Unsere Pfarren

Die Christianisierung unserer Heimat


Es waren wohl römische Legionäre und Kaufleute, die schon im 2. Jahrhundert die christliche Religion bis nach Köln, Mainz, Tongeren und Trier brachten. Diese Städte können wir als Ausgangspunkte des Christentums annehmen. Der hl. Irenäus, Bischof von Lyon, nennt diese Städte in einem Schreiben um das Jahr 180. Nachdem die Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian ein Ende fand und im Toleranzedikt von Serdika, 311, niedergeschrieben wurde, residierten schon Bischöfe in diesen Städten. Missionare kamen von dort und brachten den Glauben an Jesus, den Christus, zu uns.


Eine Christianisierung, die vom Kloster Luxeuil in den Vogesen Ende des 6. Jahrhunderts ausging, führte zur Gründung der Doppelabtei Stablo-Malmedy um 648-650. Von dieser Abtei nahm die geistige und religiöse Erschließung unseres Siedlungsraumes ihren Anfang. Das gleiche Ziel, verfolgte wohl auch die Gründung der Abtei Prüm im Jahre 721. Als weiteren wichtigen Stützpunkt in der religiösen Erschließung unserer Heimat ist Echternach zu nennen, wo der hl. Willibrord 698 eine Abtei gründete.

Viele Zeugen kirchlichen Lebens prägen die Landschaft unserer Heimat: Ungezählte Kirchen und Kapellen, Kreuzwege, Bildstöcke, Wegekreuze, Heiligenhäuschen und Marienkapellen verweisen auf den tiefen Glauben der Menschen vergangener Jahrhunderte. Eine kirchliche Struktur, in Form von Pfarren, kennen wir wohl erst seit der Schaffung von Königshöfen. Die Königshöfe der fränkischen Könige, welche über das ganze Reich verteilt waren, sind der Ursprung unserer Pfarren. Von den ‚Mutterkirchen’ (Pfarrkirchen), die in den jeweiligen Königshöfen errichtet wurden, ging jegliches religiöse Tun aus. Hier residierte der Pfarrer, und die Menschen aus dem gesamten Hofgebiet waren verpflichtet, ihren religiösen Verpflichtungen in dieser Kirche nachzukommen. Dies galt besonders für den Empfang der Sakramente. Später entstanden neue Dörfer und mit ihnen nicht selten die Kapellen, die aus pastoralen Gründen gebaut wurden, die der Mutterkirche aber unterstanden.

Quellen:


    • Pfarrer Ludwig Hilger https://www.blogger.com/profile/16154124466766813724

    • Reiners / Neu: Die Kunstdenkmäler von Eupen Malmedy, S. 259-261.

    • Kultur- und Museumsverein Kapelle Krewinkel (Hsg.), Autorenteam Hubert Jenniges, Edgar Kessler, Nikla Kessler, Agnes Maus-Metlen, Siegfried Meyer, Toni Plattes, Albert Rodemers, Michaela Schumacher-Fank, Bruno Schür: 1150 Jahre Manderfeld, 2004, S. 184-186.