Impuls
Es besteht kein Unterschied zwischen dem Mensch, seinem Werk und seinem Ruf. Was über ihn gesprochen wird, das fällt auch auf ihn nieder. Wie man mit seinem Werk umgeht, so geht man mit ihm um.
Etwas Achtsamkeit wäre angebracht.
Manche Leute glauben, dass ihr Handeln gut sei. Sie setzen voraus, dass jeder, der etwas anders macht als sie, mit seinem Verhalten daneben gelegen hat.
Sie wissen es vermeintlich besser und lassen einen das spüren, weil sie sich im Recht gesehen haben.
Mit Nachdruck verwehren wir ihnen das.
Gedanke
Die Unmittelbarkeit der Dinge lässt sie echt erscheinen. Es muss jedoch früher oder später alles sachgerecht bestimmt werden, was bei uns vorgekommen ist. Ohne das wird man keine abgesicherte Kenntnis erhalten. Wer sich mit Mutmaßungen zufrieden gibt, wird möglicherweise dumm sein.
Was der Mensch Gutes gesagt hat, sollte sich wie ein ausgesprochener Wunsch verhalten. Vom Guten kommt das Gute. Das Wahre mehrt die Wahrheit. Vom Wort eines Menschen geht etwas aus.
Dokumentation
Mathias Schneider versteht die Malerei von sich als Ausdrucksform seiner Person.
Er geht bei der Erstellung seiner Werke auf den jeweiligen Moment ein, wie er gerade gegeben ist.
Schema: Von der Kunst zur Wissenschaft als Rekursionsschleife
Idee
Ausgehend vom Moment der Gegenwart, in die heutzutage ein Mensch hineingeboren wird, bestehen völlig zurecht bereits gewisse Dinge. Sie stehen entwicklungsgeschichtlich in einem Zusammenhang miteinander. Da bilden sie ein Gefüge aus. Es soll etwas sein, was man erst mit der Zeit im eigenen Leben kennenlernt.
Kenntnisse dazu wird man insbesondere innerhalb des eigenen Bildungsbereiches zu erwerben haben, wie man ihn für sich ab einem gewissen Moment der Reife vorgesehen hat.
Alles Gebildete ist künstlich. Jede Kunstform hat ihre Relevanz für eine gewisse Epoche. Ohne die Kenntnis der chronologischen Ordnung der Entwicklungsprozesse einer Kunstform, würde man sie nicht zu deuten wissen. Dann gäbe es mit Sicherheit auch keinen Zugang zu den üblichen Techniken einer solchen Zeit.
Zur Bildung zählen manche Dinge von Natur aus dazu. Es gibt eine bekannte Zuordnung der Philosophie, die bereits besteht. Sie setzt die Philosophie in einen Zusammenhang mit anderen Techniken. Ihre Herkunft wird als Esoterik bezeichnet, ihre Entwicklungen werden später zu Handwerk oder Wissenschaft übergeführt, sobald etwas davon abschließend verwirklicht werden kann. Dazwischen besteht die Philosophie als Denkmodell des Menschen weiter und vollzieht die Zuordnung und Auswertung der Phänomene. Das soll unsere Bildung ausmachen, dass wir dank einer Kombination dieser Bezüge zu unserem Rückhalt finden werden.
Sind die Verhältnisse jener einmal besprochenen Phänomene erst einmal tragfähig erkannt und die Gedanken dazu ausgebildet worden, dann entwickeln sich die eigenen Überlegungen wahrscheinlich nahezu von sich aus zu Handwerk und Wissenschaft weiter. Somit entziehen sie sich wieder dem Zuordnungsbereich der Klärung, die Philosophie hat sie zur Vollendung gebracht.
Es werden zwischenzeitlich neue Phänomene bekannt. Diese natürlichen Erscheinungen werden früher oder später wiederum von den Philosophen beleuchtet, durchdacht und ausgedeutet. Das sollte so sein, sobald sie Relevanz für gewisse Menschen erlangt haben.
Schneiders Eigenleistung bezogen auf diese Zuordnung der Philosophie hat nun darin bestanden, einen grundsätzlichen Bezug der Philosophie um das Ursprüngliche, die Kunst, verstanden als Schöpfung, zu erweitern und so den Kreis der Erkenntnis zu schließen. Die Kunst verkörpert den Zugang zu natürlichen Phänomenen auf spielerisch leichte Weise. Nichtsdestotrotz hat sie einen hohen Stellenwert, denn dank ihr findet man einen Zugang zum Ursprung des Ganzen.
Das aus dieser Betrachtung resultierende Gefüge hat er um eine Rekursionsschleife ergänzt, die für die Verjüngung und Aktualisierung dieses Prozesses stehen sollte. Das hält er für statthaft. Das möchte er nun mit den folgenden Worten begründen.
Wissenschaft und Handwerk der Moderne haben eine erneuerte Welt anderer Ordnungen geschaffen. Das erkennt man bereits an den jüngsten Entwicklungen der Gegenwart. Ihre Bedeutung für die kommenden Generationen wird zu bestätigen sein. Wahrscheinlich werden die nachgeborenen Menschen nichts anderes kennen als das Bestehende. Für sie wird der Umgang mit den modernsten Entwicklungen der Ausgangspunkt einer neu entstandenen Lebenswirklichkeit sein.
Eine geänderte Wirklichkeit wird also wie eine erweiterte Wirklichkeit sein, da alles auf bekannten Wahrheiten beruht, was bestanden hat. Es verschafft uns Menschen eine Kenntnis dieses Ganzen. Das wäre der erforderliche Bildraum zur Identifikation mit unserer eigenen Natur. Was wir zu verstehen haben, dafür gibt es auch ein Gegenstück in dieser Welt der Emanationen..
Es sind die Phänomene dieser Welt, die sich auf die Menschheit prägend auswirken. Die Persönlichkeit eines Menschen wird durch die Identifikation mit seiner Erkenntnis gestärkt. Das hat ihn bestätigt. Die geänderte Wahrheit schafft unterdessen veränderte Denkräume, welche nicht weniger wirklich gewesen sind als die zuvor bekannten Kenntnisse. Es treten bei uns Menschen stets alle natürlichen Gegebenheiten in Erscheinung. Damit muss man zurechtkommen, weil sich die Verhältnisse innerhalb der bekannten Wahrheiten mit jeder Erneuerung des Wissens verändern können.
Haben im Rahmen der bekannten Dinge auch alle Zustände schon immer Bestand behalten, so wird die Natur der Welt doch aufs Neue zu gewichten sein, sobald sie um weitere Anteile erweitert worden ist. Das Nachdenken über die neu entstandene Situation sollte der erforderliche Zugang zu diesem jetzigen Ausgangspunkt für kommende Generationen sein. Das haben wir einzusehen. Damit pulsiert diese Welt in ihrer Reflexion zwischen dem jetzigen Moment und ihrem erneuerten Zustand, was sich auf unsere Kinder auswirkt. Es ergeben sich dadurch fast schon mit Sicherheit neue Erfahrungswerte und damit andere Sichtweisen.
Wir bedenken das Gegebene eingehend, müssen aber immer wieder feststellen, dass es erweitert worden ist. Unvollständig ist das uns bekannte Gebiet auf einmal geworden, weil es keine umfassende Erkenntnis mehr ermöglicht hat. Es ist mit den bisherigen Methoden nicht mehr abschließend zu erfassen.
Alles Gute geht also früher oder später in die Erweiterung und wird geändert. Das haben wir verstanden und uns deshalb neu ausgerichtet.
Das tun wir, weil sich unsere Umwelt in erheblichem Umfang verändert hat. Es hat sich das Bekannte dieser Welt allmählich gewandelt und ist nun etwas ganz anderes geworden. So hat es sich gezeigt. Ein anderes, ja, ein erweitertes Bild der Wirklichkeit ist bei uns freigesetzt worden. So etwas wird von uns eindringlich erfahren. Ein Unvermögen resultiert daraus, dass wir diese Prozesse eventuell ablehnen.
Es hat sich die nun bekannte Erfahrung irgendwann zum Vorausgesetzten entwickelt. Die Gesellschaft hat derweil ihren Umgang damit gesucht, dass sich so vieles geändert hat, auf was sie aufbaut.
Es ist davon auszugehen, dass wir selbst genauso Veränderungen unterworfen sind. Die Geschehnisse dieses Daseins haben unser Leben stets bedingt.
Obwohl der Wandel als Eigenschaft der Natur bereits seit der Antike hinlänglich bekannt ist, wird er immer spontan, also neu sein.
Dokumentation
Die jüngsten Erweiterungen der schon bekannten Erfahrungswerte von uns Menschen haben notgedrungen zu geänderten Gewichtungen der Verhältnisse bei uns geführt. Das Vorgegebene wird längst nicht mehr das Gleiche sein wie noch zuvor. Eine Erweiterung der bekannten Natur wirkt sich mit Sicherheit aus.
Das Ausgangsmaterial unserer Erkenntnis würde heute auch nicht mehr so sein wie noch vor 100 Jahren. Das ändert den Ausgangspunkt von uns Menschen in der Gegenwart erheblich.
Die heutige Phänomenologie wird folglich zerrüttet sein, falls sie sich nicht an die neuesten Geschehnisse anzupassen wissen würde.
Dokumentation
Das Phänomen verkörpert die Quelle der Künste. Vieles wird heute berechtigterweise anders wahrgenommen als noch zu Vorzeiten. Darum wird zurecht zu berücksichtigen sein, wie uns heute etwas erscheint, wenn es um die wahren Verhältnisse gegangen ist.
An diesem Hebel hat Mathias Schneider die Quelle der sich wandelnden Denkweisen bei uns Menschen festgemacht. Es wirken sich stets alle realen Dinge auf uns Menschen aus. Tiefgreifende Prägungen finden statt.
Was den Menschen ausmacht, hat zwar nicht für alle Zeiten auf die gleiche Weise festgestanden, aber es bedingt ihn mit Sicherheit, wie das Weltgeschehen gegenwärtig erscheint. Das schwächt oder stärkt unsere jetzige Position deutlich.
Dokumentation
Das Gute wirkt sich auf uns Menschen aus. Es wird alles erneut zu beurteilen sein, wenn sich der Ausgangspunkt unserer Erkenntnis geändert hat. Das Erkannte haben wir danach auszuwerten, wenn wir festgestellt haben, wie die Dinge liegen. Ihre Verhältnisse müssen uns klar werden. Dazu bedürfen wir der Erkenntnis des Absoluten.
Es wird die Aufgabe der Philosophen sein, sich diesbezüglich in Stellung zu bringen. Das haben wir eingefordert. Es wird an ihnen liegen, ob wir mit den Veränderungen mithalten können. Nur wenn rechtzeitig und direkt auf die unmittelbaren Ereignisse reagiert wird, verschläft man die Entwicklungen nicht.
Man wird die Prozesse nachjustieren müssen, die unsere Erkenntnis abgesichert haben.
Impuls
Es gilt, die Kluft zwischen der Erkenntnis und der Realität unserer Erfahrungsgrundlage zu schließen.
Dokumentation
Fakt ist, dass wir kaum wissen können, wie es weitergeht. Wir sind mittendrin in einem ungeahnt bedeutenden Geschehen der Anpassung, Gewichtung und erneuten Justierung. Da in den letzten Jahrzehnten mehr als irgendwann zuvor an faktischem Wissen entstanden ist, sind wir als Menschheit nun einer sehr dynamischen Entwicklung ausgesetzt.
Man kann sagen, dass das nichts Einfaches gewesen ist.
Dokumentation
Mathias Schneider sieht sich die eigenen Bilder aus den alten Tagen seines Daseins von Zeit zu Zeit erneut an. Dabei nimmt er die Art der Gestaltung dieser Werke wahr. Was er da geschaffen hat, erkennt er inzwischen an. Das ist nicht immer so gewesen.
Gestalten kann er mit den Händen, aber er ist auch mental in der Lage, sich etwas auszumalen. Die Rezeption dieser eigenen Werke findet bei ihm fortwährend statt.
Er erlebt vielfach, was ihm aus seinem Leben bekannt ist oder sich ihm erneut erinnern will. Seine Eindrücke sind meist fokussiert, er bündelt sie zu einem Ganzen.
Mit großer Kraft hat er seine Bilder vormals entwickelt. Was bei ihm neu entstanden ist, hat er auf seinem Fundus aufgebaut. Er ist stets der gleiche geblieben, aber seine Werke tragen die Kraft zur Verwandlung in sich.
Man sollte ihn so anerkennen, wie er ist, und bestätigen, was er getan hat. Was ihn bedingt hat, wird ein Schlüssel zu seinem Wirken als Kunstschaffender sein.
Dokumentation
Wer seinen Mitmenschen mit offenen Händen entgegengegangen ist, hat wahrscheinlich auch eine entsprechende Reaktion von ihnen erwartet. So denken wir es uns.
Da hat sich der Autor etwas ausgemalt. Wer sein Freund sein möchte, hat das auch an sich durch sein Verhalten gezeigt. Damit sind die Freundschaften von sich aus entstanden. Genauso haben sie sich von allein wieder beenden lassen.
Freunde hat es weder zu wenige noch zu viele in seinem Leben gegeben.
Diese Welt ist auf eine Weise im Lot, die uns verständlich sein sollte. Mathias Schneider erkennt sein Dasein als Wirklichkeit. Alles ist an seinem Platz und hat Bestand.
Da stellen wir uns unter die Obhut dieser Natur. Der Regen, der uns von Zeit zu Zeit benetzt hat, hat ein Übriges dazu getan, dass wir uns spüren können. Da spiegelt die Umgebung unser Wesen. Es erscheint uns in wahrer Weise. Wärme und Kälte nehmen wir gleichermaßen wahr.
Was wir in den Mund nehmen, befindet sich auch dort. Getreu dieses Ansatzes bilden wir unsere Worte. Wir haben sie vorbereitet, als wir darüber nachgedacht haben, wie wir sein wollen. So haben wir Kenntnisse zu unserem Dasein erlangt. Das bedeutet etwas für uns selbst.
Aphorismus
Allein nur das, was bereits bei uns als Struktur angelegt ist, werden wir an uns selbst ausbilden können. Da haben wir uns gut überlegt, was uns ausmacht und sind dabei an unsere Grenzen gekommen. Zwischen diesen Grenzen befindet sich der Sandkasten, in dem wir uns verwirklichen können.
Die Schau der Gegebenheiten unseres Lebens ist uns mit einer gewissen Hingabe gut gelungen. Wir haben uns wiederkehrend damit befasst, wie wir mit den Dingen umgehen können.
Unterdessen haben wir eingesehen, dass andere Leute uns keine Vorgabe machen können. Sie haben nicht gekannt, wie das Leben für uns ist. Schon gar nicht haben sie von unseren Limitierungen gewusst.
Diese Limitierungen sind der Grund für jede Begabung, die wir haben.
Gedanke
Eine Schau der Korrespondenzen meiner Werke sollte von mir zugelassen werden. Die damit verbundenen Assoziationen sollten aber von den Betrachtern selbst geklärt werden. Schließlich sind diese Assoziationen ja auch bei ihnen und nicht bei mir aufgekommen.
Idee
Man kann sich als Maler damit befassen, Werke für Freunde und Bekannte zu erstellen. Man kann auch einfach seine Bilder für sich und seine Familie erzeugen. Wer das Lebensglück im Auge behält, der braucht keinen Kunstmarkt zu bedienen. Ihm genügen die Menschen im eigenen Umfeld für seine Bestätigung.
Idee
Die Malerei sollte als Quelle für eigene Erfahrungen verstanden werden. Wer Wert auf die Eigenständigkeit als Mensch gelegt hat, wird gut daran tun, seine Momente der Unabhängigkeit in ein eigenes Werk einfließen zu lassen.
Alles Gute muss erst einmal wachsen, ehe der Bestand davon geklärt ist und bestätigt werden kann.