Definition
Chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems bei dem Betroffene an zwanghaften Bewegungsstörungen leiden.
Information
• Zweithäufigste Nervenerkrankung des ZNS ( Zentralen Nerven Systems )
• ca 2 % der über 70 jährigen sind betroffen ( 1999 waren es 250.000 Menschen )
• Beginn :
◦ 5-10 % vor dem 40 Lebensjahr
◦ 30 % vor dem 50 Lebensjahr
◦ 50 % vor dem 61,6 Lebensjahr
• Durchschnittliche Dauer 9-15 Jahre
• Männer sind häufiger betroffen
Beschreibung
Das Parkinson-Syndrom ist ein Symptomenkomplex, der durch einen Dopaminmangel verursacht wird. Typische Symptome des Parkinson-Syndroms sind Akinese, Rigor, Ruhetremor und posturale Instabilität.
Bei dieser Erkrankung Verändert sich das Gehirn. Es findet ein Untergang von dopaminergen Nervenzellen ( des corpus striatum, ein teil der basalen Stammganglien und der Substantia nigra ) statt.
• Bis zu einem Zelluntergang von 75 % in der Substantia nigra können Symtome vom körper kompensiert werden.
• Bis zu einem Zelluntergang von 50 % in der corpus striatum können Symtome vom körper kompensiert werden.
Krankheitsentstehung / Ursachen
• Falsche Medikamente ( z. B. Neuroleptika oder Schlaf und Beruhigungsmittel )
• Arteriosklerose der Gehirngefäße
• Tumoren
• Kopfverletzung
• Apoplex
• Zustand nach einer Gehirnhautentzündung
• Exogene ( außen ) Vergiftung ( z. B. Quecksilber, Schwermetalle )
• Familiäre bedingt
• Lewy-Körperchen Demenz
Formen
Primärer Parkinson
• 80 % der erkrankten sind ohne Ursachen
• 2/3 der erkranken zwischen den 50 -60 Lebensjahr
Sekundärer Parkinson
• Ursachen kommen z. B. Durch Medikamente, Drogen oder Gehirnhauttumore
Symptomatik
Es gibt 3 Hauptsymptome. Symptome sind je nach Tagesform stärker / schwächer.
Motorische Symptome
Tremor, Ruhetremor ( Ruhezittern )
• Hände, Arm, Fuß, Mund, Kopf zittern rhythmisch und unwillkürlich hin und her
• Zittern ist vom Gemüt abhängig
• Zittern im Schlaf wenn man träumt
• meist an den oberen Extremitäten ( meist einseitig betont )
• Ruhetremor der Hände oder Pillendreher Tremor
• Zungenschlundbewegungen ( schmatzen )
• Rabbit Syndrom ( mümmeln )
• nimmt bei gezielten Bewegungen ab
Rigor ( unwillkürlich erhöhte Muskelspannung und Steifigkeit )
• zu Beginn oft als Schmerzhafte Verspannung wahr genommen
• Patienten haben das Gefühl das die Muskeln angespannt sind
• oft unterschiedlich an beiden Körperhälften
• Ebenso in Ruhe Steifigkeit
• klein tippelnder, schlürfender Gang
• Schwierigkeiten beim Abbremsen der Körperbewegung
• Spannung im Nacken ist stark erhöht
• Symptome verstärken sich bei Ruhe, Kälte oder Ermüdung
Akinese völliges Fehlen von Bewegungen oder Bradykinese ( Verlangsamung des Bewegungsablaufes )
• langsame und kraftlose Bewegungen
• Der Beginn einer neuen Bewegung ist schwierig / unmöglich
• fehlende Mimik im Gesicht
• „Freezingeffekt“ betroffene sind kurzzeitig wie eingefroren ( Kleben z. B. An einer Stelle auf den Boden fest )
• Schwierigkeiten Engpässe zu überwinden
• Beeinträchtigung der Feinmotorik
teilweise vegetative Symptome
Haltungsinstabilität
• Körper ist meistens nach vorne Gebeugt
• Schultern hängen nach vorne
• Hüfte und Kniegelenke sind häufig gebeugt
Mimik
• starr und ausdruckslos
• leicht offener Mund ( eventuell Speichelfluss )
• vermindertes automatisches Schlucken
• verminderter Lidschlag
gehemmte Sprechmuskeln
• Sprach und Atemmuskulatur sind beeinträchtigt
• Schwierigkeiten Wörter zu regulieren
• die Sprache wird leise und langsam, verwaschen, undeutlich
• manchmal monotones schnelles Sprechen
• manchmal Heiserkeit
Veränderung der Speichelsekretion
• erhöht und unkontrolliert
• kann manchmal nicht geschluckt werden
• vermidnerte Kautätigkeit
• oft Mundschleimhautentzündungen ( Soor )
verstärkte Talg- und Schweißsekretion der Haut
• fettige, gerötete Haut ( Maskengesicht )
• Bildung von Schuppen ( fettige Haare )
• gesteigerte Talksekretion
Schweißausbrüche
• unregelmäßig
• für den Betroffenen nicht erklärbar
Gleichgewichtsstörungen / Blutdruck
• Neigung zu RR Abfall ( z. B. Schwindel dadurch )
• Gangunsicherheit ( Sturzgefahr )
Atemstörungen
• tiefes durchatmen fehlt
• Pneumonie Gefahr
Störungen der Wärmeregulierung
• Körper ist nicht in der Lage, überschüssige Wärme herunterkühlen
• Fieber kann auftreten
• gestörtes Temperaturempfinden
Sensibilitätsstörungen
• Haptische Wahrnehmung ist gestört ( Schmerzen, nichts spüren etc. )
• Tiefensensibilität ist gestört ( Druckempfinden, Bewegungssinn Veränderung )
• Kribbeln, Ameisenlaufen können Ruhen und Liegen stark beeinträchtigen
geschwollene Füße
• Ödembildung
Blasenentleerungsstörungen
• vor allem nachts ( Polyurie )
• verstärkter Harndrang obwohl nichts kommt
Dysfunktion des Verdauungstraktes
• Schluckstörungen ( von Mund bis zum Verdauungstrakt )
• Magenentleerungsstörungen ( bis hin zur Obstipation oder sogar Ileus )
Schlafstörungen
• vermehrtes Schlafbedürfniss
• Nachts gestörtes Ein- und Durchschlafen
• Der Schlaf ist Bruchstückehaft
• die Einschlafzeit ist verlängert
psychische Auffälligkeiten
• Lustlosigkeit
• Antriebslosigkeit
• das Denken ist verlangsamt
• Das Interesse an der Umwelt nimmt ab
• innere Unruhe
• Stimmungslabilität nimmt zu
• Betroffene sind Überempfindlich ( Sinnesreize )
• sozialer Rückzug
◦ 30 – 50 % leiden an einer Depression
◦ erst nach Jahren entwickelt sich bei 1/3 die Demenz
Sexualfunktionsstörungen
• Mann Erregungsprobleme
• Frau Beeinflussung der Libido
Krankheitsverlauf
• es gibt keine Heilung, Krankheit ist aber auch nicht tödlich
• Krankheitsverlauf ist verschieden / stark schwankend
• Symptome wechseln von Tag zu Tag
• morgens ist der Gesundheitszustand am besten
• neurologische Erkrankung
• Verschlechterung der Symptome kann durch Emotionen ( Stress, Gefühle etc. ) negativ beeinflusst werden
• ein intellektueller Ausfall kann sein, muss aber nicht-allergischem
Krankheitsstadien
Stadium 1 Einseitiger Befall mit geringen Funktionsstörungen
Stadium 2 beidseitiger oder Mittellienienbefall ohne Beeinträchtigung des Gleichgewichts
Stadium 3 Beeinträchtigung Haltungskomplex ( Schwierigkeiten beim Drehen etc )
Stadium 4 voll ausgebildete Erkrankung ( Betroffener kann noch alleine gehen u. Stehen )
Stadium 5 Betroffener ist am Bett oder Rollstuhl gefesselt
Medikamentöse Therapie
L-Dopa
• Ziel direkte oder indirekte Ausgleich des Dopamin mangels
Dopaminagonisten
• Ziel Werden eingesetzt bei Parkinson erkrankte vor dme 70 Lebensjahr. Nervensystem wird unterdrückt.
Anticholinergika
• Ziel Unterdrückt die Wirkung von Acetylcholin im parasympatischen Nervensystem. Sekretionssteigerung wird blockiert.
Amantadin
• Ziel Hemmt wahrscheinlich die NMDA-Rezeptoren und reduziert die Überaktivität glutaminerger striataler Interneuronen
MAO-Hemmer
• Ziel Hemmt das entzym Monoaminoxidase. Das führt zu einem verlangsamten Abbau von Neurotransmittler wie Noradrenalin oder Dopamin
Diagnose
• Anamnese ist ganz wichtig
• Bei der Positronen-Emissons-Tomografie (PET) kann eine Verminderung der Dopamin ausschüttenden Zellen im Gehirn indirekt sichtbar gemacht werden.
Therapie
Physiotherapie Krankengymnastik
Logopädie Atemübungen, Sprachübungen
Ergotherapie sich beschäftigen ( Erhaltung der Ressourcen fördern )
Psychotherapie
Selbsthilfegruppen
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Maik Ramke
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