Zu allererst sollte man sich bei einem Budget wirklich zu Herzen nehmen, dass dies ein fester finanzieller Rahmen für eine Woche (oder einen Monat) ist ohne Dispo, ohne Kredit, ohne Wenn und Aber. Neulingen sei geraten: nehmt wirklich nur das Budget für eine Woche bar mit, auch wenn ihr mit einem Monatsbudget arbeitet. Lasst die EC Karte zu Hause, oder steckt sie wenigstens in eine andere Börse o.ä. Es hilft ungemein ein Gefühl für Geld zu bekommen, wenn man es mal fühlt und wenn man es wirklich bar aus der Börse rausnehmen und ausgeben muss. Für Anfänger empfiehlt sich ohnehin ein Wochenbudget. Das Monatsbudget verleitet viel eher dazu, zu früh zu viel auszugeben. Außerdem hat man mit einem Wochenbudget viel schneller ein Erfolgserlebnis.
Bei einer EC Karte kommt das "Erwachen" ja erst später, wenn man mal die Kontoauszüge holt. Beim Barbudget merkt man sofort, dass das Geld ausgegeben ist. Vermutlich ist es für einige erstmal eine Umstellung, aber das ist okay. Nehmt wenigstens die ersten Wochen nur das Wochenbudget/Monatsbudget mit, um einfach ein Gefühl dafür zu entwickelt, wie es ist, mit einem wirklich fixen finanziellen Rahmen einkaufen zu gehen.
Und wenn Ihr dann doch lieber wieder auf EC-Karte umsteigen wollt, weil dies bei Euch abrechnungstechnisch einfacher ist, dann ist das auch okay. Es ändert aber nichts am Rahmen des Budgets!
Der Einkaufszettel dient nicht nur als Erinnerungsstütze, er zeigt auch, was wirklich eingekauft werden soll. Alles, was nicht auf dem Einkaufszettel steht, sollte auch nicht im Einkaufswagen landen, egal wie verführerisch es im Regal liegt.
Warum nur "sollte"? Wenn man dringend Toilettenpapier braucht, aber vergessen hat, dieses auf dem Einkaufszettel zu notieren, muss es natürlich trotzdem mit.
Um einen Einkaufszettel überhaupt erstellen zu können, bedarf es auch eines Wochenplans. Die für hier geplanten Gerichte benötigten Zutaten landen neben den anderen benötigten Dingen auf dem Einkaufszettel.
Brauche ich das wirklich oder will ich es nur?
Wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es dann auch gebraucht?
Was passiert wenn ich das jetzt nicht kaufe?
Bei jedem Einkauf könnt Ihr Euch diese Fragen stellen. Das wird am Anfang sicherlich ungewohnt sein, und vielleicht werdet Ihr Euch hierbei merkwürdig vorkommen. Mit der Zeit geht es einem so in Fleisch und Blut über, dass man die Mantren schon unbewusst anwendet. Versucht es einfach!
Manchen hilft es auch, wenn sie sich das Mantra in die Geldbörse heften.
Warum ist denn die Grüngeldhöhe erstmal nicht wichtig? Aus einem Grund: bei der KD geht es nicht darum ein Budget zu haben, wo man viele, schöne hohe Grüngeldbeträge hat. Natürlich ist erstmal sehr motivierend wenn man in den ersten Wochen ein hohes Grün vorweisen kann, aber ist das auch effizient?
Viele hohe Grünbeträge resultieren aus einer Vorratsverwertung (Inventuren fördern gerne am Anfang Erstaunliches in Sachen Menge und Vielfalt zu Tage). Das ist natürlich vollkommen in Ordnung und auch gewünscht. Problematisch wird es nur, wenn dann alles auf einmal alle wird. Das kann je nachdem, was es ist, und je nach Budget zu einem roten Abschluss oder fehlenden Dingen im Alltag führen.
Wenn Ihr also ein hohes Grün habt, freut Euch erstmal: und schaut dann, ob Ihr - bevor Ihr meldet- nicht noch etwas habt, was wirklich in Kürze alle wird und aufgefüllt werden muss. Ein geschickt ausgenutztes Budget reduziert die Wahrscheinlichkeit eines rotes Wochenabschlusses. Vorausschauendes Wirtschaften und Einkaufen ist hier also auch ein Schlüssel zum Ziel.
Wollt Ihr einfach nur bewusster mit Eurem Geld umgehen? Müsst Ihr Schulden abbezahlen? Ist die Finanzsituation gerade einfach eng?
Egal, aus welchem Grund Ihr bei der Kaufdiät gelandet seid: Ihr habt ein Ziel! Und wenn es mal wieder eng wird, mal wieder nicht richtig läuft, dann haltet Euch vor Augen, warum Ihr die Kaufdiät betreibt.
Hier hilft erstmal nur eine Analyse warum. Es gibt verschiedene Gründe, warum man mal Rot ist. Vielleicht hat man ein Preisschild überlesen, einen Termin vergessen für den man etwas backen/kochen musste, falsch geplant oder oder oder.
Und dann die Frage: hätte man es umgehen können?
Es gibt durchaus Situationen, wo man ein Rot einfach nicht vermeiden kann. z.B. die Verköstigung von Helfern während eines Hochwassers. In solchen Momenten ist das Rot wirklich egal, da steht weit mehr auf dem Spiel.
Aber das Rot, weil man unbedingt noch die 10. Packung Nudeln brauchte, hätte man sicher umgehen können.
Klar, das Rot lässt sich nicht mehr rückgängig machen, aber eventuell findet Ihr für Euch einen Weg, wie Ihr mit gleichartigen Situationen in Zukunft umgehen könnt.