WS E-Konzept

Das taktisch-nukleare Waffensystem PERSHING wurde von 1964 bis 1990 in Europa von deutschen und amerikanischen Verbänden für den Einsatz bereit gehalten.

Diese Verbände waren die beiden deutschen Flugkörpergeschwader:

Flugkörpergeschwader 1 in Landsberg mit seiner Sofortbereitschaftsstellung OCHSENHOF


Flugkörpergeschwader 2 in Geilenkirchen/Teveren, später Niederheid mit seiner Sofortbereitschaftsstellung ARSBECK


sowie die US-Verbände der 56th Field Artillery Brigade:

1st Bataillon 41st Field Artillery in Schwäbisch Gmünd mit seiner Sofortbereitschaftsstellung INNERINGEN


3rd Bataillon 84th Field Artillery in Neckarsulm mit seiner Sofortbereitschaftsstellung WALDHEIDE


1st Bataillon 81st Field Artillery in Neu-Ulm mit seiner Sofortbereitschaftsstellung LEHMGRUBE


Die PERSHING Verbände hatten die Aufgabe, im Rahmen der NATO Strategie “Flexible Response” (Flexible Reaktion) zur nuklearen Abschreckung beizutragen.

Dieser Aufgabe wurden sie in zweierlei Hinsicht gerecht.

Im Frieden deckten sie rund um die Uhr aus Sofortbereitschaftsstellungen heraus ausgesuchte Ziele höchster Priorität ab. Im Einsatzfall sollten sie von jedem beliebigen Ort aus auf Befehl des NATO - Oberbefehlshabers eingesetzt werden.

Die Reichweite des Flugkörpers war variabel (185 km - 740 km mit einer Sicherheitsreserve von 111 km), die nuklearen Gefechtsköpfe (60 KT bis 400 KT) vom Typ BF=Boosted Fission, den jeweiligen Erfordernissen anpassbar (hohe oder niedrige Luft-, Luft-Boden- oder Bodendetonation). Durch die relativ hohe Treffgenauigkeit (CEP = 260 m) hätten bei Bekämpfung militärischer Ziele unerwünschte Nebenwirkungen (Kollateralschäden) auf zivile Wohngebiete weitgehend vermieden werden können.