Raus aus der Hartz4-Gesellschaft
Das Arbeitsministerium kann noch nicht einmal sagen, wie viele Menschen mit Totalsanktion Lebensmittelgutscheine erhielten. Katja Kipping von der Partei DIE LINKE, sagte dazu, laut ND: „Das Bundesministerium von Andrea Nahles weiß nichts über die Folgen des zutiefst grundrechtswidrigen Akts der Totalsanktionierung. Ihr scheint das Schicksal der Betroffenen vollkommen egal zu sein.“ Die Botschaft der Bundesregierung lautet: Wer sich dem Terror der Jobcenter entzieht, der kann auch auf der Straße krepieren.
Es geht nicht nur darum, dass das »Grundeinkommen« eine interessante Idee ist, sondern dass das himmelschreiende Unrecht der etablierten Parteien ein Ende findet.
Hartz4 hat das Vertrauen in die politische Verwaltung vergiftet.
Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass das »Establishment« für die Gestaltung der heutigen Gesellschaften kompetent genug ist. - Denn schon zu lange werden die Probleme vor sich hergeschoben: Austeritätspolitik, Armut, Schere zwischen Arm und Reich, Finanzkrise.
Braucht es in der digitalen Arbeitswelt ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Weil im Bereich der Geringqualifizierung der Bedarf nach Arbeitskräften gering ist, dementsprechend viele Bewerber auf wenig Stellen kommen. Dementsprechend sind die Löhne schlecht. Da wurde jetzt auch schon mit Mindestlohn praktisch gegengesteuert. Aber trotzdem, der Druck in diesem Bereich ist groß und wird finanziell noch größer.
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14:30
[Kleine Zusammenfassung]
Eigentlich geht es uns allen immer besser, aber nicht alle profitieren davon.
Die Analyse der heutigen Probleme führt zu der Erkenntnis: Umverteilung ist notwendig. - Wie soll dies nun gestaltet werden?
Wie wird der Reichtum verteilt, wie wird der Reichtum erwirtschaftet. - Wie verteilt man so um, dass immer noch Anreize bestehen, zu wirtschaften, und trotzdem ein »sozialer Ausgleich« zustande kommt.
Heute sind die Anreize arbeiten zu gehen, aus einer Arbeitslosigkeit heraus, zunächst erstmal gering, weil der Einkommensunterschied zum Arbeitslosengeld oft nur minimal ist.
Wie schaffen wir jetzt den kulturellen Wandel, dass wir uns nicht mehr alle über »Arbeit« definieren.
Es wird so sein, dass immer größere Teile der Bevölkerung nicht von Erwerbsarbeit leben können. Deshalb ist ein Grundeinkommen unvermeidlich.
38:00
[Bei der Beschreibung von Hartz4 fehlt aber, dass es sich dabei um »Zwangsarbeit« handelt. - Schade, dass das »vergessen« wurde.]
Als alternative Modelle zum Grundeinkommen wird die »Arbeitszeitverkürzung« genannt. - Aber »staatlich angeordnete Arbeitszeitverkürzungen« wären eher eine extreme Wertschöpfungverhinderungsmaßnahme. - Die Idee, »Wir haben jetzt eine Menge an Arbeit, und die verteilen wir jetzt innerhalb der Bevölkerung.«, so funktioniert das einfach nicht.
42:00
FAZIT:
[Ein insgesamt sehr guter Beitrag zum »Grundeinkommen«.]
Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass in Beiträgen zum bGE, das Hartz4-Sanktionsystem nicht als »Zwangsarbeit« dargestellt wird.
Warum nicht?
Es gibt verschiedene Gründe. - Einmal, dass die Autoren selbst von Hartz4 nie betroffen waren, also auch nicht »wissen«, was da konkret abläuft. Aber da diese Sachverhalte ständig im Internet beschrieben werden, könnten die Diskutanten es trotzdem »wissen«, dass hier die Menschenrechte und Menschenwürde verletzt werden, durch die Sanktionspraxis der Jobcenter. - Warum erwähnen sie es dann nicht?
Es könnte auch eine Scheu sein, den »Merkel-Staat« anzugreifen, und hinter der Maske der freundlich dreinblickenden Politica, eine häßliche Fratze zu entdecken. - Der Merkel-Staat passt nicht zur Demokratie. - Wie sollen wir aber dann diesen politischen Zustand nennen? - Der Schock wäre groß. Aber wenn wir baldige Veränderungen wollen, müssen wir auch das uns eingestehen. - Die Verhältnisse heute, sind schon lange nicht mehr »rechtmäßig«.