Aufarbeitung der Pandemie

Der Elefant im Raum , den niemand sehen will.

Eine schonungslose, ehrliche, sachliche und ergebnisoffene Analyse der Corona-Politik ist die Grundvoraussetzung für die Überwindung der durch sie entstandenen Spaltung, auch der ostbelgischen Gesellschaft.


ProDG thematisiert völlig zu Recht den Vertrauensverlust des Bürgers in den demokratischen Rechtsstaat. 


Allerdings macht es sich ihr Fraktionssprecher Freddy Cremer doch zu einfach, indem er nur den Populisten die Schuld hierfür in die Schuhe schiebt und behauptet "die Folgen solcher staatszersetzenden Agitation ..." führe  zur "Erosion der demokratischen Grundordnung und zum Vertrauensschwund in die Lösungs- und Handlungsfähigkeit der politischen Verantwortungsträger und der Institutionen".


Denn das ist nur die halbe Wahrheit.  Wenn der frz. Präsident keinen Hehl aus seiner Lust macht, allen Ungeimpften das Leben möglichst schwer zu machen («Les non-vaccinés, j’ai très envie de les emmerder»), oder die Kommissionspräsidentin dem EU-Parlament einen teils geschwärzten Vertrag zur Abstimmung vorlegt,  so haben die besagten "politischen Verantwortungsträger und Institutionen" selber in erheblichen Maße zum beklagten Vertrauensverlust beigetragen.


Und wenn der ehemalige Unterrichtsminister Harald Mollers nachweislich völligen Unsinn im Parlament bzgl. der Verträglichkeit von Masken vorträgt, ohne dass er, zumindest meines Wissens, das mit keinem Wort richtiggestellt hat, so trägt das auch erheblich zum Zweifel an die "Lösungs- und Handlungsfähigkeit" der Politik bei.

Die gründliche Analyse der Coronapolitik würde mit Sicherheit ein Stück weit das verloren gegangene Vertrauen zurückbringen. Teil dieser Analyse wäre die umfassende Auswertung der von Sciensano gesammelten Daten hinsichtlich einer eventuellen Korrelation zwischen Impfstatus und Infektionsanfälligkeit oder gar Sterblichkeit.