Ein Kunstmuseum auf der Schützenmatte

Güterstation

Es hätte auch ganz anders kommen können...

... ist es aber nicht. Im ersten Fall glücklicherweise. So war doch die Schützenmatte 1880 als ein Standort einer Güterstation in die engere Auswahl genommen worden. Mit der Entscheidung von 1895, die Linie der Elsässerbahn weiter an den damaligen Stadtrand zu verlegen, ist uns dies erspart geblieben.

Ob es im zweiten Fall gut oder schlecht war, mag man wohl nur schwer beurteilen. Zumindest aber ist die Idee, in der Reichweite eines Kunstmuseums auf der Schützenmatte zu wohnen, durchaus reizvoll.


Kunstmuseum

1909 wurde ein Architekturwettbewerb für ein Kunstmuseum in der Parkanlage an der Elisabethenschanze ausgeschrieben. 61 Entwürfe wurden bis Ende Januar 1910 eingereicht, wovon sechs mit je 2500 Franken prämiert wurden. Das Projekt wurde eingestellt, da man im Laufe der Diskussionen zu der Überzeugung gekommen war, dass die Örtlichkeiten nicht die richtigen gewesen seien.

Mit der Schützenmatte fand die Stadt nur ein paar Jahre später einen neuen Platz für den Neubau eines Kunstmuseums und schrieb 1913 wiederum einen Wettbewerb aus. 64 Entwürfe gingen ein, sechs davon wurden prämiert, wobei es keinen ersten Platz gab, sondern die Plätze zwei bis vier je zwei Mal vergeben wurden.

Den vierten Rang belegten:

  • Willy Meyer mit dem Entwurf 'Am Ring' und


In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 22. S. 325Public Domain Mark
  • Karl Moser mit dem Entwurf 'Lällekenig'
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 22. S. 322Public Domain Mark

Den dritten Rang belegten:

  • Albert Maurer mit dem Motto 'Prado' und
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 22. S. 319Public Domain Mark
  • die Gebrüder Bräm mit 'Jakob Burckhardt'
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 22. S. 321Public Domain Mark

Den zweiten Platz belegten:

  • Hans Bernoulli und Robert Grüninger mit 'Coer d'Honneur' und
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 21. S. 303Public Domain Mark
  • Emil Faesch mit 'Rundgang'
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 63/64 (1914)Heft 21. S. 299(Blick von Nordost)Public Domain Mark
In: Schweizerische BauzeitungBand (Jahr): 59/60 (1912)Heft 10. S. 130(Blick von Südwest)Public Domain Mark

Aus Gründen, die ich in meiner Heim-Recherche nicht habe herausfinden können, wurde aber auch dieses zweite Projekt eines Museumsneubaus nie verwirklicht.

Erst 1928 wurde ein dritter Wettbewerb, gefolgt von einem vierten, ausgerufen, der dann einen unter sechs prämierten Entwürfen als Grundlage für das neue Kunstmuseum hervorbrachte. Die Sieger waren die Architekten R. Christ und P. Büchi, deren nochmals umgearbeitetes Konzept dann am St. Alban-Graben realisiert wurde. Am 29. August 1936 öffnete dann der neue Musentempel für die Besucher seine Pforten.

Wir hingegen können uns nach Lust und Laune im Park vergnügen und zum Kunstmuseum ist es ja - gottlob - auch nicht sehr weit.

Beutzte Quellen und Literatur:

Schweizer Bauzeitung:

  • Band (Jahr): 54 (1909). Heft 8
  • Band (Jahr): 54 (1909). Heft 8
  • Band (Jahr): 55 (1910). Heft 3
  • Band (Jahr): 55 (1910). Heft 6
  • Band (Jahr): 55 (1910). Heft 9
  • Band (Jahr): 55 (1910). Heft 10
  • Band (Jahr): 55 (1910). Heft 11
  • Band (Jahr): 60 (1912). Heft 10
  • Band (Jahr): 63 (1914). Heft 17
  • Band (Jahr): 63 (1914). Heft 21
  • Band (Jahr): 63 (1914). Heft 22

Meier, Eugen A.: Das verschwundene Basel, Basel 1968, S. 130 ff