Geld

Währung

In Weißrussland gilt der Weißrussische Rubel, der sich in 100 Kopeken teilt. Sein Kurs ist frei beweglich, im Dezember 2016 bekam man für einen Euro 2,07 Rubel, für einen Dollar 1,96 Rubel. In ganz Grodno wird ausschließlich Landeswährung angenommen, es ist absolut unüblich, in Euro oder Dollar zu bezahlen.

Weil die Währung im Laufe der Jahre einen starken Verfall erlebt hatte, gab es im Jahr 2016 vielstellige Preise, und alle Leute trugen Bündel mit Geldscheinen in Tausender- und sogar Millionenwerten mit sich. Mit dem 1. Juli 2016 machte der Staat dem ein Ende und führte eine neue Währung ein, bei der allen Preisen vier Nullen gestrichen wurden. Aus 10 000 Rubeln wurde ein Rubel. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Münzen wieder eingeführt. Die neuen Geldscheine und Münzen sind äußerlich dem Euro nachempfunden, Verwechslungsgefahr besteht aber nicht.

Bei dieser sogenannten Denominisation wurde auch das internationale Währungskürzel geändert: Aus BYR (alte Weißrussische Rubel) wurden BYN (neue Weißrussische Rubel). Manche Online-Währungsrechner haben diese Umstellung nicht vollzogen und rechnen weiterhin mit BYR. Man muss dann vier Nullen anhängen, um sinnvoll umzurechnen.

Die alten Geldscheine wurden bis Ende 2016 beim Bezahlen angenommen. Sie lassen sich noch einige Jahre in Banken gegen neues Geld eintauschen.

Die aktuellen Kurse findet man am sichersten bei der Weißrussischen Staatsbank (engl.).

Bargeld tauschen

Man kann sehr unkompliziert Euro-Scheine in Weißrussische Rubel tauschen, meistens werden keine Provisionen (Kommissionen) berechnet. Allerdings werden beschädigte, z. B. eingerissene Scheine nicht angenommen. In Grodno sind viele Wechselstuben über die ganze Stadt verteilt, weil auch Einheimische ihr Geld oft in Dollar oder Euro tauschen.

Das Lokalnachrichten-Portal hrodna.life hat im Januar eine Liste von Spät-Wechselstuben aufgestellt (russ.). Mit Google Translate bekommt man eine zumindest zur Orientierung brauchbare Übersetzung.

Die einzige 24 Stunden geöffnete Wechselstube befindet sich im 2. Stock des Bahnhofs, etwas versteckt hinter einer Wand. Pausenzeiten: 13 bis 14 Uhr und 4.30 bis 5.30 Uhr.

Ansonsten schließen auch die Spät-Wechselstuben ca. 21 Uhr, meist schon ca. 20 Uhr. Außerdem liegen sie meistens außerhalb des Stadtzentrums in Einkaufszentren, die von den Einwohnern viel frequentiert sind. Der Tourist wird deshalb im Zweifelsfall den Bahnhof vorziehen.

Kreditkarten

Die Stadt hat unzählige Geldautomaten ("Bankomat" genannt), die fast immer sowohl Mastercards als auch Visa Cards akzeptieren. Oft sind auch kleine Stückelungen wählbar.

Bargeldlos bezahlen

Kartenzahlung ist weiter verbreitet als in Deutschland. Man kann sehr oft Kreditkarten benutzen.

Geld überweisen und einzahlen

Aus Deutschland Geld auf ein weißrussisches Konto zu überweisen, ist mit sehr hohen Gebühren in der Größenordnung 20 Euro verbunden. Die in der EU üblichen SEPA-Überweisungen sind nicht möglich. Es ist deshalb unter Umständen ungünstig, touristische Leistungen per Überweisung aus Deutschland vorauszubezahlen. Die günstigsten Gebühren nimmt die Postbank: Bei Online-Überweisung kostet es pauschal 11,50 Euro (bei sehr hohen Summen mehr).

In Weißrussland selbst ist es noch viel weiter verbreitet als in Deutschland, Geld direkt am Bankschalter zu überweisen. Im Zweifelsfall kann man deshalb auch Rechnungen so bezahlen. Filialen aller möglicher Banken sind über ganz Grodno engmaschig verteilt. Dort stehen fast immer kleine Menschenschlangen, die Abfertigung geht aber schnell. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass der Bankangestellte Englisch oder Deutsch spricht. Formulare sind nicht nötig, der Bankangestellte tippt Kontonummer, Empfänger und Summe am Computer ein. Manche Banken nehmen eine Gebühr, andere nicht.

Die Geldüberweisung ist z. B. auch üblich, um Mobilfunk-Karten (Prepaid-Karten) aufzuladen. Als Laufzeit kann mit ein bis zwei Tagen gerechnet werden.