Walter Werneburg 

Leben und Werk


Leben und Werk     100 Jahre     Das künstlerische Schaffen

Walter Werneburg, 1970


Jubiläumsband 2022

Walter Werneburg (1922 bis 1999), der Vater des Dichters Joachim Werneburg, wurde in Oppershausen bei Mühlhausen (Thüringen) geboren, studierte von 1939 bis 1941 an der Kunstgewerbeschule und von 1949 bis 1951 an der Landesschule für angewandte Kunst in Erfurt, arbeitete von 1951 bis 1959 als Kunsterzieher und von 1959 bis 1980 als Lehrer am Pädagogischen Institut bzw. an der Pädagogischen Hochschule Erfurt im Bereich Kunsterziehung. Von 1964 bis 1965 absolvierte er ein externes Studium an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

In früheren Arbeiten ging es Walter Werneburg um eine unmittelbare Naturdarstellung. Otto Knöpfer war sein Lehrer, Otto Paetz und Franz Markau zählten zu den Anregern. Die hohe Kunst der Aquarellmalerei entwickelte Walter Werneburg zur Vollendung. An der Pädagogischen Hochschule Erfurt leitete er die Ausbildung der Studenten im Tiefdruckverfahren, was sich produktiv auch auf die eigene künstlerische Arbeit auswirkte. Variantenreich experimentierte er mit dieser Technik, nutzte das Mittel des Hell-Dunkel-Kontrastes, übersteigerte die Linearität und spielte mit den Möglichkeiten des Farbdrucks.

Die künstlerische Zusammenarbeit zwischen Walter Werneburg und seinem Sohn Joachim begann im Jahre 1979. Es entstand parallel ein umfangreiches graphisches und dichterisches Werk (21 Zyklen), das, allgemein gesprochen, die Stellung des Menschen im Kosmos behandelt, sein Verhältnis zu Steinen, Pflanzen und zur Tier­welt. Andere Zyklen thematisierten mit Hilfe archäologischen Materials aus der Frühgeschichte Mitteleuropas die Herkunft unseres Volkes.

Neben eigenen Ausstellungen in Ostrava (Tschechien), Banská Bystrica (Slowakei), Kołobrzeg (Polen) sowie in Erfurt, Schleusingen, Eisenach, Mühlhausen, Torgelow, Unterwellenborn, Sömmerda und Oppershausen nahm Walter Werneburg auch an der VII. Kunstausstellung der DDR in Dresden teil.

Seit September 2021 befindet sich der umfangreiche künstlerische Nachlaß im Museum der Universität Tübingen (Graphische Sammlung am Kunsthistorischen Institut). Im Universitätsarchiv (UAT) sind Dokumente zu seinem Leben aufbewahrt (siehe: Archivportal-D).