Bild: Anwesen Georg Baumgartner
Unsere Ortschaft Straß stellt sich heute als ein schöner und gepflegter Ort dar.
Beim Wettbewerb ,,Unser Dorf soll schöner werden" erreichte das Dorf immer wieder hervorragende Plätze.
Die nördlich der Straße, auf einer kleinen Anhöhe gelegene, ehemals von einer Friedhofmauer umgebene Kirche dürfte in ihren heutigen Ausmaßen zur Zeit der Spätgotik (um 1450) entstanden sein, in ihrem Ursprung aber weiter zurückreichen, was durch systematische Bodenuntersuchungen zu klären wäre.
So fand sich 1959 anlässlich der Trockenlegung des durchfeuchteten Mauerwerks im Inneren der Kirche, nahe dem Eingang, eine Begräbnisstätte, die auf den Friedhof einer kleineren Vorgängerkirche hinweist. Über Bau und Ausstattung der Kirche sind nahezu keine Archivalien vorhanden; die Kirchenrechnungen beginnen erst mit dem Jahre 1751 und erweisen sich zudem als sehr lückenhaft. Der Grundriss der 1749 unter Verwendung des vorhandenen Baubestandes wesentlich veränderten Kirche weist noch den auf den spätgotischen Vorgängerbau zurückgehenden Dreiachtel-Chorschluss auf. Auch der Außensockel an der Süd-, Ost- und Nordseite spricht für die miteinbezogene gotische Bausubstanz, während der westliche Turm - mit Ausnahme des Untergeschosses - seine heutige Gestalt erst in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten hat. Umfassende Renovierungsarbeiten erfolgten 1932, 1959 und 1989 (Turm).
Bild: Filialkirche St. Nikolaus in Straß
Der markante, 40 Meter hohe Kirchturm von St. Nikolaus, mit den drei sich verjüngenden Kuppeln, zählt zu den schönsten im Rupertiwinkel.
Das 1807 erbaute Gasthaus Huber mit Schopfwalmdach
Die Krämerei mit Zwerchgiebel, daneben das alte Feuerwehrhaus.
Während Ainring 788 in der Notitia Arnonis erstmals urkundlich erwähnt wird, finden sich Aufzeichnungen über Straß erst wesentlich später.
Eine Urkunde der besonderen Art - und noch dazu um einige Jahrhunderte älter - ist das Bruchstück eines römischen Meilensteins, der beim Bau der Kirche in Thundorf zutage kam. Dieser Meilenstein stammt nirgends anders her als von der Römerstraße Wien - Salzburg - Seebruck - Augsburg, die durch unser Gemeindegebiet führte und die Straß den Namen gab.
Auf historischen Landkarten ist 1579 bei Weinerus „Stras“ eingezeichnet und 1655/85 bei Finckh ,,Straß".
Berühmt aber wird der Name Straß als Geburtsort der Brüder Wolfgang Hagenauer (1726 - 1801), Johann Baptist Hagenauer (1732 - 1810) und Johann Georg Hagenauer (1748 - 1835), die am Amanhof geboren wurden.
Wolfgang Hagenauer war erzbischöflicher Hofbauverwalter, Architekt des Neutors in Salzburg und vieler Kirchen des Erzstiftes Salzburg, u.a. stammt auch die Marienstatue am Salzburger Domplatz von ihm.
Johann Baptist Hagenauer brachte es zum erzbischöflichen ,,Hof-statuanus" und zum Direktor der Graveurschule der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben zahlreichen anderen Werken schuf er Gartenplastiken von Schloss Schönbrunn in Wien und Schloss Nymphenburg in München.
Johann Georg Hagenauer war Baudirektor des Fürstbischofs von Gurk und dann von Passau, später kaiserlicher Rat und Baudirektor in Salzburg. Er war u.a. Planer und Erbauer von Schloss Pöckstein in Kärnten, Schloss Freudenhain und Schloss Straß bei Passau.
Straß um 1913