Erntedank-Meditation zum Ordensjubiläum

Erntedank-Meditation zum Ordensjubiläum

Es ist Herbst geworden.

Die Felder und Obstplantagen sind abgeerntet;

für viele Gemeinden Zeit, Erntedank zu feiern.

Gott, der Aussaat, Wachstum und Reife der Früchte gesegnet hat,

ihm soll auch der erste Dank für die Ernte gelten.

Eine Tradition, die nicht nur unsere Eltern und Großeltern schon kannten, sondern die bereits im Alten Bund gute Sitte war.

Die größten und besten Garben und Früchte werden hierzu dargebracht.

Viele schöne Bräuche ranken sich gerade um den Erntedank.

Vielleicht erinnern Sie sich an solche aus Ihrer Kinderzeit oder haben gerade erst wieder in Ihren Häusern und Kirchen welche erlebt.

Auch in Liedern wird der Gedanke von Reife und Ernte aufgegriffen.

Die erste Strophe eines Kirchenliedes lautet:

Die Felder alle reifen, was einst geblüht, trägt Frucht.

Bald kommt der Herr der Ernte, der nach den Früchten sucht.

Unsre Lebenstage sind flüchtig wie der Wind,

darin Freud’ und Plage gar eng verschlungen sind.

Das Jahr ist ernteschwer,

bin ich an Früchten leer?

Habe, Herr und Christus, mit uns doch Erbarmen.

Der Text macht nachdenklich. Er lenkt den Blick von der Ernte des Jahres auf die Ernte unseres Lebens. Auch ein Jubiläum, wie wir es in diesen Tagen feiern, ist Anlass zum Nachdenken und Besinnen auf das, was in dieser Zeit gewesen ist.

Viele Früchte hat ein Berufsleben wachsen und reifen lassen, gute und weniger gute. Leicht lassen wir unsre Augen dabei auf den Dingen ruhen, die uns nicht so gut geglückt sind. Heute jedoch wollen wir Erntedank halten, das heißt, wir suchen die schönsten, die größten, die besten Früchte heraus und bringen sie dem Herrn, der sie uns geschenkt hat, dar.

Erinnern wir uns an schöne Erlebnisse, fragen wir uns:

Was durften wir mit Gottes Hilfe Gutes tun?

Wo konnten wir den Menschen die Liebe Gottes erfahrbar machen? Wann ist es uns besonders gelungen, unsere Berufung zu leben?

Und wenn dann das Herz davon voll ist, lassen wir den Mund davon überfließen! Freuen wir uns, und tauschen wir unsere guten Erfahrungen miteinander aus, dass daraus ein großer Lobpreis auf die Güte Gottes entstehe! Und wie aus den Garben dieses Jahres neue Saat gewonnen wird, so mag die Festtagsfreude uns Mut und Kraft für das Kommende schenken…

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