Hünningen

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Innenrenovierung der Kirche St. Josef in Hünningen / Büllingen.

Ein wahres Kleinod, hell und einladend

von Lothar Klinges

Der letzte Anstrich der Hünninger Kirche liegt schon 22 Jahre zurück. Nun war der Zeitpunkt gekommen, das Gotteshaus, das 1929 eingeweiht wurde, einem umfangreichen Neuanstrich zu unterziehen. Das war jedenfalls die Meinung des Kirchenfabrikrates Mürringen-Hünningen unter der Leitung von Walter Palm.

Das Vorhaben fand in der Hünninger Bevölkerung, die durch ein Rundschreiben umfassend informiert worden war, breite Unterstützung. „Die Arbeiten waren nötig, auch gab es mehrere schadhafte Stellen am Mauerwerk“, unterstreicht Präsident Walter Palm, der seit 2002 als Hünninger Mitglied dem Kirchenvorstand angehört und seit drei Jahren dem Gremium vorsteht. „Die Bevölkerung hat gleich eingesehen, dass ein Neuanstrich notwenig war.“

Einen entsprechenden Antrag auf Teilfinanzierung durch die Gemeinde Büllingen wurde stattgegeben. „In Büllingen ist es üblich, dass die Gemeinde nach jeweils zwanzig Jahren die Hälfte der Kosten für den Neuanstrich übernimmt“, erklärt der 68-jährige Vater von drei Kindern. Die Restsumme von 10.000 Euro musste somit durch die Bevölkerung aufgebracht werden. „Wir haben Umschläge in alle Häuser verteilt, die wir anschließend eingesammelt haben“, erzählt der pensionierte Verkaufsfahrer, in der Gegend besser bekannt als „Buttermann“. Das Resultat der Haussammlung war überwältigend: Fast 9000 Euro kamen zusammen oder wurden bereits überwiesen. „Es fehlt also noch ein Stückchen“, sagt der Kirchenfabrikpräsident. Auch die sechs Ortsvereine haben zur Restfinanzierung einen bedeutenden Beitrag geleistet. Besonders freut es Walter Palm, dass auf der Kappensitzung der KG Steinbockhausen bei einem Quiz für jede richtige Antwort fünfzig Euro auf das Spendenkonto „Anstrich Kirche Hünningen“ gutgeschrieben wurden. Walter Palm, der zusammen mit seinem 40-jährigen Hünniger Kollegen im Kirchenfabrikrat, Guido Jost, die Anstreicherarbeiten begleitete, ist voll des Lobes ob der guten finanziellen Unterstützung aus der Dorfbevölkerung.

Aber nicht nur finanziell steuerten die Hünninger zum Erfolg des Projektes bei. Wenn es um praktische Arbeiten geht, scheuen die Eifeler bekanntlich keine Mühen, insbesondere wenn es um ihr Gotteshaus geht. Am 29. Januar musste die komplette Inneneinrichtung der Kirche ausgeräumt werden, damit am 2. Februar die Arbeiten durch die Anstreicherfirma Keller und Schleiß aus Schönberg termingerecht beginnen konnten. Die Bänke und das Mobilar wurden bei Nachbarn untergestellt. Während der Arbeiten fanden die Gottesdienste und Gebetszeiten in der alten Kirche von 1690 statt, die seit 1950 als Pfarrbibliothek und Vereins- und Probelokal der Nachwelt erhalten werden konnte. Im Pfarrsälchen wurden achtzig Stühle aufgestellt, um in der Zwischenzeit einen möglichst ungehinderten Gottesdienstbetrieb aufrecht zu erhalten. „Es wurde oftmals sehr eng“, meinte Walter Palm, „aber es tut gut, wenn man näher zusammenrücken muss“. Die Beerdigungen fanden hingegen in der Mürringer (Haupt-)Pfarrkirche statt.

Für die ideale Farbmischung des Kirchenraumes haben sich die Verantwortlichen bei der ausfühenden Firma fachmännisch beraten lassen. „Aber auch unsere Frauen haben ihre Vorstellungen eingebracht“, bemerkt Walter Palm, „haben sie doch oftmals einen besseren Geschmack als Männer“. Jeden Morgen um 8.00 Uhr trafen sich Guido Jost, Pflegedienstleiter im St. Vither Krankenhaus, und Walter Palm zur Lagebesprechung in der Kirche, insbesondere wenn eine weitere Etappe mit neuen Farbmischungen anstand. Und das Resultat kann sich in der Tat sehen lassen. „Ein wahres Kleinod ist die Kirche geworden, hell und einladend“, freut sich der Kirchenratsvorsitzende. Der Rahmen des alten Altarbildes, der noch aus der alten Kirche stammt, wurde zudem mit einer Goldschicht überzogen, wie auch die Statuen des hl. Josef (1. Kirchenpatron), des hl. Nikolaus (2. Schutzpatron), der Mutter Gottes und die Herz-Jesu-Statue.

Auch Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz, der am vergangenen Samstagnachmittag bei seiner Ostbelgien-Tour durch alle 91 Kirchen und Kapellen in Hünningen Station machte, nachdem er vorher den sieben Kirchen der Gemeinde Bütgenbach (außer Nidrum) einen Besuch abgestattet hatte, war voll es Lobes. „Der Regierungschef hat uns gratuliert, da wir unsere Aufgabe bei der Erhaltung des Patrimoniums so ernst nehmen“, freut sich Walter Palm.

Am vergangenen fünften Fastensonntag fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung der feierliche Einzug in die neu gestrichene Kirche statt. „Die einladende helle Kirche ist ein Zeichen dafür, dass wir alle willkommene Gäste sind“, unterstrich der Hünninger, „denn es ist wichtig, dass das Gotteshaus von Innen mit Leben erfüllt wird“. Er rief die Bevölkerung dazu auf, die Kirche als Orientierungs- und Mittelpunkt des Dorfes zu erhalten. Auch Pastor Hermann Pint, in dem der Kirchenrat eine treue Unterstützung erfährt, meinte mit Tränen in den Augen: „Wie schön ist doch die Kirche geworden“, und alle stimmten kräftig ein in das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet.“

30.03.2009 (kli)

Geschichtlicher Überblick der Kirche St. Josef