Tagebuch der Gefühle 8: "Positive Auslese:
Die Geschichte vom Lebensborn"
in Leichter Sprache
Die Geschichte vom Lebensborn"
in Leichter Sprache
Seit 14 Jahren bringt das Projekt „Tagebuch der Gefühle“ Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Lebensbereichen zusammen.
Ziel ist es, Geschichte verständlich und zugänglich für alle zu machen.
Denn der Zugang zu historischen Themen ist oft schwierig: Fachbegriffe, komplexe Satzstrukturen oder kleine Schrift erschweren vielen Menschen das Verständnis. Gerade die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist jedoch zentral für das gesellschaftliche Erinnern und demokratisches Bewusstsein.
Mit der achten Ausgabe des Tagebuch der Gefühle unter dem Titel "Positive Auslese. Die Geschichte vom Lebensborn" geht das Projekt einen bedeutenden Schritt in Richtung Inklusion und Teilhabe: Zum ersten Mal erscheint ein Tagebuch der Gefühle in Leichter Sprache.
Der achte Teil beschäftigt sich mit dem Lebensborn. Das war ein Verein der Schutzstaffel (SS), der 1935 gegründet wurde. Sein Ziel war es, nach der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus mehr Kinder zu bekommen, die als „arisch“ oder „guten Blutes“ galten. In speziellen Heimen wurden solche Frauen und ihre Kinder unterstützt. Gleichzeitig wurden während des Krieges Kinder aus besetzten Ländern ihren Familien weggenommen und nach Deutschland gebracht, um sie „einzudeutschen“.
„In der Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Schüler:innen haben wir gemerkt, dass unsere bisherigen Tagebücher nicht alle erreichen“, sagt Andreas Dose, Projektleiter des „Tagebuch der Gefühle“. „Das neue Buch soll Barrieren abbauen und zeigen, dass Erinnern und Verstehen für alle möglich ist.“
Katja Knabe, Lehrerin für Deutsch und Geschichte am Landesbildungszentrum, sieht in dem neuen Tagebuch großes Potenzial für den Unterricht: „Das Tagebuch eignet sich hervorragend für die schulische Arbeit. Es ermöglicht jungen Menschen mit und ohne Behinderung, sich auf Augenhöhe mit der Geschichte auseinanderzusetzen und selbst aktiv damit zu arbeiten.“
Das Tagebuch entstand in enger Kooperation mit Schüler:innen des Landesbildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte „Hermann von Helmholtz“ sowie dem Büro für Leichte Sprache „Wir verstehen uns“ der Lebenshilfe Mansfelder Land e. V.
Das inklusive Tagebuch "Positive Auslese. Die Geschichte vom Lebensborn" erscheint in gedruckter Form und als digitale Ausgabe. Es ist in Leichter Sprache geschrieben. Das Buch enthält Bilder, Zeichnungen und zusätzliche Erklärseiten, die wichtige Begriffe einfach darstellen. Dadurch eignet es sich besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten, für junge Leserinnen und Leser sowie für alle, die einen barrierearmen Zugang zum Thema suchen.
Die barrierearme Hörversion des Tagebuch "Positive Auslese. Die Geschichte vom Lebensborn" macht das inklusive Buch auch akustisch erlebbar. Der Text in Leichter Sprache wird klar und gut verständlich gesprochen. Geräuscharme Audios, kurze Kapitel und klare Struktur unterstützen ein angenehmes Hören. Die Hörfassung eignet sich für Menschen mit Sehbehinderungen, für Personen, die lieber hören als lesen, und für alle, die einen einfachen und barrierearmen Zugang zum Thema wünschen.
Die handgezeichneten Erklärkarten ("Erklärlis") ergänzen das inklusive Buch mit leicht verständlichen Erklärungen zu zentralen Begriffen und Themen des Nationalsozialismus. Jede Karte verbindet einfache Texte mit klaren, selbst gestalteten Bildern. Entwickelt wurden die „Erklärlis“ von Mitgliedern der Projektgruppe. Zusätzlich sind alle Karten mit Braille-Schrift versehen, sodass auch blinde und sehbehinderte Menschen die Inhalte direkt erfassen können.
Das Tagebuch in Leichter Sprache, die barrierearme Hörversion und die handgezeichneten Erklärkarten ("Erklärlis") werden bald auch gemeinsam in einer kompakten Box erhältlich sein. Sie eignet sich ideal für Bildungsorte, inklusive Einrichtungen, Bibliotheken und alle, die das gesamte Angebot in einem Set nutzen möchten.
Die Box kann dann auf Bestellung gekauft werden. Der Preis deckt die Kosten für die Herstellung im Büro für Leichte Sprache „Wir verstehen uns“ der Lebenshilfe Mansfelder Land e. V.