Christus, Paulus Gemeinde, Burgdorf

Bei der Gestaltung des großen Kruzifixus kam es mir in allererster Linie darauf an, das allgemeine Gedankenschema beim Betrachten des Gekreuzigten zu durchbrechen. Man kennt es nicht anders: Christus, der Gekreuzigte - noch Fragen?

Aber dieser Christus bewegt sich weg vom Kreuz, er kommt auf den Betrachter zu. Er reicht mir bei dieser Bewegung die Hand. Allein diese außergewöhnliche Geste soll den Beobachter zu einem tieferen Nachdenken über das dargestellte Geschehen herausfordern. Er soll genauer hinschauen. Er erkennt die mit roher Gewalt gemarterte Christusfigur. Das körperliche Leiden ist diesem Menschen deutlich anzusehen und sein verzweifelter Aufschrei: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? ist sehr gut nachvollziehbar.

Aber für unseren Glauben von ausschlaggebender Bedeutung ist wichtig, dass hier die Geschichte nicht endet. Christus steigt herab vom Kreuz, er kommt auf mich zu, reicht mir die Hand. Er ist der Auferstandene.

Es ist an mir, diese Hand zu ergreifen, auf ihn zuzugehen, mit diesem Christus ins Gespräch zu kommen.