Gottes Gnade und Gabe auf viele reichlich ausgewirkt durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus. (Römer 5:15)
Der Gott aller Gnade hat in seiner großen Liebe seinen Sohn gesandt, "damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese in Christus Jesus" (Epheser 2:7), der voller Gnade war. Johannes schreibt:
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit. ... Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Johannes 1:14.16-17)
Jesus ist als Licht gekommen (Johannes 12:46), um die Wahrheit zu bezeugen (Johannes 18:37) und die Werke des Teufels zu zerstören (1. Johannes 3:8). Denn er ist gekommen zum Gericht (Johannes 9:39) und um Sünder zu erretten (1. Timotheus 1:15; 1. Johannes 3:5), damit wir Leben haben (Johannes 10:10), und um uns zu retten (Matthäus 18:11), um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben (Matthäus 20:28) ... Jesus hat das Kreuz ertragen (Hebräer 12:2), um für alle zu sterben. Im Hebräerbrief steht:
Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt – so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte. Denn es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen. (Hebräer 2:9-10)
Über Christus wurde bereits im Alten Testament prophezeit (Lukas 24:25-27), und deshalb wusste Jesus aus der Heiligen Schrift, dass er durch Leiden und Tod, nämlich den Tod am Kreuz, verherrlicht werden würde, und auch Gott bereitete ihn darauf vor (Lukas 9:28-31; Markus 9:9-13). Jesus wusste auch sehr gut, dass er gerade gekommen war, um sein Leben für alle zu geben, sogar durch einen qualvollen Tod, und dass, wenn nötig, Gottes Güte und unendliche Gnade auf uns so ausgegossen werden würde.
Jesus aber antwortet ihnen und spricht: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen. Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme ergangen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. (Dies aber sagte er, andeutend, welchen Todes er sterben sollte.) Die Volksmenge nun antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen? (Johannes 12:23-34)
Selbst Petrus verstand damals nicht, warum der Sohn Gottes sterben musste und wie und in welchem Sinne der Tod Jesu Gottes Wille sein konnte:
Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir nicht widerfahren! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist. (Matthäus 16:21-23)
Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? (Johannes 18:11)
Petrus fürchtete Jesus und wollte ihn in seiner eigenen Kraft beschützen. Er ignorierte jedoch Gottes Weisheit und Macht.
Nur von außen betrachtet wurde Jesus verraten, verleugnet, gegeißelt, gefoltert, gekreuzigt, getötet... Aber so wie Jesus die Essenz seines Kommens und seines gesamten Lebens nicht auf diese Weise interpretierte, interpretierte er auch die Essenz seines Todes nicht auf diese Weise. Jesus sprach von sich selbst als absolute Autorität zu seinen Zuhörern und behauptete nichts Geringeres, als dass wir ohne ihn nichts tun könnten (Johannes 15:4-5) und ohne ihn sterben würden, denn Jesus sagte:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. (Johannes 6:47-58)
Den Leib Jesu zu essen und sein Blut zu trinken (Vers 54) bedeutet, an ihn zu glauben (Vers 47), das heißt, Gemeinschaft mit ihm zu haben. Sein Leib und sein Blut sind in diesem Sinne wahre Nahrung durch den Glauben zum ewigen Leben, so wie es der Geist Gottes ist, der durch das Wort Christi lebendig macht, wie es Christus selbst gesagt hat:
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben (Johannes 6:53)
Der Sohn ist unter uns gekommen und Mensch geworden, um sein Leben hinzugebe. Er hat zu Beginn seines Werkes die Zwölf auserwählt, aber einer von ihnen ist verloren gegangen (Johannes 6:70-71, 17:12). Als das jüdische Passahfest bevorstand und Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war und er in die Hände von Sündern überliefert werden würde, weil Judas ihn verraten würde, sagte er zu ihm: 'Was du tust, tue schnell!' (Matthäus 26:45-46; Johannes 13:1-2. 18-19. 21-33) Nachdem Judas gegangen war, wollte Jesus seinen Jüngern noch viele Dinge sagen, die sie erst später verstehen würden, und so wollte er sie darauf vorbereiten, dass sie das, was geschehen würde, ertragen könnten. Andererseits war für die Jünger bei diesem jüdischen Fest, das ein Fest der Rettung, des Schutzes und der Befreiung, das Passahlamm Jesus selbst: das Lamm Gottes, unser Retter, Beschützer und Befreier, wie es von Jesaja und Johannes dem Täufer prophezeit wurde (Jesaja 53:4-7; Johannes 1:29-36), und so wird dieses Mahl von nun an als solches in Erinnerung bleiben. Paulus schreibt:
... der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (1. Korinther 11:23-26)
Denn auch durch seinen Tod hat Jesus sich selbst, buchstäblich seinen Leib und sein Blut für uns hingegeben, damit wir versöhnt und gerechtfertigt und so vor dem Verderben, das diese Welt erwartet, bewahrt werden (1. Korinther 11:31-32). Denn Jesus hat sich unschuldig Gott geopfert (Hebräer 9:14), um uns von der Knechtschaft der Sünde zu befreien.
Obwohl sie mehrmals versuchten, Jesus zu ergreifen, gelang es ihnen nicht (Johannes 7:30, 8:20). Auch im Garten Gethsemane hätte er sich seiner Gefangennahme entziehen können. Er hätte einfach beschließen können, nicht dorthin zu gehen, denn er kannte die Absichten von Judas und wusste schon lange bevor er nach Jerusalem hinaufging, was über ihn kommen würde (Johannes 6:64, 18:4; Lukas 18:31-34). Er hätte sich selbst retten können, aber er suchte nicht seinen eigenen Willen (Johannes 6:38), sondern war entschlossen, weiterhin Gottes Willen zu erfüllen
und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! (Lukas 22:42)
Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. (Matthäus 26:42)
Jesus war sich völlig bewusst, dass Gott alle Macht hatte, ihn aus dem Plan der bösen Menschen zu befreien (Jeremia 32:17, 26-27; Lukas 1:37). Schon als Kind hatten sie versucht, ihn zu töten, aber Gott auf übernatürliche Weise (im Traum – Matthäus 2:12-20) intervenierte. Deshalb konnte er sich unmittelbar vor seiner Gefangennahme an seinen Vater wenden, um nach Möglichkeit keinen schmerzhaften Tod zu vermeiden:
Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Markus 14:36)
Vielleicht hat Gott schon auch damals in den Traum der Frau des Pilatus eingegriffen (Matthäus 27:19), aber sicher nicht so, dass er sie vor Leiden und einem gewaltsamen Tod bewahrt hätte, indem er seinen Sohn aus dieser bösen Welt herausgerissen hätte. Paulus schreibt:
Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat – wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? (Römer 8:32)
Jesus hätte die Armeen der Engel anrufen können (Matthäus 26:52-54), aber auch das tat er nicht, sondern wählte wie immer die Demut vor Gott und einen dienenden Geist, weil er seinen Vater liebte und ihm unaufhörlich gehorchte. Jesus sagte:
Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir; aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf, lasst uns von hier weggehen! (Johannes 14:30-31)
Jesus suchte nicht das, was für ihn leichter, einfacher, bequemer wäre ... aber er suchte auch nicht den Tod oder das Leiden, das mit großen Qualen und Schmerzen verbunden ist. Es wäre Sünde, wenn er das getan hätte! Doch je mehr sich seine Aufgabe dem Ende zuneigte, desto klarer wurde ihm, dass er als Diener Gottes einen gewaltsamen Tod würde sterben müssen. Obwohl weder er noch der Vater dies initiiert hatten, war er, als seine Stunde kam (Johannes 13:1, 17:1-5), bereit, sich dem Hass zu stellen. Sie verleugneten, lieferten aus und töteten den Heiligen und Gerechten, der souveräne Autorität über unser Leben hat: "den Urheber des Lebens" (Apostelgeschichte 3:13-15). Dennoch blieb Gott die ganze Zeit über der Herr der Ereignisse, so dass Jesus zwar dem Tod hingegeben wurde (Matthäus 26:59, 27:1; 1. Petrus 3:18), d. h. Gott ließ es zu, dass er getötet wurde (Apostelgeschichte 2:23), aber während der ganzen Zeit seines Leidens war ihm sein Vater in besonderer Weise nahe und hat ihn von den Toten auferweckt. Paulus schreibt:
Jesus unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. (Römer 4:25)
Der Tod Jesu war kein passiver Selbstmord, aber es war auch nicht nur ein Märtyrertod. Er hat Macht, die keiner von uns hat. Denn wir haben unser Leben von Gott erhalten, und nur Gott hat das Recht und die Macht, darüber zu verfügen (Matthäus 10:28). Aber Jesus hat das Leben in sich selbst (Johannes 5:26), und deshalb hat er die Macht, sein Leben zu geben und es wiederzunehmen, um seinen Auftrag als Erlöser zu erfüllen. Wie er selbst sagte:
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. (Johannes 10:17-18)
Durch sein Leiden und Sterben hat Jesus in Wirklichkeit ein gemeinsames Schicksal angenommen, das heißt, er hat sich mit allen Menschen identifiziert. Aber er hat die Folgen der Sünde in aller Unschuld und Reinheit erfahren (Hebräer 9:14) und so die Macht des Todes gebrochen (2. Timotheus 1:10). Jesus hat sein sündloses Leben bis zu seinem Tod am Kreuz hingegeben und damit ständig dem Gebot Gottes gehorcht, den Fürsten dieser Welt unwirksam zu machen (Johannes 14:30-31). Im Hebräerbrief steht:
Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. (Hebräer 2:14-15)
Auch wenn der Tod Jesu im Wesentlichen von Menschen verursacht wurde, ist er nicht nur deshalb gestorben, weil er auf böse Weise getötet wurde (2. Korinther 5:14-15). Das Kreuz ist nicht nur ein Zeugnis dafür, dass er zu Unrecht ermordet wurde und dass diese Welt ständig gegen Gott ist. Der erlösende Tod und die Auferstehung Jesu sind ein Zeugnis dafür, dass er der wahre Gott ist, der Herr aller, der uns wirklich und vollständig von unseren Sünden befreien kann. Denn es war unmöglich, dass der Urheber des Lebens vom Tod gefangen gehalten wurde, und deshalb konnte sein Leib die Verwesung nicht sehen (Apostelgeschichte 2:24-27, 13:32-37). Paulus schreibt:
Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden: um zu herrschen sowohl über Tote als auch über Lebende. (Römer 14:9)
Jesus hat es ertragen, gefoltert zu werden und sich als Übeltäter zu Unrecht hinrichten zu lassen. Er nahm bereitwillig die lebenszerstörenden Folgen der Sünde auf sich, um uns ewiges Leben zu schenken. Er starb für uns (1. Thessalonicher 5:10), gab sein Leben für Sünder (Johannes 10:11. 15), um Leben zu retten - die größte und tiefste Manifestation von Gottes Gnade und Liebe ist (Johannes 15:13). Paulus schreibt:
Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen könnte vielleicht noch jemand zu sterben wagen. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn. Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. (Römer 5:6-10)
Der allmächtige Gott ist Liebe, deshalb tut er immer das Beste für uns, obwohl er das traurige Schicksal der Menschheit im Voraus kennt, das Schicksal, dass die Mehrheit nicht ewig mit ihm leben wird (Matthäus 7:13-14, 22:14; Lukas 12:32, 13:22-24, 18:8). Gott wusste im Voraus, dass sein Sohn getötet werden würde, und er hat dies seinen Propheten verkündet. Petrus schreibt:
eine Errettung, über welche die Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade euch gegenüber geweissagt haben, forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte (1. Petrus 1:10-11)
Der Tod Jesu war Gottes Plan in dem Sinne, dass er das Böse in Gutes verwandelte, wie er es im Fall von Joseph im Alten Testament tat (1. Mose 50:15-20). Denn Gott, und nur er, ist in der Lage, alles zum Guten zu wenden. Paulus schreibt:
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)
Gott hat mit seiner vollkommenen Liebe das Böse bloßgestellt und öffentlich beschämt (Kolosser 2:15) und damit gezeigt, dass seine hingebungsvolle, selbstlose Liebe, die sich in Jesus Christus offenbart, keine Grenzen hat (Römer 8:35-39), und dass es nur eine Hindernisse für seine unendliche Gnade gibt: unsere Sünden nicht bekennen (Jesaja 59:1-2). Denn Gott ruft auch uns durch den Tod Jesu zur Umkehr auf, damit er uns durch die Kraft seiner Gnade in neue Menschen verwandeln kann. Paulus schreibt:
Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus. (Römer 6:3-11)
Durch seine Gnade kann Gott uns die Kraft durch den Tod Jesu geben, mit Jesus für uns selbst zu sterben (Johannes 12:24-26) und nicht länger der Sünde zu dienen. "Allein sein Tod" erlöst uns jedoch nicht, denn ohne das gehorsame, heilige Leben und die Auferstehung Jesu würde sein Tod für uns seine wahre Bedeutung verlieren, nämlich die befreiende und lebensspendende Kraft Gottes. Obwohl die Lebenshingabe Jesu in seinem Tod am Kreuz während seines Leidens ihren Höhepunkt erreichte, umfasst sie dennoch sein ganzes Lebenswerk. Im Hebräerbrief steht:
Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns auch: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden (Hebräer 7:26)
Wir sind erlöst durch das gehorsame und hingebungsvolle Leben Jesu bis zum Tod am Kreuz, das heißt durch ihn, durch seine Gnade, durch den Glauben, durch sein Wort, durch das Kreuz, durch seinen Leib, durch das Opfer seines Leibes, durch seine Erlösung, durch sein Blut, durch seine Wunden, durch seinen Tod... die Bibel drückt dies auf viele verschiedene Arten aus und berücksichtigt dabei unterschiedliche Aspekte. Paulus schreibt:
Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen (Kolosser 1:19-22)
Jesus war bereit, die Folgen der Sünde auch durch seinen Tod zu erfahren und so die Bosheit der Sünder ganz auf sich zu tragen. Wegen seiner Gottesfurcht wurde er erhört: Gott hat ihn vom Tod errettet! (Hebräer 5:7) Er ist nun bereit, die Lebenden und die Toten zu richten (Apostelgeschichte 10:42). Im Hebräerbrief steht:
Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung. (Hebräer 9:27-28)
Die einzige Grundlage für unsere Erlösung kann nur die freie Gnade Gottes in seinem Sohn sein (Epheser 2:4-9; Römer 3:24; Apostelgeschichte 15:11). So wie es damals im Leben und Sterben Jesu war, so ist es auch heute Gottes Wille für uns, dass Gottes sich selbst hingebungsvolle Liebe und unerschöpfliche Gnade uns unaufhörlich unterstützt, ganz gleich, in welcher schwierigen Situation wir uns befinden.
Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen sollen dich rühmen. (Psalm 63:4 - Schlachter 2000)
Durch den gekreuzigten Christus sterben wir unseren Sünden und weltlichen Ambitionen, damit der auferstandene Christus in uns lebt (Galater 6:14, 2:20), der uns Vergebung der Sünden, Gnade und einen tiefen Frieden in Gottes Liebe schenkt, den uns nichts und niemand, nicht einmal der Tod, nehmen kann (Römer 8:35-39). Durch Gottes Gnade können wir in unserem Glauben wachsen und geläutert werden, um Gott und unsere Brüder und Schwestern immer tiefer mit einem reinen, hingebungsvollen Herzen zu lieben und uns um das Gute gegenüber allen Menschen zu bemühen. Paulus schreibt:
Denn die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringend für alle Menschen, und unterweist uns, damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken. (Titus 2:11-14)