Ziel: Inhalte, Kompetenzen, Lernziele und Beurteilungsform festlegen.
Viele Entscheide, bewusste oder unbewusste, werden fortlaufend getroffen. Nun geht es darum, sich diesen Entscheiden bewusst zu werden und gestützt auf die Ergebnisse der Phase Klären zu entscheiden, welcher Lerngegenstand basierend auf welchen Kompetenzen des Lehrplans bearbeitet wird. Parallel dazu werden Lernziele, abgeleitet von den Kompetenzen, formuliert und die Form der Beurteilung festgelegt.
In diesem Schritt geht es darum, die Fülle an aufgearbeiteten Inhalten >Klären\Sachanalyse unter Einbezug des Designprozesses >Entwerfen / >Lehren & Lernen und >Klären\Bedeutungsanalyse sinnvoll zu reduzieren. Der Lerngegenstand wird konkretisiert, wobei entschieden wird, welche Inhalte zu erarbeiten, entdecken oder erforschen sind, um die Ziele des Unterrichtsvorhabens zu erreichen. Bei der Auswahl der Inhalte gilt «der grundlegende Ansatz, dass die fachlichen Konzepte und die Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler zur Sache als gleichwertig in der Planung behandelt werden» (Didaktische Reduktion, Kalcsics 2017, S. 70) >Klären\Situationsanalyse.
Inhalte definieren
Um Inhalte zu definieren, können bei der Sachanalyse relevante Inhalte markiert und mit den Kompetenzen bzw. den davon abgeleiteten Zielen abgeglichen werden. Dabei können folgend Leitfragen als Orientierung dienen:
Was sollen die Schüler:innen lernen, damit das Ziel erreicht wird?
Welche Kontexte werden thematisiert, welches Produkt wird hergestellt?
Wo ergeben sich spannende Inhalte, die eine echte Auseinandersetzung und eigene Lösungswege erlauben sowie einen Designprozess ermöglichen?
Welche Inhalte müssen für einen logischen Aufbau berücksichtigt werden?
Ein Beispiel für die Wahl von Inhalten
Thema Sitzen (die Aufzählungen stellt eine mögliche Auswahl dar)
Entlang der drei Kompetenzbereiche werden gewählt:
Kontexte und Orientierung: Sitzen und Ergonomie, Designklassiker, Unikat und Massenprodukt
Wahrnehmung und Kommunikation: Sitzgelegenheiten zu Hause und in der Schule, Dokumentieren: TuD-Projektjournal, Fokus Entwurfsphase
Prozesse und Produkte: Eigene Sitzgelegenheit entlang des Designprozesses entwickeln
- Funktion – Sitzgelegenheit nach eigenem Bedürfnis
- Konstruktion – Prototyp entsprechend eigenen Bedürfnissen entwickeln,
- Gestaltungselemente – Passend zum eigenen Zimmer
- Verfahren – Je nach Produkt: Z.B. Sägen oder Stricken
- Material – Je nach Produkt: Dachlatten oder Garn
- Werkzeuge/Maschine – Je nach Produkt: Bandsäge oder Stricknadeln
Parallel dazu ist zu fragen, welche Kompetenzen damit erarbeitet werden oder welche Inhalte ergänzt werden müssen, damit die gewünschten Kompetenzen erreicht werden können >Abschnitt unten.
Mögliches Vorgehen
Bei der Sachanalyse Inhalte hervorheben und evtl. weiter ergänzen. Dabei Ziele, Kompetenzen und Perspektive der Lernenden berücksichtigen. Ausgewählte Inhalte des Unterrichtsvorhabens festhalten und diskutieren.
Kompetenzen >Lehren & Lernen\LP21
Gleichzeitig mit dem Entscheid über den Lerngegenstand werden geeignete Kompetenzen aus allen drei Kompetenzbereichen ausgewählt (Wahrnehmung und Kommunikation, Experimentieren und Entwickeln, Kontexte und Orientierung). Zudem muss überlegt werden, welche überfachlichen Kompetenzen einbezogen werden. Davon ausgehend werden Lernziele formuliert.
Bei der Wahl der Kompetenzen kann gefragt werden, was die Lernenden am Ende des Unterrichtsvorhabens wissen, verstehen und können sollen und wie sie eine eigene Haltung entwickeln können.
Lernziele
Als Grundlage zur Formulierung der Lernziele dienen die Kompetenzen. Es muss beachtet werden, dass die Lernziele den Voraussetzungen, Bedürfnissen und Interessen der Lernenden gerecht werden, welche fachlichen und überfachlichen Ziele damit verfolgt werden.
Lernziele beschreiben ein beobachtbares Verhalten. Also nicht kennen verschiedene Metalle, sondern können Stahl, Aluminium und Buntmetalle, die ihnen im Alltag begegnen, unterscheiden und je zwei Eigenschaften benennen. Als Hilfestellung zum Formulieren können die Tipps zum Formulieren >Entwerfen genutzt werden.
Mögliches Vorgehen
Entsprechend den definierten Inhalten pro Kompetenzbereich 1-2 Kompetenzen wählen, welche am Schluss auch beurteilt werden. Anschliessend können Lernziele für das Unterrichtsvorhaben abgeleitet werden. Zu beachten ist, dass die Lernziele mit den zu lösenden Aufgaben eng in Verbindung stehen >Entwerfen.
Eine passende Form der Beurteilung muss nun ebenfalls festgelegt werden. Dabei werden die definierten Lernziele mit Kriterien ergänzt.
Die Beurteilung ist (noch) nicht Teil dieses Tools, darum wird hier, abgesehen von den folgenden Hinweisen, nicht weiter darauf eingegangen.
Summative Beurteilung
Zu beachten ist, dass das Produkt, der Lernprozess und Lernkontrollen in die Gesamtbeurteilung einfliessen, wobei die Lernkontrolle im TTG weniger gewichtet wird. Es müssen nicht alle Lernziele der einzelnen Lektionen überprüft werden.
Formative Beurteilung
Die formative Beurteilung geschieht in Form von Gesprächen oder schriftlichen Rückmeldungen, z.B. in der Dokumentation.
Mögliches Vorgehen
Besuch der Lerngelegenheiten zur formativen und summativen Beurteilung TTG.