Maiandacht

„Maria – Sitz der Weisheit“

Textbausteine für eine Maiandacht

Zitierte Bibelverse:

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift,

vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe

Einführung: Wir können Maria unter verschiedensten Gesichtspunkten betrachten. In der Lauretanischen Litanei rufen wir sie an als „Sedes sapientiae - Sitz der Weisheit“. Der Hl. Augustinus sieht die Weisheit in Verbindung mit dem Glück, das wir Menschen erstreben. Mit der Weisheit haben wir - wie er schreibt – das rechte Maß und brauchen so weder Mangel noch die Verschwendung zu fürchten. Die Weisheit lehrt uns rechtes Urteil und führt uns in alle Tugend ein. Ein weises Herz neigt immer zum Guten. Dazu einige hinführende Textstellen aus dem Buch der Weisheit:

Lesung:

1.) Weish 7, 21 – 23: Alles Verborgene und alles Offenbare habe ich erkannt; denn es lehrte mich die Weisheit, die Werkmeisterin aller Dinge. In ihr ist nämlich ein Geist, vernunftvoll, heilig, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, durchdringend, unbefleckt, klar, unverletzlich, das Gute liebend, scharf, nicht zu hemmen, wohltätig, menschenfreundlich, fest, sicher, ohne Sorge, alles vermögend, alles überschauend und alle Geister durchdringend, die gedankenvollen, reinen und zartesten.

Stille

2.) Weish 7, 24f: Die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer Reinheit durchdringt und durchwaltet sie alles. Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluss der Herrlichkeit des Allherrschers; darum dringt nichts Verunreinigtes in sie ein.

Stille

3.) Weish 7, 26 – 28: Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, das Bild seiner Güte. Sie ist nur eine und vermag doch alles; ohne sich zu ändern, erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten; denn Gott liebt nur den, der mit der Weisheit zusammenwohnt.

Stille

4.) Weish 7, 29 – 8, 1:Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft jedes Sternbild. Sie erweist sich strahlender als das Licht; denn diesem folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit. Sie entfaltet ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All.

Stille

5.) Weish 8, 2 – 4: Sie habe ich geliebt und gesucht von Jugend auf, ich suchte sie als Braut heimzuführen und wurde Liebhaber ihrer Schönheit. Im Umgang mit Gott beweist sie ihren Adel, der Herr über das All gewann sie lieb. Eingeweiht in das Wissen Gottes, bestimmte sie seine Werke.

Stille

6.) Weish 8, 7: Wenn jemand Gerechtigkeit liebt, in ihren Mühen findet er die Tugenden. Denn sie lehrt Maß und Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit. Nützlicheres als diese gibt es nicht im Leben der Menschen.

Stille

7.) Weish 8, 8f: Wenn jemand nach reicher Erfahrung strebt: Sie kennt das Vergangene und errät das Kommende, sie versteht, die Worte schön zu formen und Rätsel zu lösen; sie weiß im Voraus Zeichen und Wunder und kennt den Ausgang von Perioden und Zeiten.

Stille

Psalm 111 als Wechselgebet:

I: Halleluja! Dem HERRN will ich danken mit ganzem Herzen im Kreis der Redlichen, in der Gemeinde.

II: Groß sind die Werke des HERRN, erforschenswert für alle, die sich an ihnen freuen.

I: Hoheit und Pracht ist sein Walten, seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.

II: Ein Gedächtnis seiner Wunder hat er gestiftet, der HERR ist gnädig und barmherzig.

I: Speise gab er denen, die ihn fürchten, seines Bundes gedenkt er auf ewig.

II: Die Macht seiner Werke hat er seinem Volk kundgetan, um ihm das Erbe der Völker zu geben.

I: Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht, verlässlich sind alle seine Gebote.

II: Sie stehen fest für immer und ewig, geschaffen in Treue und Redlichkeit.

I: Erlösung hat er seinem Volk gesandt, seinen Bund bestimmt für ewige Zeiten. Heilig und Furcht gebietend ist sein Name.

II: Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit. Gute Einsicht ist sie allen, die danach handeln. Sein Lob hat Bestand für immer.

Überleitung zu den Fürbitten:

Ganz Gott zugewandt und von ihm erfüllt ist Maria „Sitz der Weisheit“. So gilt sie selbst als guter Rat und Trost in Sorge und Leid. Wir können uns ihr in allen Lebenssituationen anvertrauen. In ihr finden wir stets zu dem hin, der in Güte und Allmacht unser Heil wirkt. Darum bitten wir sie in unseren Anliegen um Hilfe und Fürsprache:

Fürbitten:

Maria, lehre uns die Furcht des Herrn als Anfang der Weisheit.

A: Du Sitz der Weisheit, bitte für uns.

Maria, stehe uns bei in den Stürmen des Lebens.