dass er sich kontinuierlich der Führung Gottes unterwarf. Aus diesem Grund ließ Gott Jesus nie allein (Johannes 8:29, 16:32), denn er hörte immer auf seinen Vater und blieb ihm trotz seiner Leiden bis zum Ende treu.
Doch wie der erste Mensch (2. Korinther 11:3), so werden auch wir versucht und sündigen, wenn wir nicht unseren Schöpfer fragen (Psalm 139:23-24) und auf den Vater des Lichts hören, der wirklich alle unsere Bedürfnisse kennt (Jakobus 1:13-17).
Die Sünde macht uns blind, weil sie uns von einem gottgefälligen Leben entfremdet (Epheser 4:17-19) und letztlich unser Verderben in der Finsternis verursacht (Jakobus 1:14-15), denn sie trennt uns von der Quelle des Lebens, durch die wir im Licht wandeln können (Psalm 36:10). Aber Gott hat niemals Gefallen am Tod des Menschen (Hesekiel 18:23, 33:10-11. 18-20), sondern er will, dass wir uns von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu ihm bekehren (Apostelgeschichte 26:18). Gott hat Gefallen an Gnade schenken und nicht verdammen (Micha 7:18-19), denn er will nicht, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle umkehren (2. Petrus 3:9; 1. Timotheus 2:4). Deshalb hat Gott, der in einem unzugänglichen Licht bewohnt (1. Timotheus 6:16), den Sohn als Licht in die Welt gesandt (Johannes 12:46), um die Sünden wegzunehmen (1. Timotheus 1:15; 1. Johannes 3:5).
Jesus kam, um die Werke des Teufels zu vernichten (1. Johannes 3:8), nicht um das Leben der Menschen zu verlieren. Jesus ist nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern zum Gericht er kam in diese Welt.
Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun aber, da ihr sagt: Wir sehen, bleibt eure Sünde. (Johannes 9:39-41)
Jesus ist für diejenigen gekommen, die sind froh, dass Gott ihre Sünden offenbaren wird (Lukas 19:1-10). Denn es gibt keinen selbstgefälligen Menschen, der nicht von Gott für seine bösen Taten gerichtet wird, egal wie gerecht er sich auch halten mag, aber jedem gottesfürchtigen Menschen wird vergeben, wenn er Buße tut, egal wie schwerwiegend seine Sünden sind (Lukas 18:9-14; 1. Johannes 1:8-10). Diejenigen aber, die nicht glauben, tun Böses und wollen ihre Verblendung nicht sehen, weil sie ihre Sünden nicht im Licht sehen wollen, und sind deshalb schon unter der Verdammnis wegen der Bosheit ihrer verfinsterten Herzen. Johannes schreibt:
Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind. (Johannes 3:19-21)
Gott hat seinen Sohn gesandt, damit wir uns nicht vor ihm verstecken (Hebräer 4:13), auch wenn unser Herz uns verurteilt und wir sehen, wie viel Sünde wir haben (Lukas 7:36-50). Ein gottesfürchtiger Mensch weiß, dass er mit seinen Sünden vor einem heiligen Gott nicht bestehen kann (Psalm 90:7-8, 130:3-4; Lukas 5:8-10) und dass er die Strafe erhält, die seine Taten verdienen (Lukas 23:39-43). Denn Gott kann nichts verborgen bleiben (Jeremia 16:17; Psalm 69:6), denn er sieht alles und weiß alles (Sprüche 5:21; 1. Johannes 3:20; Psalm 139:4-6. 16-17). Er kennt nicht nur unsere Taten, sondern auch unsere Absichten und jeden unserer Gedanken (Hebräer 4:12-13), und doch möchte er uns so lange zu sich ziehen, wie er in uns Reue und Liebe zu ihm wecken kann. Denn alle Sünde ist letztlich gegen Gott, und er ist gerecht, wenn er redet, und sein Urteil ist berechtigt (Psalm 51:5-6). Im Hebräerbrief steht:
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; (Hebräer 1:1-2)
Gott wusste im Voraus, dass die Mehrheit sich nicht über das Kommen Jesu freuen würde, weil sie eine Lüge mehr liebt als den, der sie retten will. Er wusste, dass er genauso behandelt werden würde wie die gesandten Propheten (1. Thessalonicher 2:15; Apostelgeschichte 7:52), und doch sendet er seinen Sohn, das Leben (Johannes 14:6, 11:25-26; 1. Johannes 1:2) und das wahrhaftige Licht (Johannes 1:1-5. 9. 14), durch den er die Welt geschaffen hat, um ein letztes Mal durch ihn zu uns zu sprechen soll.
Denn weil die, die in Jerusalem wohnen, und ihre Obersten diesen nicht erkannten, haben sie auch die Stimmen der Propheten erfüllt, die jeden Sabbat gelesen werden, indem sie ihn verurteilten. Und obschon sie keine Todesschuld fanden, baten sie Pilatus, dass er umgebracht würde. (Apostelgeschichte 13:27-28)
Das Leben Jesu bezeugte, dass die Werke der Welt böse sind (Johannes 7:7). Sie hatten seine Worte gehört und seine Werke gesehen (Johannes 10:37-38), aber sie waren nicht bereit, sich selbst zu prüfen. Dennoch wollten sie ihr eigenes Leben nicht aufgeben, um dem Licht der Welt (Johannes 1:9, 8:12, 9:5, 12:35-36. 46) zu folgen. Der Betrug der Sünde verhärtete ihre Herzen, und die Finsternis verblendete ihren Verstand (2. Korinther 4:4), so dass sie den Herrn der Herrlichkeit wegen ihrer Blindheit nicht erkennen konnten (1. Korinther 2:8). Mit ungläubigem und bösem Herzen haben sie Gott ohne Ursache gehasst (Johannes 15:22-25), und statt sich selbst zu beurteilen, blähten sie sich selbstgerecht auf und verurteilten Jesus.
Sie töteten den Gerechten, der gekommen war, um uns zu erretten (Matthäus 18:11), und Jesus widersteht ihnen nicht (Jakobus 5:6; Apostelgeschichte 2:23). Obwohl er zu Unrecht gelitten, drohte er nicht, sondern vertraute sich im Gebet dem allmächtigen Herrn Gott an (Offenbarung 16:7), der gerecht richtet (1. Petrus 2:19-23). „Obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte“ (Hebräer 5:7-9). Er ertrug es demütig unter die Gesetzlosen gerechnet worden (Markus 15:28), und zeigte uns so den Weg, den wir mit ihm in dieser Welt wandeln müssen (Philipper 2:5-8). Er kam als demütiger Diener, nicht mit souveräner Macht zu bestrafen. Deshalb rief Jesus nicht die Legionen Engel an (Matthäus 26:52-54), sondern seinen Vater, der ihn im Gebet darauf vorbereitete, die Demütigung des Leidens zu ertragen. Er wusste, dass er wie in jeder Versuchung auch in dieser letzten Prüfung nur mit Gott allein bestehen konnte (1. Korinther 10:13).
Es ist Gottes Wille, dass auch wir Jesus auf diesem Weg der Demut und des Dienstes folgen (Johannes 13:13-17) und an ihn glauben, der uns von aller Ungerechtigkeit reinigt (Johannes 8:31-36; 1. Johannes 1:9), dass wir ein ihm wohlgefälliges Leben in voller Gottseligkeit führen, mit guten Werken aus reinem Herzen (1. Petrus 1:17), und dass wir durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfangen (Lukas 24:45-47; Apostelgeschichte 10:42-43). Er ist barmherzig, deshalb möchte er dem Sünder verzeihen und ihn nicht bestrafen. Jesaja schreibt:
Und darum wird der HERR zögern, euch gnädig zu sein; und darum wird er sich erheben, bis er sich über euch erbarmt; denn der HERR ist ein Gott des Gerichts. Glückselig alle, die auf ihn harren! (Jesaja 30:18)
Denn er hat die Macht, uns unsere Sünden wegzunehmen, uns alles und jedes zu vergeben (Lukas 5:17-26), wenn wir Gott fürchten. Im Buch der Psalmen steht:
Doch bei dir ist Vergebung, damit du gefürchtet werdest. (Psalm 130:4)
Denn es ist die Ehre des heiligen Gottes, wenn er uns aus seiner Gnade vergibt und uns gerecht macht (Johannes 5:41-44). Deshalb ist es ihm wohlgefällig, wenn wir uns mit zerbrochenem Herzen in Reue an ihn wenden (Psalm 34:18-19, 51:19; Jesaja 66:2).
Wenn wir Einsicht erlangen und uns von unseren Sünden abwenden (Jesaja 55:7; Hesekiel 18:27-28), wird er unsere Sünden bedingungslos auslöschen (Psalm 103:8-13; Jesaja 43:25, 44:22). Denn so ist unser Gott, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes (2. Korinther 1:3), der immer bereit ist, um seines heiligen Namens willen zu vergeben (Psalm 25:11, 79:9, 109:21, 143:11; Jeremia 14:7). Denen, die ihm gehorchen, gab Gott den Heiligen Geist (Apostelgeschichte 5:30-32), der unsere Sünden offenbart, wenn wir sündigen, damit unser liebevoller Vater in Jesus sie wegnimmt (Lukas 11:13; 1. Johannes 3:5), denn er ist gut und will uns reinigen (1. Johannes 1:5-2:2), damit wir ewige Leben erhalten (Römer 6:22). Paulus schreibt:
Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. (2. Korinther 7:1)
Denn er will, dass wir viel Frucht bringen zu seiner Ehre (Johannes 15:7-8), nicht nur, dass wir uns mit ihm auf den Weg begann.
Jesus ist nicht von der Welt, wie auch seine Jünger nicht von der Welt sind (Johannes 17:13-16). Sein Reich ist kein irdisches Reich, sondern ein geistliches Reich (Johannes 4:23-24, 18:33-37), Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist (Römer 14:17-18). Jesus hat die Welt geistlich überwunden, d. h. durch Glauben in Demut (Johannes 16:33), und so können auch wir nur auf diese Weise überwinden (1. Johannes 5:4), selbst wenn wir durch viel Trübsal gehen müssen, um hineinzukommen (Apostelgeschichte 14:22).
Obwohl der Böse und die Weltbeherrscher der Finsternis bis zum Jüngsten Gericht gefangen gehalten (Judas 1:6) und entwaffnet worden sind (Kolosser 2:15), schmiedet der Teufel immer noch Ränke, um uns zu verschlingen (Epheser 6:10-12; 1. Petrus 5:8-9), das heißt, um uns in der Gefangenschaft der Sünde sterben zu lassen. Aber Gott hat ein Licht in unseren Herzen geleuchtet (2. Korinther 4:6), das die Dunkelheit niemals überwinden kann! Im Buch der Psalmen heißt es:
Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken? (Psalm 27:1)
Der Fürst dieser Welt ist bereits gerichtet (Johannes 12:27-32, 16:7-11), und Satans Absichten sind uns nicht mehr unbekannt (2. Korinther 2:5-11). Gottes Absichten sind anders, denn er ist kein Wohlgefallen an der Bestrafung haben, sondern uns durch den Heiligen Geist zur Umkehr führen, wenn er sieht, dass wir sündigen. Er will uns um des Namens unseres Herrn Jesus Christus willen vergeben (1. Johannes 2:1-2) und uns heilen (Sprüche 28:13; Psalm 32:1-11), also wird er uns zurechtweisen zu unserem Besten.
„Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt.“ Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtiger und scheuten sie; sollen wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben? Denn jene zwar züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind. (Hebräer 12:6-11)
Gott will unser Inneres Tag für Tag erneuern und heiligen. Wer dies aber verachtet (1. Thessalonicher 4:7-8), verhärtet sich und kann so nicht zur Umkehr gelangen. Wenn er gegen den Heiligen Geist lästert, wird denen nie vergeben (Markus 3:28-29), und das ist die Verdammnis, das Verbleiben in der Sünde, getrennt von Gottes Liebe für immer. Denn das ewige Gericht kann in dieser Welt bereits Realität werden, ebenso wie das ewige Leben (Johannes 5:24, 6:47. 54; 1. Johannes 5:11). Johannes schreibt:
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3:36 - Neue Genfer Übersetzung)
Wer Jesus nicht gehorcht und in Sünde lebt, ist durch sich selbst verurteilt (Titus 3:10-11). Wer gegen den Heiligen Geist sündigt, entgeht ebenso wenig der ewigen Verdammnis wie ein Christ, der die große Gnade der Erlösung, das ewige Leben, verliert (Johannes 15:6; Hebräer 3:12-13, 6:4-6; Galater 5:4; 1. Timotheus 4:1; 2. Petrus 2:20-22; Epheser 4:30; 1. Thessalonicher 5:19). Der Hebräer sagt:
wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache, ich will vergelten“, spricht der Herr. Und wiederum: „Der Herr wird sein Volk richten.“ Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (Hebräer 10:29-31)
Gott kann „die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, damit sie bestraft werden“ (2. Petrus 2:9). Dann wird Gott, der unsere Herzen wägt (Sprüche 24:12), uns alle richten, nicht nach unseren formalen Taten, sondern nach unseren Taten des Herzens durch Christus Jesus (Matthäus 16:27; Römer 2:6-8; 1. Petrus 1:17; Offenbarung 20:11-13, 22:12), „der Lebende und Tote richten wird“ (2. Timotheus 4:1).
Denn Gott hat das Gericht endgültig Jesus übertragen (Hesekiel 21:32; Apostelgeschichte 17:30-31) und ihn zum gerechten Richter gemacht (2. Timotheus 4:8; Apostelgeschichte 10:42), zum Erben aller Dinge, um beim letzten Gericht, wenn er wiederkommt, alle Menschen gerecht zu richten. Jesus sagte:
Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, (...) und er hat ihm Gewalt gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selbst aus tun; so, wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Johannes 5:22. 27-30)
Jesus erklärte seinen Jüngern auch, dass die Gerechten und die Bösen bis zum letzten Gericht in dieser Welt zusammenleben werden (Matthäus 13:24-30. 36-43), wenn Gott die Welt richten wird. Denn das Gericht ist Gottes, der gerecht und unparteiisch richtet. Deshalb kann nur er uns vor dem Gericht bewahren. Gott ist sowohl gerecht als auch gnädig (Psalm 116:5). Er allein hat die Macht, Sünden zu vergeben (Markus 2:1-12). Barmherzig ist unser Gott, der die Sünde vergibt und uns nicht vernichten will, denn auch wenn er nicht jedem vergibt, ist er ein vergebender Gott, dessen Geduld lang ist und dessen Liebe und Treue groß sind (Psalm 86:5. 15). Deshalb hat Jesus uns das auch gelehrt (Lukas 10:25-37). Lukas schreibt:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden. (Lukas 6:36-37)
Jesus warnt uns vor dem heuchlerischen und verurteilenden Geist der Pharisäer (Johannes 9:14-34; Lukas 12:1, 6:37), vor dem gnadenlosen Urteil (Lukas 9:51-56) und davor, denen, die gegen uns sündigen, stets zu vergeben (Lukas 11:2-4). Jakobus schreibt:
Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der keine Barmherzigkeit geübt hat. Die Barmherzigkeit rühmt sich gegen das Gericht. (Jakobus 2:13)
Denn wenn auch niemand sich selbst seine Sünden vergeben kann, so muss doch derjenige, der Jesus nachfolgt, denen, die gegen ihn sündigen, immer von Herzen vergeben, egal wie schwer sie gegen ihn sündigen. Denn wenn Gott uns bedingungslos vergibt, wenn wir zur Umkehr kommen, dann müssen wir dasselbe tun und immer eine liebevolle, gute Einstellung und einen vergebenden Geist gegenüber anderen haben. Weil Gott uns befähigt, zu vergeben, ohne eine Genugtuung zu erwarten. Doch wo diese Bereitschaft fehlt, vergibt Gott nicht (Matthäus 6:12. 14-15, 18:21-35). Markus schreibt:
Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Vergehungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Vergehungen nicht vergeben. (Markus 11:25-26)
Der Heilige Geist führt uns nicht nur zur Buße, sondern befähigt uns auch, andere zu beurteilen, ob sie Buße getan haben (Johannes 20:22-23). Und wer seine Sünden nicht bereuen will, den verurteilen wir nicht, sondern wir beurteilen ihn, indem wir keine Gemeinschaft mit ihm haben, und im Licht des Wortes überlassen wir das Urteil Gott (1. Korinther 5:1-13). Denn wenn wir Vergebung der Sünden versprechen würden und in Gemeinschaft mit ihm sind, wären wir seiner Sünden teilhaftig werden. Die Vergebung der Sünden erfordert ein zerbrochenes Herz, einen zerschlagenen Geist und Respekt vor Gottes Worten (Psalm 34:18-19, 51:19; Jesaja 66:2). Gott verlangt von uns ein reines Herz, nicht formale Taten. Paulus schreibt:
Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, (1. Timotheus 1:5)
Aber es hat immer welche gegeben und wird immer welche geben, die die Wahrheit verdrehen. Gott hat auch vorausgesehen, dass das Christentum wie bei den Juden (Jesaja 29:13-14) zu einer heuchlerischen Religion werden würde und dass es zum Abfall kommen würde (2. Thessalonicher 2:3-4. 8-12). Sie bekennen mit dem Mund ihren Glauben an Jesus und rechtfertigen sich mit formalen Werken, aber ihr Herz ist weit von ihm entfernt (Matthäus 7:21-23, 8:11-12; Johannes 16:2-3). Jesus sagte, dass heuchlerische religiöse Lehrer ein schwereres Gericht erleben werden (Matthäus 23:14; Markus 12:38-40), und alle, die sich in religiöser Falschheit wohlfühlen, werden gerichtet. Viele bezeichnen sich als Christen, als Anhänger Jesu, und einige warten sehnsüchtig auf seine baldige Rückkehr so, dass sie kennen sogar den genauen oder ungefähren Zeitpunkt seiner Wiederkunft. Diesen Zeitpunkt aber hat der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt (Apostelgeschichte 1:6-7), und deshalb kennt er ihn allein (Matthäus 24:36, 25:13). Es wäre eine Sünde, darüber irgendeine Vorhersage zu machen. Denn nur Gott kann wissen, was in den Herzen der Milliarden von Menschen wohnt, die überall auf der Welt ständig geboren werden (Jeremia 17:9-10). Denn der Plan der Erlösung wurde und wird vom allmächtigen Gott durch seine Verheißungen im Laufe der Geschichte der Menschheit so erfüllt, dass den Willen jedes einzelnen Menschen zu berücksichtigen, der auf der Erde geboren wird. Der Hebräer sagt:
Denn ihr habt Ausharren nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt. Denn noch eine ganz kleine Zeit, und „der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.“ (Hebräer 10:36-37)
Die Wiederkunft Jesu war für die ersten Christen nahe und ist auch für uns nahe, denn sie ist die letzte, unmittelbar bevorstehende Verheißung Gottes, auf deren Erfüllung wir nun geduldig warten, denn Jakobus schreibt:
Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackerbauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und den Spätregen empfängt. Habt auch ihr Geduld, befestigt eure Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen. (Jakobus 5,7-8)
Als Nachfolger Jesu wollen wir jederzeit bereit sein, unseren Herrn mit einem durch die Gnade gestärkten Herzen und einem geheiligten und untadeligen Leben zu empfangen (Hebräer 13:9; 1. Thessalonicher 3:13), wann immer der Tag des Gerichts für uns kommt. Johannes schreibt:
Hierin ist die Liebe mit uns vollendet worden, damit wir Freimütigkeit haben an dem Tag des Gerichts, dass, wie er ist, auch wir sind in dieser Welt. (1. Johannes 4:17)