Es gibt nicht viel neues, was so revolutionär wär, daß es der Erwähnung wert ist. Natürlich kommen in Sprachen, als es noch kein Internet gab, gewisse Dinge nicht vor, die sich auf TCP/IP beziehen, aber das ist der Rede nicht wert. Zunächst also einfach mal ein kleiner Vergleich der Programmiersprachen, die eine Generation von Programmierern geprägt haben dürften.(In den USA spielt Apple eine deutlich größere Liga als hier, daher ist dieser Vergleich etwas Europalastig)
Da sind im wesentlichen
Assembler
Basic
Pascal
C
Diese lagen auf PC und Homecomputern und dürften die ersten Gehversuche für sehr viele Programmierer gebildet haben.
Ich hab das selbst in genau der Reihenfolge durchlitten, wobei das dürftige BASIC des C64 für den raschen Schwenk nach Assembler verantwortlich gewesen sein dürfte. Den ZX81 lass ich mal außen vor, denn viel war mit dem in der Grundausstattung wirklich nicht anzufangen. Da war der C64 ein Transwarpsprung (wenn ich Quantensprung höre denke ich an winzig kleine Veränderungen, warum dieses Wort mit großen Veränderungen assoziiert wird ist mir rätselhaft)
Beim Assembler kommen zwei in Betracht, die 65xx und 80x86, wobei die Unterschiede sich in Grenzen halten, genau wie die zwischen Pascal und C, oder besser wie Turbo Pascal und Turbo C, den IDE von Borland. Diese waren bis zum Pentium meine Favoriten, man kann es Gewohnheit nennen oder auch eine Runde Sache, mir haben die Turbo-Borlands jedenfalls gut gefallen und brauchbare Resultate erzeugt. Natürlich konnte (mußte) man zeitkritische Passagen mit Assembler selbst schreiben, da die Compiler u.U. etwas behäbige Resultate ablieferten, aber das war kein echtes Problem. Man stelle sich heute vor, für Betriebssystem und Applikation ein MByte RAM zu haben (im C64 64 kByte), dann ist in etwa verständlich, warum manche Lösungen etwas an Spaghetticode erinnern. BASIC stieg ab und an wegen Garbage Collection für 10 Minuten voll aus und ähnliche Scherze, die gesteckten Ziele waren daher aus heutiger Sicht recht bescheiden. Man vertat seine Zeit damit seinen Drucker mit Pseudo-Grafik auszurüsten, war glücklich über ein sauteures Floppy-Laufwerk im Gegensatz zur Datasette, die selten ein Programm im ersten Anlauf verstand, war damit beschäftigt die 320*200 Pixel hochauflösende Grafik zum Leben zu erwecken etc. etc. etc...
Ein Bestandteil meiner Diplomarbeit war ein SX64, ein Transportabler C64 (von Laptop sprech ich lieber nicht). Dies sorgte für ein volles Labor, wenn der Prof nicht da war, denn das Ding hatte einen winzigen Farbmonitor und es gab jede Menge Spiele. Ein PC, der auch zu dem Schlamassel gehörte, hatte nichts davon. Einen AT mit VGA-Karte konnten wir mit der Berechnung von Mandelbrotmengen beschäftigen, wenn der Laboringenieur nicht selbst spielen wollte. Aber selbst diese Mandelbrotmengen, die rasend schnell den Monitor füllten (man konnte grade bis 20 zählen und schon war eine von 480 Zeilen fertig) waren damals faszinierend genug, jede Menge anderer Diplomanden anzulocken, bis Larry Laffer den AT eroberte. Aber selbst die Profs konnten sich der Faszination der bunten Bilder nicht entziehen, wobei die eher drüber grübelten, mehr Graphiken in Diplomarbeiten einzubauen.
Zurück zum Thema. Der Speicher mußte sehr sorgsam gehegt und gepflegt werden. Glücklich wer eine RAM-Disk nutzen konnte, Speicher war sehr teuer relativ zum Rest, und die 20 Mbyte Festplatten sehr schnell voll. Man hatte also mit der Allozierung und Freigabe von Speicher recht viel Mühe. Dies gehört wohl heute zur Geschichte, darum sollte dies noch kurz erwähnt werden.