Wir sind die neuen Zeitzeugen, für andere Schüler:innen.
Von Schüler:innen, für Schüler:innen. Nicht Lehrer zum Schüler. Das Tagebuch ist in unserer Sprache geschrieben. Das Projekt hat Schnittstellen zur historischen Bildung, Erinnerungskultur und soll über die Themen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aufklären und sensibilisieren, mit dem Ziel, Ausgrenzung vorzubeugen.
Wir wollen mit unserer Arbeit zu den Tagebüchern, mit den Filmen auf YouTube und unserer Seite auf Instagram, Gleichaltrige in unserer Sprache aufklären und Wissenslücken füllen. Viel zu oberflächlich werden Themen wie der Nationalsozialismus mit seinen Verbrechen und insbesondere die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland im Unterricht behandelt. Einige aus unserer Projektgruppe, die nicht die Möglichkeit hatten einen höheren Schulabschluss als die Hauptschule zu erreichen, haben teilweise noch nie etwas von einer Diktatur gehört, geschweige denn wissen sie was das ist. Diesen Problemen nehmen wir uns an, arbeiten Geschichte auf und diskutieren in den Lesungen und auf Instagram mit jungen Menschen in unserem Alter auf der ganzen Welt.
Gegen das Vergessen!
Mit der achten Ausgabe des Tagebuch der Gefühle unter dem Titel "Positive Auslese. Die Geschichte vom Lebensborn" geht das Projekt einen bedeutenden Schritt in Richtung Inklusion und Teilhabe: Zum ersten Mal erscheint ein Tagebuch der Gefühle in Leichter Sprache.
Ergänzt wird das gedruckte Buch durch eine barrierearme Hörversion und handgezeichnete Erklärkarten („Erklärlis“). Die „Erklärlis“ erklären zentrale Begriffe und Themen des Nationalsozialismus mit einfachen Texten und Bildern, die von Mitgliedern der Projektgruppe selbst gestaltet wurden. Die Karten sind mit Braille-Schrift versehen, sodass auch blinde und sehbehinderte Menschen die Inhalte unmittelbar erfassen können.
Das Tagebuch entstand in enger Kooperation mit Schüler:innen des Landesbildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte „Hermann von Helmholtz“ sowie dem Büro für Leichte Sprache „Wir verstehen uns“ der Lebenshilfe Mansfelder Land e. V.
Die öffentliche Präsentation fand am 27. Oktober 2025 im Landesbildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz" statt.
© Paul Fiedler
Am 09. Oktober 2025 jährt sich der rechtsterroristische Anschlag von 2019 in Halle und Wiedersdorf. Die Projektgruppe „Tagebuch der Gefühle“ führt anlässlich dieses Gedenktages ihre im vergangenen Jahr gestartete Ausstellungsreihe unter dem Titel „Wo warst Du?“ weiter. Diese Frage stellte die Projektgruppe über 1.000 Menschen, die ihre Erinnerungen und Gedanken zum Anschlag niederschrieben.
Ausgewählte Stimmen werden ab 09. Oktober in drei Ausstellungen an folgenden Standorten zu sehen sein: Mehrgenerationenhaus "Pusteblume" in Halle-Neustadt, Kirchengemeinde St. Briccius in Trotha und in der SBH Nordost GmbH Halle (Saale) in Halles Osten.
Im Konzentrationslager Sachsenhausen mussten einige Häftlinge im sogenannten "Schuhläufer-Kommando" arbeiten. Dort testeten sie neue Schuhe. Was harmlos klingt, war in Wahrheit sehr schlimm: Die Häftlinge mussten jeden Tag etwa 40 Kilometer marschieren – oft in Schuhen, die ihnen nicht passten. Viele brachen dabei völlig erschöpft zusammen, manche starben.
Jugendliche aus unserer Projektgruppe haben zu dieser fast unbekannten Zwangsarbeit geforscht. Aus ihren Ergebnissen entstand ein Comic, den sie selbst gestaltet haben. Er erzählt die Geschichte des Zwangsarbeiters Joop Snep und seines Vaters.
Der Comic, der im Jahr 2024 bereits beim Internationalen Comic-Wettbewerb für Jugendliche des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ausgezeichnet wurde, wird bis 16. November 2025 im Stadtmuseum Halle zu sehen sein. Das Museum ist von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Wie erklärt man schwere Themen so, dass wirklich jeder und jede mitkommt? Ganz einfach: Man lässt die, die es betrifft, selbst mitreden! In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schüler des Landesbildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte "Hermann von Helmholtz" entwickeln wir derzeit Unterrichtsbroschüren in Leichter Sprache.
Mit dieser Projektidee unter dem Titel „Positive AUSlese“ gewannen wir beim Ideenwettbewerb REVIERPIONIER 2025.
© Staatskanzlei/Gecko.1
Seit 2011 nahmen über 250 Menschen zwischen 14 und 27 Jahren in ihrer Freizeit am Projekt "Tagebuch der Gefühle" teil – Menschen ohne und mit Schulabschluss, in Ausbildung, im Studium, im Berufsleben. Die Projektgruppe ist so vielfältig wie die Themen, mit denen sich das Projekt beschäftigt.
Auf unserer neuen Unterseite lernst Du die Menschen hinter dem Projekt in Kurzportraits kennen.
© Paul Fiedler
Am 17.11.2024 fand der alljährliche Volkstrauertag statt. Am Volkstrauertrag wir den Opfern von Gewalt und Krieg aller Nationen gedacht. Wir wurden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingeladen. Dort hatten wir die Möglichkeit unser Projekt und Ansätze für eine inklusive und nachhaltige Auseinandersetzung mit der Geschichte vorzustellen.
Am 09. Oktober 2024 jährte sich der rechtsterroristische Anschlag von 2019 in Halle und Wiedersdorf zum fünften Mal.
Die Projektgruppe „Tagebuch der Gefühle“ veröffentlichte anlässlich dieses Tages eine Ausstellungsreihe unter dem Titel „Wo warst Du?“. Diese Frage stellten die Projektteilnehmenden über 1.000 Menschen, die ihre Erinnerungen und Gedanken zum Anschlag niederschrieben.
Diese Stimmen sind seit 09. September in zehn Nebenausstellungen im gesamten Stadtgebiet zu sehen.
Vom 05. bis 09. Oktober 2024 wurden sie zudem in einer multimedialen, interaktiven und barrierearmen Ausstellung in der Volkshochschule Halle ausgestellt. Mehrere Veranstaltungsformate ergänzten die Ausstellung.
Die Projektgruppe möchte ein kollektives Erinnern fördern und den Stellenwert eines demokratischen und solidarischen Miteinanders hervorheben.
Im Rahmen eines studentischen Projektes entstand die Reportage "Geschichte erfühlbar machen – Das Projekt 'Tagebuch der Gefühle'". Neben persönlichen Eindrücken vom Projekt, kommen auch Projektleiter Andreas Dose und der langjährige Projektteilnehmer Jonas Bohous zu Wort. Der Podcast hat eine Gesamtlänge von 09:20 Minuten.
Am 13.11.2022 fand der alljährliche Volkstrauertag statt. Am Volkstrauertrag wir den Opfern von Gewalt und Krieg aller Nationen gedacht. Wir wurden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingeladen. Dort hatten wir die Möglichkeit unser Projekt vorzustellen und auf die Bedeutung einer an Individuen geknüpfte Erinnerungskultur hinzuweisen.
Das Projekt "Tagebuch der Gefühle" feiert zehn Jahre Projektarbeit. Besuchen Sie passend dazu eine Sonderausstellung im halleschen Stadtmuseum. Sie erzählt die Geschichte eines Bildungsprojektes, das sich gegen Antisemitismus und jegliche Form des Hasses positioniert und zugleich die Geschichte einer bunt gemischten Gruppe. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 09. Juli 2023 im Stadtmuseum Halle (Saale).