Die Feste

„Es werde eine Feste“:

1. Mose 6.

Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern.

1. Mose 7.

Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah also.

1. Mose 8.

Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der andere Tag.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie diesen Text hören oder lesen. Mag sein, dass Sie –ebenso wie ich- zunächst durch seinen Rhythmus, seinen Klang eingefangen werden, ohne seine eigentliche Aussage zu überdenken. Wie könnte es auch anders sein, denn dieser Text löst Fragen aus. Fragen, die in jedem einzelnen Satz verborgen sind, die wohl auch nur mit viel theologisch, literarischem Wissen annähernd beantwortet werden können. Das liegt außerhalb meiner Kompetenz. Dennoch war und bin ich fasziniert von der Selbstverständlichkeit und Fraglosigkeit der Sätze.

Deshalb habe ich mich an die Arbeit gemacht, habe „die Feste“, so wie ich sie sehe und verstehe, geschmiedet, geschweißt, mit Messing überzogen und die Wasser in Bewegung gesetzt.

Meine Fragen aber blieben und bleiben! Und ich habe sie durch mein Werkeln nicht abarbeiten können. Im Grunde ist es so, dass durch meine Arbeit an diesem Projekt immer weitere, neue Fragen auftauchten. Sie enden für mich immer bei der Frage nach Gott, dieser unbegreiflichen, unfassbaren Größe, den wir aber dennoch mit DU ansprechen dürfen, wenn wir es denn aus innerer Überzeugung können. Fragen über Fragen. Liegt darin eventuell der Sinn dieses Textes? Dass wir Fragen stellen? Jeder für sich, und jeder mit seiner Antwort. Aber auch wenn sich keine Antwort findet, so hat das Fragen denn noch seinen Sinn, denn hinter jeder Frage steht ein Nachdenken.